Hansa: Marc Fascher bezieht Stellung zur sportlichen Misere

Dieser Mann ist die menschgewordene Kritikresistenz. Gerade einmal drei Tage nach der enttäuschenden 2:1-Auswärtsniederlage in Chemnitz, dem siebenten Spiel in Folge ohne Sieg, ließ sich Rostocks Trainer Marc Fascher nicht bitten und stand der Online-Präsenz des kicker Rede und Antwort zur aktuellen sportlichen Situation des Traditionsvereins von der Ostsee. Dabei verzichte er auf die üblichen Phrasen und Durchhalteparolen und stellte sich entschlossen und mit Nachdruck vor die Mannschaft, die seit drei Monaten nicht mehr gewonnen hat.

Konkrete Begründungen für Sieglosigkeit

Vor allem, so Fascher, sei es wichtig die Niederlagen nicht als „schwarze Serie“ zu betrachten, sondern die jeweiligen Gründe für die schlechten Ergebnisse vor und nach der Hinrunde jeweils getrennt zu erkennen. So sei der Mannschaft in den Spielen vor der Winterpause „die Luft ausgegangen“, während die zwei Niederlagen im neuen Jahr, nach den fünf Neuzugängen, vor allem der fehlenden Eingespieltheit geschuldet seien. Dabei machte Fascher mehr als deutlich, dass die Hinrunde alles andere als zufriedenstellend abgelaufen sei und nicht dem Anspruch genügt habe, den er mit dem FC Hansa habe.

Geduld für die Neuzugänge

Ebenso wehrte sich Fascher gegen die Kritik an seinen Aufstellungen, vor allem daran, dass er gestandenen Spielern, wie zuletzt Matthias Holst oder Ken Leemans, keinen Startelfplatz gab. Er zeigte sich indirekt enttäuscht von ihren Leistungen  in der Hinrunde, versicherte aber, dass diese Spieler nicht gänzlich abgeschrieben seien, sondern jederzeit zurück in die erste Elf rutschen könnten. Sebastian Pelzers Leistung auf im defensiven Mittelfeld habe ihn im Spiel gegen Chemnitz überzeugt. Auch verteidigte er die bisherigen Leistungen der Neuzugänge und bat um Geduld, er sei sich absolut sicher, dass die Spieler allesamt eine Verstärkung für den FC Hansa bedeuten werden.

Keine negative Atmosphäre

Langfristig wolle er mit dem Verein in Richtung zweite Liga blicken, aktuell, so Fascher, „sei der Drops aber gelutscht“, man wolle momentan die Tabelle in beide Richtungen im Auge behalten, also den mittlerweile auf sechs Punkte geschrumpften Abstand auf den Abstiegsrang 18 nicht unterschätzen und sich gleichsam selbst die Chance geben, sich zu stabilisieren. Fascher sei vor allem wichtig, Panikmache zu verhindern, die er nachdrücklich als unangebracht bezeichnete. Eine Meinung, die auch der degradierte Ken Leemans in einem TV-Interview am Samstag klar definierte: „Wir müssen uns nicht in eine negative Atmosphäre quatschen.“.

Ungetrübte Aufbruchsstimmung

Zuletzt verdeutlichte Marc Fascher nochmals die Aufbruchsstimmung im Verein, welche auch nicht vom desolaten wirtschaftlichen Zustand der Rostocker getrübt werde. Fascher sorge sich nicht darüber, dass dem F.C.H. ein ähnliches Schicksal wie der Alemannia aus Aachen bevorstünde. Er vertraue den Verantwortlichen zu 100 Prozent. Seine eigene Zukunft konkretisierte Fascher damit, sich ein langfristiges Engagement, über seinen im Sommer auslaufenden Vertrag hinaus, sehr gut vorstellen zu können und zu wollen. Nach diesem erneuten souveränen Umgang mit der schwierigen sportlichen Situation in Rostock, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass die Verantwortlichen in Rostock ähnliche Pläne haben.

FOTO:  Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   
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