Harmlos und ohne Ideen: Hansa enttäuscht in Unterhaching
Nur vier Tage nach dem 2:1-Sieg gegen die U23 des FC Bayern München musste der F.C. Hansa Rostock wieder einen Tiefschlag hinnehmen. Bei der 0:1-Pleite in Unterhaching präsentierte sich die Kogge ideenlos. Dennoch war Trainer Jens Härtel mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht durchweg unzufrieden.
"Drauf und dran gewesen"
Konfrontiert mit der harmlosen Offensive seiner Mannschaft machte Trainer Jens Härtel nach Abpfiff am Mikrofon der "Telekom" ein strenges Gesicht: "Das sehe ich jetzt nicht ganz so. Ich denke schon, dass wir gut ins Spiel reingekommen sind, bis Haching umgestellt hat." Der F.C. Hansa hatte zuvor das Spiel bei der SpVgg Unterhaching mit 0:1 verloren, der Sieg der Oberbayern war im jedoch selten gefährdet gewesen. Einzig ein Lattentreffer von Korbinian Vollmann in der Schlussphase brachte Unterhaching zum Zittern.
"In den letzten 20 Minuten haben wir richtig Druck gemacht", sah Härtel nach Vollmanns Möglichkeit eine Reaktion in seiner Mannschaft, die ihre Chancen durchaus bis zur letzten Sekunde wahrte – insgesamt aber schlichtweg keine Mittel fand. "Ich glaube schon, dass wir drauf und dran gewesen sind, den Ausgleich zu erzielen. Der wäre aus meiner Sicht dann auch nicht unverdient gewesen", widersprach der Cheftrainer, der einem Hachinger Sieg gleichzeitig nicht die Berechtigung abstreiten wollte.
Kolke vermisste das Matchglück
Stattdessen besann sich Härtel auf die Fehleranalyse, die letztlich zu dem Ergebnis führte: "Wir sind zu gierig rausgeschossen, wie beim Gegentor. Und dann hätten wir auch direkt das zweite kassieren können." Seine Mannschaft habe das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, in einer Phase, in der "wir keinen Zugriff auf die Partie bekommen haben". Auch Torhüter Markus Kolke stimmte unabhängig von seinem Trainer zu: "Es ist schwierig gegen Haching, die haben einen gewissen Plan gehabt. Aber wir sind ein paar Mal gut durchgekommen."
Dass sein Team eine verdiente Niederlage einstecken musste, wollte auch der Schlussmann nicht so sehen: "Jede Niederlage macht fuchsig, wir haben aber trotzdem viele Bälle in den Sechzehner gespielt." Den Weg zurück in die Heimat musste die Spieler mit dem Bus antreten, nachdem sie zur Anreise den Flieger genommen hatten. "Es ist schade, dass wir das Angenehme nicht nutzen konnten", sah Kolke im Nachhinein keinen Vorteil in der bequemeren Anreise. Weiter ärgerte sich der Keeper über die Niederlage: "Mit ein bisschen mehr Glück, Präzision oder wenn Haching mal nicht verteidigt hätte, hätten wir auch ein Tor machen können."
Nur vier Punkte aus vier Spielen
Das Glück können sich die Rostocker nun im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart am übernächsten Montag erarbeiten. Im letzten Jahr warf der Underdog den damaligen Erstligisten sensationell aus dem Wettbewerb. In der Liga geht es am 17. August mit einem Heimspiel gegen Sonnenhof Großaspach weiter. Dann wird Hansa seine bisherige Saisonbilanz aufbessern müssen. Denn mit vier Punkten aus vier Spielen und dem zwölften Tabellenplatz dürfte an der Ostsee niemand zufrieden sein.