"Hat keiner gedacht": Broll kämpft in Dresden wieder um die Nummer 1

Kevin Broll ist zurück in Dresden, um sechs Monate nach seinem Abschied wieder um den Stammplatz im Tor zu kämpfen. Der Plan war eigentlich ein anderer, wie auch der 27-Jährige eingesteht. Nun kann er über seine Erfahrungen berichten, die ihn an die Seite von Lukas Podolski geführt hatten.

"Es war auch ein anderer Plan"

Am Deadline Day verließ Kevin Broll den polnischen Erstligisten Górnik Zabrze, um wieder bei der SG Dynamo Dresden anzuheuern. Dort war nach dem Zweitliga-Abstieg vorerst Schluss gewesen. Die Liebe zur SGD war jedoch längst nicht gerostet, wie der 27-Jährige im "SZ"-Interview verdeutlicht; "Am Freitag habe ich einen Anruf von meinem Berater bekommen. Er hat gesagt, dass er einen Verein für mich hat und ich am Dienstag unterschreiben kann. Als er dann sagte, dass es Dynamo Dresden ist, habe ich ihm sofort zugesagt."

So ging alles schnell. Die junge Familie packte ihre Sachen und kehrte an die Elbe zurück. "Es ist schön, wieder hier zu sein in Deutschland, vor allem mit Kind. Für meine Frau macht das alles einfacher. Ich muss mir nicht mehr alle Termine zurechtlegen oder sogar Trainingseinheiten verpassen, weil ich als Übersetzer bei Terminen dabei sein muss", gesteht Broll eine stressige Zeit in Polen ein. Zur Wahrheit gehört auch, dass die Rückkehr zur SGD nicht geplant war: "Nein, das hat keiner gedacht. Es war auch ein anderer Plan." Sportlich lief es für Broll zum Schluss nicht mehr rund in Zabrze.

Broll bleibt demütig

Zu Saisonbeginn war der 27-Jährige gesetzt, seit Mitte Oktober hütete er die Bank. "Es war eine Erfahrung. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Es war intensiv, aber ich möchte darüber nicht mehr reden", blickt Broll nur kurz auf das Halbjahr zurück. In positiver Erinnerung wird ihm Teamkollege Lukas Podolski bleiben: "In der Kabine war immer Stimmung, wenn Poldi da war. Er macht sehr viel für den Verein. In meiner bisherigen Karriere ist er der mit Abstand professionellste Sportler, den ich bisher kennengelernt habe." Davon wolle er sich inspirieren lassen.

In Dresden geht es jetzt wieder um den Kampf um die Nummer 1. Auf dem Rücken trug Broll sie bereits, nun hat Konkurrent Sven Müller die passende Nummer. "Ich gehe die Aufgabe sehr demütig an, bin sehr fokussiert und habe richtig Bock. Von jedem in der Mannschaft wurde ich herzlich willkommen geheißen. Ich trainiere erstmal und dann sehen wir weiter", hält sich Broll vornehmlich zurück. Mit Müller und Stefan Drljaca hat er gleich zwei Konkurrenten, die im Laufe der Saison den Kampf phasenweise für sich entschieden, aber nicht durchweg überzeugen konnte. "Alle drei Torhüter wollen spielen. Aber es ist die Entscheidung des Trainers. Ich passe mich an und schaue, dass ich gute Trainingseinheiten absolviere, und bleibe auf dem Boden", so der Rückkehrer. "Große Töne" wolle er nicht spucken.

   

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