Hansa nach Pokal-Aus zwischen Stolz und Enttäuschung

Die Serie ist gerissen: Nachdem Hansa Rostock bisher alle vier Pokalspiele gegen den VfB Stuttgart für sich entscheiden konnte, setzte es im fünften Duell am Montagabend beim 0:1 die erste Niederlage. Nach dem Pokal-Aus bewegte sich die Kogge zwischen Stolz und Enttäuschung.

Einmal nicht aufgepasst

Über 90 Minuten bot Hansa einen tollen Fight, erspielte sich immer wieder Chancen und gab fast doppelt so viele Torschüsse wie der VfB ab (14:6). Doch eine einzige Unaufmerksamkeit führte nach 18 Minuten zum entscheidenden Gegentreffer. Einen Pass von Daniel Didavi wollte Sven Sonnenberg im Duell mit Santiago Ascacíbar ins Toraus rollen lassen, berührte den Ball kurz vor der Linie aber und verursachte damit eine Ecke. Diese führte der VfB schnell aus, überrumpelte die unsortierte Rostockerer Hintermannschaft und kam über einen Kopfball des zuvor eingewechselten Hamadi Al Ghaddioui zum 1:0.

Es war eine der wenigen Stuttgarter Torchancen, doch sie reichte dem Zweitligisten, um gegen aufopferungsvoll kämpfende Rostocker als Sieger vom Platz zu gehen. "Im Fußball zählen die Tore. Stuttgart hat eins gemacht und gewonnen", stellte Trainer Jens Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz nüchtern fest. Einen Vorwurf machte er seiner Mannschaft aber nicht: "Die hat den Matchplan gut umgesetzt."

Härtel hadert

Der starke Auftritt seiner Jungs erfüllte Härtel erkennbar mit Stolz, gleichzeitig konnte der Hansa-Coach seine Enttäuschung über die knappe Niederlage aber nicht verbergen: "Nach dem Rückstand hatten wir auch noch Chancen, aber der Ball wollte nicht rein", haderte er – und lieferte eine erste Erklärung gleich mit: "In vielen Szenen haben wir es zu kompliziert gemacht und waren beim letzten Pass häufig zu unpräzise." Auch Kapitän Julian Riedel ärgerte sich bei Hansa-TV, dass es angesichts der zahlreichen Chancen nicht gereicht hat: "Das Momentum fehlte", offenbarte Riedel eine Mischung aus Leere und Enttäuschung.

Ein Sonderlob hatte Härtel derweil für die 24.000 Zuschauer im ausverkauften Ostseestadion parat: "Die Kulisse war überragend. Das hat uns gepusht." Vor Anpfiff zeigten die Fans zudem eine Choreo im kompletten Stadion. Allzu lange wollte sich der Hansa-Coach mit dem Pokal anschließend aber nicht mehr beschäftigen: "Wir müssen das jetzt abhaken und uns auf Großaspach konzentrieren." Die SG Sonnenhof gastiert am kommenden Samstag im Ostseestadion. "Wir trainieren jetzt durch", kündigte Härtel an und forderte: "Wir müssen die Energie jetzt mitnehmen." Mit einem ähnlichen couragierten Auftritt gegen den Dorfklub scheint der zweite Saisonsieg möglich.

   
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