Hansa Rostock kommt in Fahrt, viel Lob für Hilßner

Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen: Der F.C. Hansa Rostock kommt langsam in Fahrt und hat mit dem 3:1-Sieg gegen Fortuna Köln zur Spitzengruppe aufgeschlossen. Bester Mann auf dem Platz war erneut Marcel Hilßner, was ihm entsprechend viel Lob einbrachte.

Furiose erste Halbzeit

Es war eine erste Halbzeit nach Maß! Die beste, die die Hansa-Fans in dieser Saison zu sehen bekamen, wie auch Cheftrainer Pavel Dotchev fand. "Wir haben sonst immer sehr passiv gespielt in den ersten Minuten. Das wollte ich vermeiden. Ich habe gesagt: Wir spielen zu Hause und müssen sofort ein Zeichen setzen", erklärte er am "Telekom"-Mikrofon. Und wahrlich: Die letzten Töne der Hansa-Hymne waren noch nicht einmal verklungen, da zündeten die Rostocker schon nach 30 Sekunden ihr Offensivfeuerwerk. Spielerisch beeindruckend und bärenstark spielte der FCH die Gäste vom Rhein an die Wand. Und wie schon in der Vorsaison beim 5:3-Heimsieg gegen die Fortuna bereitete abermals Marcel Hilßner (damals drei Tore) den Gästen große Bauchschmerzen.

Sein präziser Freistoß auf Kapitän Oliver Hüsing bescherte den Hanseaten die frühe Führung nach elf Minuten. "Wir haben das gestern noch mit Marcel und Kai (Bülow; Anm. d. Red.) im Training geübt. Aber dass es so schnell klappt, hätte ich auch nicht gedacht“, erklärte Hüsing etwas schmunzelnd sein erstes Saisontor gegenüber "Hansa-TV". Die Gäste aus Köln kamen kaum zum Luft holen und abermals war es Hilßner, der eine beeindruckende Qualität in seinen Flanken zeigte, als er Kai Bülow zum 2:0 bediente (25.). Auch am dritten Tor der Hanseaten war der 23-Jährige maßgeblich beteiligt. Sein langer Flugball fand den Abnehmer in Merveille Biankadi, der das Glück in diesem Moment gegen den Kölner Ernst provozierte  – 3:0 nach 36 Minuten.

Hilßner und Ofosu-Ayeh: Spaß und blindes Verständnis

Was sich am Samstag wieder einmal zeigte: Die rechte Außenbahn mit der Wiedergenesung von Hilßner hat nicht nur an Qualität gewonnen hat, sondern ist im Zusammenspiel mit Phil Ofosu-Ayeh zum zentralen Dreh- und Angelpunkt geworden. Ein blindes Verständnis? Definitiv! "Es macht enorm viel Spaß mit Phil. Er hat ein gutes Fußballverständnis. Ich weiß, dass ich immer zwei Optionen habe, wenn ich den Ball von ihm bekomme und er sofort durchstartet", so Hilßner über den gelernten Rechtsverteidiger. "Manchmal muss ich den Ball einfach nur in den Raum reinchippen. Er ist einfach so schnell und spritzig, dass er sich ihn erlaufen kann."

Und dann ist da noch Hilßner, lange verletzt, zuletzt mit dem entscheidenden Treffer in Zwickau und nun gegen Köln wiederum mit einer starken Leistung. "Er ist einfach unberechenbar. Mal geht er die Grundlinie runter, ein anderes Mal zieht er nach innen. Außerdem hat er einen richtig guten Abschluss", lobte Sportvorstand Markus Thiele schon in der Halbzeit bei "Telekom"-Sport die Qualitäten von Hilßner.

Mutmacher für das DFB-Pokalspiel

Im weiteren Spielverlauf passierte nur noch wenig. Nach der Pause schalteten die Gastgeber einen Gang zurück. Den Leistungsabfall erklärte Dotchev auch: "Ich musste zum einen drei Mal verletzungsbedingt auswechseln, zum anderen haben wir uns nicht mehr so geradlinig nach vorne bewegt. Das Gegentor hat Köln dann wieder zurück ins Spiel gebracht. Das darf nicht passieren."

Trotz des Gegentreffers geriet der Sieg jedoch nie in Gefahr, auch weil die Gäste aus dem Spiel heraus sich keine einzige Chance erspielen konnten. "Ein Heimsieg mit zwei Toren Unterschied! Das ist schon souverän, würde ich mal sagen", so Kai Bülow auf die Frage, ob er denn zufrieden sei an diesem Nachmittag. Fakt ist: Der Sieg war der perfekte Mutmacher für die schwere DFB-Pokal-Partie gegen den Erstligisten aus Nürnberg am kommenden Mittwoch. Verstecken müssen sich die Hanseaten keinesfalls. Zwei gute Halbzeiten wären jedoch die zwingende Voraussetzung und derzeitige Herausforderung für das eventuelle Erreichen des Achtelfinals.

   
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