HFC-Krise: Heskamp ruft den Abstiegskampf aus

"Ziegner raus" – die Forderung einiger Fans unmittelbar nach der 0:3-Pleite beim Chemnitzer FC war nicht zu überhören. Sportdirektor Ralf Heskamp stärkte Cheftrainer Torsten Ziegner trotz der aktuellen Krise aber den Rücken – und rief den Abstiegskampf aus.

Nur noch sieben Punkte Vorsprung

Am Ende waren sich alle einig: Der höchst fragwürdige Elfmeter für den Chemnitzer FC war ausschlaggebend für die neuerliche Niederlage des Halleschen FC. "Ohne die ominöse Entscheidung des Schiedsrichters hätten wir möglicherweise ein Erfolgserlebnis feiern können", meinte Ziegner auf der Pressekonferenz nach der Partie. Dass der Unparteiische die Partie durch seinen Pfiff entschieden habe, "passt zur aktuellen Situation". Und die stellt sich für die Saalestädter momentan wie folgt dar: Sechs der letzten sieben Pflichtspiele verloren, in der Tabelle auf Platz zehn zurückgefallen und den Kontakt nach oben angesichts eines Rückstands von acht Punkten verloren.

Längst schrillen beim Halleschen FC die Alarmglocken, sodass Sportchef Ralf Heskamp die Blicke nach der vierten Niederlage in Folge nach unten richtete: "Der Abstiegskampf geht jetzt los", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". Durch die Pleite beim CFC beträgt der Vorsprung auf die Nicht-Abstiegsplätze nur noch sieben Punkte. Für Panik ist es aber noch zu früh, wenngleich die Tendenz schon seit Wochen nach unten zeigt. Entsprechend steht Ziegner bei einigen Fans in der Kritik, was auch die Rufe nach dem Spiel in Chemnitz zeigten. Der Chefcoach selbst gibt sich im Hinblick auf Diskussion um seine Person aber gelassen: "Im inneren Kreis hat noch keiner 'Ziegner raus' gerufen."

Trainerdiskussion? "Blödsinn"

Was der 42-Jährige meint: Intern genießt Ziegner die volle Rückendeckung. Bereits in der Halbzeit bezeichnete Heskamp eine Trainerdiskussion bei "Magenta Sport" als "Blödsinn" und stellte klar: "Der Trainer steht nicht zur Disposition." Auch nach der neuerlichen Pleite rückte der Sportchef nicht von seiner Sichtweise ab: "Meinen Sie, der Trainer war heute (…) schuld? Wir müssen in Ruhe weiterarbeiten und werden jetzt nicht in dieser Richtung Gespräche führen", verdeutlichte er gegenüber der "Bild".

Noch sitzt Ziegner also fest im Sattel. Doch der 42-Jährige kennt natürlich die Mechanismen des Geschäfts und weiß daher, dass der Wind schnell umschlagen kann – etwa, wenn auch die Partie gegen Bayern München II am kommenden Montag verloren gehen sollte. 

   
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