Heskamps DFB-Kritik: "Vor vollendete Tatsachen gestellt"

Kaum ein Thema erhitzt derzeit die Gemüter der 3. Liga so sehr, wie die Debatte um die Reform der Regionalligen. Gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" erneuerte HFC-Sportdirektor Ralf Heskamp die Kritik der Drittligisten am derzeitigen Verhandlungsstand.

Reform-Stau sorgt für Frust

Nachdem zuletzt DFB-Vizepräsident Rainer Koch die gemeinsame Stellungnahme der Drittligisten kommentierte und den Vereinen "haltlose Attacken" vorwarf, meldete sich nun HFC-Sportdirektor Ralf Heskamp gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" zu Wort. Der Sportchef erneuerte die gemeinsame Kritik der Drittligisten, nach der die Vereine mit dem Akzeptieren eines vierten Absteigers in Vorleistung gegenüber den Regionalverbänden gegangen sein: "Jeder schaut nur auf sich selbst", kritisiert Heskamp und verweist auf den zentralen Punkt der Drittliga-Mitteilung: Die 20 Vereine hatten betont, den vierten Absteiger zu akzeptieren, da bis 2020 eine Neugestaltung der Regionalligen aus den bisherigen fünf Staffeln vier machen sollte.

Zweigleisige 3. Liga keine Option

Doch die Reform stagniert. Stattdessen kam die Idee einer zweigleisigen 3. Liga wieder auf den Tisch: "Wäre die 3. Liga zweigleisig, hätten wir eine echte pyramidale Ligenstruktur und mit der Bildung der dann fünf oder sogar sechs Regionalligen überhaupt keine Probleme", hatte DFB-Vizepräsident Koch die Vorteile eines solchen Modells hervorgehoben. Für die Drittligisten sei die sowieso schwierig umzusetzende Lösung allerdings keine Option: "Die dritte Liga ist durch die Fernsehverträge finanziell endlich auf einem guten Weg, der Vorschlag der Teilung ist inakzeptabel", so Heskamp, der betont, die einzige Lösung seien vier Regionalligen und somit vier aufsteigende Meister. Ansonsten fordern die Drittligisten wieder die Rückkehr zu drei Absteigern: "Und das schon zur nächsten Saison."

Drittligisten ohne Stimmrecht

Das Problem: Beim DFB-Bundestag im September 2019, bei dem über die Reform entschieden wird, haben die Drittligisten kein Stimmrecht. Ein Umstand, den Heskamp scharf kritisiert: "Wir haben keine Macht, werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Unsere einzige Möglichkeit ist, öffentliche Aufmerksamkeit zu schaffen", so der HFC-Sportdirektor, der weitere Aktionen im Rahmen des Möglichen sieht: "Wir werden nicht zu Protestaktionen in den Stadien aufrufen, ausschließen können wir das aber nicht."

   

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