Härtel: "Ein für mich völlig unverständlicher Platzverweis“

Vom Aufstieg zu träumen ist eine schöne Sache, der der 1. FC Magdeburg nach guten Leistungen zuletzt lange nachgehen konnte. Allmählich rutscht die Elf aus Sachsen-Anhalt in der Tabelle jedoch ein wenig ab, was auch keine Schande ist. Doch das 0:2 (0:1) beim VfL Osnabrück zeigte: Spielerisch reicht es vielleicht in diesem Jahr noch nicht, um die Spitzenmannschaften der Liga in Schach zu halten.

Am Ende ging das Ergebnis so in Ordnung, wie es auf der Anzeigetafel in der osnatel-Arena zu Osnabrück abgebildet worden war. Halil Savran hatte in Halbzeit 1 und 2 jeweils zugeschlagen, ein richtiges Aufbäumen des 1. FC Magdeburg fand in der Folge nicht statt. Die wenigen Chancen, die es gab, wurden dazu noch vergeben – fertig war das Rezept für eine Auswärtsniederlage, die die Magdeburger zwar nicht umwirft, aber doch einige träumende Anhänger zurück auf den harten Boden der Realität holt. "Wir haben einige eigene Situationen nicht zu Ende gespielt“, befand Jens Härtel nach Spielende. Aus einer dieser Möglichkeiten, nämlich einem Freistoß für den FCM, entwickelte sich dann sogar eine spielvorentscheidende Szene: Als die Magdeburger Defensive bis in den gegnerischen Strafraum aufgerückt war, konterte der VfL Osnabrück schnell und profitierte davon, dass Halil Savran im Zentrum offenbar niemand hatte mitlaufen sehen (34.).

Platzverweis als Knackpunkt

Als weiteren Knackpunkt machte Härtel die Gelb-Rote Karte für Niklas Brandt nach knapp einer gespielten Stunde aus. Dieser hatte einen langen Ball von Massimo Ornatelli im Mittelfeld mit dem Ellenbogen gestoppt – für Schiedsrichter Christian Dietz ein Grund, ihn vom Platz zu stellen. "Das ist für mich völlig unverständlich“, so Härtel, "denn aus meiner Sicht war das nie im Leben ein gewolltes Handspiel.“ Danach fiel dann rasch das zweite Tor, in Unterzahl und auf schwerem, matschigem Geläuf war für den 1. FC Magdeburg dann nichts mehr zu holen. Ein Rückschlag, nicht nur für gut 1500 Anhänger, die den Weg in den Süden Niedersachsens mit auf sich genommen hatten: Nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Serie müssen die Blau-Weißen den Kontakt zu den oberen Plätzen allmählich etwas abreißen lassen. Das ist aus Magdeburger Sicht schade, aber für den Aufsteiger dennoch verkraftbar, denn vom eigentlichen und klar formulierten Saisonziel Klassenerhalt wurde nie abgerückt.

Wann kommt der FCM zurück in Hinrundenform?

Dennoch befinden sich die Elbstädter am Scheideweg, was die laufende Saison betrifft: Gelingt es in den nächsten Spielen nicht, wieder vermehrt Siege einzufahren, wird es wohl im April und Mai lediglich noch um die goldene Ananas in Form der weiteren Plätze in der oberen Tabellenhälfte gehen. Mit diesen kann man sich zwar nett schmücken, ein bedeutendes Plus an TV-Einnahmen oder Ähnliches gibt es in der 3. Liga dafür aber nicht. Es wäre somit nicht nur für Christian Beck, der nun seit über 450 Minuten ohne Torerfolg ist, ein guter Zeitpunkt, in Bälde zurück in Hinrundenform zu gelangen. Mit den Stuttgarter Kickers, dem VfR Aalen sowie Hansa Rostock wartet zumindest nominell ein machbares Programm – alle drei Kontrahenten befinden sich mehr oder minder tief in der unteren Tabellenhälfte.

 

   

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