Heimmacht Mannheim klettert in Aufstiegszone: "Tabelle ist verrückt"

Durch seine Heimstärke ist Waldhof Mannheim im Kreis der Zweitliga-Kandidaten zur Mannschaft der Stunde avanciert. Der vierte Erfolg auf eigenem Platz in Serie mit 2:1 (2:0) gegen den SC Verl katapultierte die Buwe zumindest für die Dauer der Länderspielpause auf einen Aufstiegsplatz.

"Von Spiel zu Spiel schauen"

Trainer Patrick Glöckner sah sich angesichts der immer stärker blühenden Träume beim SVW-Anhang von der 2. Liga nach dem insgesamt fünften Spiel seiner Mannschaft nacheinander ohne Niederlage bereits zum berühmt-berüchtigten Tritt auf die Euphorie-Bremse veranlasst: "Die Tabelle ist verrückt – und völlig uninteressant. Auch wenn es ein blöder Spruch ist: Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen", sagte der 44-Jährige im "MagentaSport"-Interview.

Seine Zurückhaltung leitete der Coach aus verschiedenen Schwächen seiner Mannschaft im Duell mit den Westfalen trotz der Treffer von Marc Schnatterer (34.) und Joseph Boyamba (45., Foulelfmeter) ab. "Wir waren sehr unruhig und hatten zunächst nur kurze Ballbesitzphasen, in denen wir Verl zum Umschaltspiel eingeladen haben. Es war auch kein Spielfluss da, um durch Ballbesitz und mit Ruhe Chancen zu kreieren. Das war nicht de fußballerische Ansatz, den wir verfolgen. Nach der Pause stimmten Mentalität und Laufbereitschaft, aber trotzdem haben wir nach Verls schnellem 1:2 den einen oder anderen Konter zu viel gefressen", fasste Glöckner auf der Pressekonferenz den Auftritt der Hausherren durchaus kritisch zusammen.

Andererseits registrierte der Ex-Profi natürlich auch Lichtblicke: "Wir haben in der ersten Halbzeit die notwendige Disziplin an den Tag gelegt und zuerst unsere Aufgaben erledigt. Als Verl nach der Pause mehr wollte, haben wir trotz ihrer großen Balldominanz solide verteidigt und keine weiteren Torchancen mehr zugelassen."

"Geiles" Schnatterer-Tor: "Gespürt, dass er reingeht"

Ein Extralob erhielt Routinier Schnatterer für seinen sehenswerten Führungstreffer Marke "Tor des Monats" von seinem Coach: "Er war damit der Dosenöffner für uns", meinte Glöckner und geriet sogar ins Schwärmen: "Wir wissen um seine Qualität. Er erwischt den Ball perfekt. Das war ein geiles Tor." Auch Schnatterer selbst genoss die Ansicht der TV-Bilder von seinem wegweisenden Treffer sichtlich: "Ich hatte ein gutes Gefühl. Schon als ich den Ball berührt habe, habe ich gespürt, dass er reingeht", sagte Mannheims 35 Jahre alter Vizekapitän schmunzelnd.

In der anstehenden Länderspielpause will Glöckner weiter am Feinschliff arbeiten. Zwar könne seine Mannschaft "auch einmal durchschnaufen", kündigte aber auch an, "intern noch einiges zu bereden". Ziel der Gespräche vor dem nächsten Spiel am 16. Oktober (Samstag) bei 1860 München ist auch eine Verbesserung von Mannheims vergleichsweise dürftiger Auswärtsbilanz mit bislang erst einem Sieg aus fünf Spielen.

   

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