Hansa Rostock: Erster Sieg seit November versprüht Hoffnung

Als in der zweiten Minute der Nachspielzeit Wiesbadens Schlussmann Markus Kolke nur den Pfosten der Hanseaten traf, lagen die Nerven der rund 1.000 mitgereisten Hansafans blank. Der darauffolgende Schlusspfiff glich einer weiß-blauen Erlösung: Das Trainerteam um Karsten Baumann und die gesamte Hansabank schrien ihre Freude heraus und lagen sich in den Armen. Abgekämpft, aber glücklich ließ sich die Mannschaft nach Spielende von ihren Fans feiern. Erstmals seit Anfang November (4:1-Heimsieg gegen VfB Stuttgart II) konnte der F.C. Hansa Rostock wieder einen Dreier einfahren. Gegen den Tabellenachten SV Wehen Wiesbaden setzte sich die Kogge mit 2:1 (0:0) durch.

Mit fünf Neuzugängen von Beginn an

Dass das Personalkarussell sich bei den Hanseaten in der Winterpause mächtig bewegt hatte, konnte man am Samstag an der Aufstellung erkennen. Gleich fünf neue Spieler standen in die Startelf, darunter auch die erst tags zuvor verpflichteten Oliver Hüsing und Mikko Sumusalo. Beide Spieler trainierten erstmals beim Abschlusstraining in Wiesbaden mit ihrem neuen Team – und beide hatten erheblichen Anteil am Erfolg. Hansa präsentierte sich im 4-4-2-System mit Kai Schwertfeger und Sascha Schünemann auf der „Doppelsechs“ und agierte von Beginn an couragiert und kompakt in der Defensive. Lediglich eine Torchance für die Hessen ließ der FCH in der ersten Hälfte zu: In der 19. Minute setzte Funk den Ball an die Oberkante des Querbalkens. Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie an Fahrt auf. In der 50. Minute erzielte Marcel Ziemer nach einer gelungenen Einzelleistung das 1:0 für die Gäste, bevor Kai Schwertfeger mit einem abgefälschten Schuss zwölf Minuten später zum 2:0 erhöhte. Ein Paukenschlag, mit dem wohl niemand nach dem desaströsen vergangenen Jahr gerechnet hatte. Hansa machte es dennoch bis zum Schluss spannend. Ausgerechnet Ex-Hanseat David Blacha erzielte aus fünf Metern in der 79. Minute den Anschlusstreffer. Die größte Chance zum Ausgleich vergab im hessischen Sturmlauf Torwart Kolke in der Nachspielzeit.

Sieg, der Hoffnung macht

Für den neutralen Beobachter war es „nur“ ein Dreier – nicht mehr und nicht weniger. Für die gebeutelten Hanseaten bedeutete dieser unerwartete dreifache Punktgewinn Hoffnung im Tabellenkeller. Nach Monaten des Frustes, der Enttäuschungen und Hiobsbotschaften, nach Trainerrauswürfen und drohender Insolvenz und nach nur sieben Siegen aus 2014 glich dieser Erfolg einer Kampfansage an die restliche Saison. Die neuformierte Mannschaft macht Lust auf mehr. Jetzt in große Euphorie zu verfallen, wäre fatal. Die kommenden Spiele gegen unmittelbare Konkurrenten (Regensburg, Sonnenhof-Großaspach, Mainz 05 II) um die Nichtabstiegsplätze werden zeigen, wie viel dieser Sieg wert war.

   

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