Hansa nach Torflut: "Am Ende zählt nur das Weiterkommen"
Sage und schreibe neun Treffer durften die Zuschauer am Mittwochabend beim Pokalhalbfinale zwischen dem Torgelower FC Greif und dem F.C. Hansa Rostock bestaunen. Am Ende setzte sich der Favorit deutlich mit 7:2 durch – jedoch erst in der Verlängerung. Im Nachgang waren sich die Hansa-Profis einig: "Heute zählt nur das Weiterkommen".
Falsche Entscheidungen und Ideenlosigkeit
"Ich bin sehr glücklich, dass wir so ein schweres Spiel gewinnen konnten", urteilte ein sichtlich erleichterter Pavel Dotchev auf der Pressekonferenz nach dem furiosen 7:2-Auswärtssieg seiner Kogge im Landespokalhalbfinale beim Torgelower FC Greif. In der Tat hatten sich seine Mannen über lange Strecken einen wahren Abnutzungskampf mit dem Oberligisten geliefert. "Gerade in der ersten Halbzeit waren wir zu ideenlos, haben zu langsam gespielt und falsche Entscheidungen getroffen", kritisiert der 52-Jährige, der vor wenigen Minuten ein "klassisches Pokalspiel mit einem sehr gut organisierten Gegner" erlebt hatte.
Nach chancenarmen 45 Minuten war der Fünftligist zunächst in Führung gegangen. "Der 0:1-Rückstand war für uns wie eine kalte Dusche, wir haben damit nicht gerechnet", räumt Dotchev ein, dessen Mannschaft jedoch die richtige Antwort zeigte und die Partie in der 73. Minute drehen konnte. Doch Pustekuchen: Der Torgelower FC glich in der 79. Spielminute noch einmal aus. "Nach dem 2:1 dachte man: Ok, der Gegner glaubt nicht mehr an sich und plötzlich kommen die durch einen Standard ins Spiel zurück", wundert sich auch der Hansa-Übungsleiter.
"Im Pokal zählt nur das Weiterkommen"
"Wir mussten wirklich sehr viel investieren, damit wir das Spiel für uns entscheiden konnten", analysiert Dotchev abschließend. Der tief stehende Gegner aus der Oberliga Nord hatte es dem Drittligisten beileibe nicht einfach gemacht. "Man hat gesehen, dass es lange bis in die Verlängerung gedauert hat, bis die endlich mal platt waren", würdigt auch Julian Riedel gegenüber "Hansa TV" die Leistung der Gastgeber. Der Innenverteidiger war einer von fünf Torschützen, die in der Verlängerung das deutliche 7:2 in Stein meißelten. "In der Verlängerung war es ganz wichtig, dass direkt zwei Tore gefallen sind. Man hat gemerkt, dass bei Torgelow ein wenig die Kräfte nachließen. So sind nun einmal Pokalspiele, am Ende zählt nur das Weiterkommen", so Riedel weiter.
Ähnlich bewertete auch Defensivpartner Oliver Hüsing die Partie. "Wir sind froh, dass es am Ende doch noch so deutlich wurde, weil die Kräfte beim Gegner auch ein bisschen schwanden. Am Ende zählt im Pokal nur das Weiterkommen. Das war wichtig heute", bewertet der zwischenzeitliche Schütze zum 2:1 die Partie. Mit Blick auf das letzte Saisonspiel seiner Rostocker beim Chemnitzer FC hat der 25-Jährige schließlich noch klare Vorstellungen: "Wir haben noch zwei große Ziele: Den fünften Tabellenplatz verteidigen und den Landespokal gewinnen." Im Finale des Landespokals geht es für die Kogge am 21. Mai gegen den FC Mecklenburg Schwerin.