Hansa Rostock und die Aufholjagd: Das macht Fascher besser

Zweitliga-Absteiger F.C. Hansa Rostock ist ein populärer Traditionsverein und deshalb kochen die Emotionen bei sportlichem Misserfolg immer besonders schnell hoch. So auch geschehen nach dem 8. Spieltag, wo Hansa auf einem völlig unbefriedigenden 14. Tabellenplatz abgestürzt ist. Damit lag man nur noch drei Zähler vor einem Abstiegsplatz. Marc Fascher wurde als neuer Trainer verpflichtet und der konnte den langjährigen Bundesligisten wieder Richtung Aufstiegsplätze führen. Nun belegt der F.C.H. den sechsten Tabellenplatz und hat nur noch vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Erfolgsrezept: Neue, taktische Disziplin

Es gibt einige Gründe, warum Rostock nun deutlich besser spielt, als unter Vorgänger Wolfgang Wolf. Neue taktische Disziplin in Form von effizientem Verschieben und Gegenpressing durch die Angreifer sind wichtige Mittel, die der „Taktikfuchs“ Fascher eingeführt hat. Auch das Stärken des Selbstvertrauens ist von einer enormen Bedeutung gewesen, da die Körpersprache sich auf dem Feld deutlich optimistischer und präsenter als zu Saisonbeginn präsentiert hat. Insgesamt arbeitet die gesamte Mannschaft besser gegen den Ball und auch die individuellen Fehler, die von einigen Defensivspielern zu eklatanten Gegentreffern geführt haben, sind deutlich weniger geworden. Ein ganz wichtiger Faktor ist das Erlangen eines Erfolgserlebnisses durch den völlig überraschenden Auswärtssieg beim Favoriten aus Heidenheim gewesen. In der ersten Partie vom neuen Trainer wurde somit der Glaube an die vorhandenen Stärken zurückerlangt. Das folgende Heimspiel gegen den Hallescher F.C. konnte ebenso wie das folgende Auswärtsspiel bei der Reserve des VfB Stuttgart siegreich gestaltet werden. Mit dem Rückenwind von drei Siegen in Serie traute sich das Team auch in der Offensive mehr zu und zeigte einige schöne Spielzüge.

Mehr Konstanz in den Leistungen

Die Mannschaft hat besonders ausgezeichnet, dass auch Rückschläge, wie die äußerst bittere 0:3-Heimniederlage gegen den Aufstiegskandidaten VfL Osnabrück weggesteckt worden ist. In diesem Match wirkte das Fascher-Team völlig verkrampft und vielleicht auch ein Stück weit übermotiviert. Osnabrück konterte eiskalt und sorgte für die erste Niederlage unter dem neuen Trainer. Bemerkenswert hingegen die Tatsache, dass die Partien bei Arminia Bielefeld, gegen Alemannia Aachen und gegen den 1. FC Saarbrücken wieder gewonnen werden konnten, bis die nächste Niederlage im Auswärtsspiel bei den Offenbacher Kickers folgte. Die Konstanz scheint das größte Problem bei den Ostseekickern zu sein. Niederlagen nach unerklärlich schwachen Darbietungen wie gegen Osnabrück oder am letzten Spieltag gegen Offenbach sollten zukünftig nicht mehr allzu häufig vorkommen, wenn die tolle Aufholjagd noch erfolgreich mit dem direkten Wiederaufstieg finalisiert werden soll.

Zielsetzung: Defensive stabil, Offensive kaltschnäuzig

Fascher hat in der Defensive angesetzt und diese zum absoluten Bollwerk nach schwachem Saisonbeginn mutieren lassen. So ist in Offenbach erst zum dritten Mal vorgekommen, dass die Mannschaft in neun Spielen ein Gegentor hinnehmen musste. Diese neue, defensive Stabilität hat demnach auch dafür gesorgt, dass das gesamte Spiel des F.C.H. besser abgestimmt wirkt und kompakter. Mit 21 Saisontreffern gibt es jedoch noch erhebliches Steigerungspotential, denn eine treffsichere Offensive ist im harten Aufstiegskampf eine ganz wichtige Komponente für erfolgreiches Arbeiten. Das zukünftige Ziel des F.C. Hansa Rostock muss es sein, dass die defensive Stabilität weiterhin beibehalten wird und die Offensive sich als noch effektiver erweist. In einigen Begegnungen demonstrierten die Hansa-Kicker sich zu fahrig im Umgang mit den vorhandenen Tormöglichkeiten. Ein gewaltiger Trumpf im Aufstiegskampf ist der treue wie reisefreudige F.C.H.-Anhang, der viele Begegnungen zu einem echten Heimspiel für Hansa Rostock erscheinen lässt.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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