Hansa in Halle: Härtel lässt Verhoek und Neidhart daheim
Das 3:3-Remis gegen Viktoria Köln fühlte sich für die Rostocker Anhänger wie eine Niederlage an, nachdem der F.C. Hansa eine dreifache Führung aus der Hand gegeben hatte. Während sich Trainer Jens Härtel ausführlich mit der Aufarbeitung der Partie beschäftigte, stiegen mit Nico Neidhart und John Verhoek zwei Neuzugänge ins Training ein. Beide sind in Halle jedoch keine Option.
Verhoek in der Warteschleife
Es habe ein bisschen länger gedauert, als üblicherweise. Fußballlehrer Jens Härtel sprach in der Pressekonferenz vor dem Auftritt seines F.C. Hansa Rostock beim Halleschen FC über die Videoanalyse des vorangegangenen Spiels. "Es war – auf gut deutsch gesagt – dumm, wie wir die Tore bekommen haben", ließ der Coach in seine Aufarbeitung des Spiels mit der Mannschaft blicken, die laut Härtel ihre beste Phase der Partie zwischen der 30. und 40. Minute hatte. "In der Phase hatten wir absolute Kontrolle", beteuerte der Cheftrainer und verwies darauf, dass sein Team mit einem vierten Treffer wohl den Deckel draufgemacht hätte.
Dazu kam es aber nicht, Rostock erwies sich in der Offensive nicht treffsicher genug. Einer, der dies in den nächsten Wochen ändern soll, ist John Verhoek. Der Neuzugang aus Duisburg nahm gemeinsam mit Nico Neidhart zuletzt schon am Mannschaftstraining teil, muss in puncto Fitness aber noch nachlegen. Im Mannschaftsbus wird Verhoek deshalb noch keinen Platz finden. "Es wäre besser für ihn, wenn er hier noch einmal intensiv arbeitet. Wenn er jetzt mitfährt, dann würde ihm das jetzt nicht direkt helfen", erklärte Härtel die Maßnahme, seinen neuen Stoßstürmer in Halle nicht dabei zu haben. "Aber er ist jetzt soweit, dass er spielen könnte", machte der Chefcoach zumindest Mut für die nächsten Gelegenheiten in der Englischen Woche.
"Da waren wir schon kopflos"
Auch Nico Neidhart, der zuletzt aufgrund eines Knochenödems pausieren musste, sei keine Option. "In der einen oder anderen Bewegung ist er sehr vorsichtig, aber da bekommt er von uns alle Zeit, die er braucht", wollte Härtel den Verteidiger auch nicht unter Druck setzen, obwohl seine Mannschaft gerade in der Defensive noch Stabilisation benötigt. Zumal Härtel dem kommenden Gegner weitaus größere Fähigkeiten attestierte: "Sie sind eine gewachsene Mannschaft. Ich rechne damit, dass sie weit oben stehen können."
Die Abwehrreihen des F.C. Hansa sollten entsprechend auf der Hut sein, Härtel nahm aber niemanden einzeln in die Pflicht: "Da waren wir schon kopflos, wir haben es als gesamte Mannschaft nicht mehr ganz konsequent gemacht." Nun folgt die nächste Gelegenheit für eine Verbesserung – trotz anhaltender Temperaturen. Davon wolle sich Härtel aber nicht verrückt machen lassen, für den Gegner bestünden die Gegebenheiten schließlich gleichsam. Dennoch kündigte Härtel schon an: "Da kann man natürlich physisch nicht so auftreten, wie bei zehn Grad und Nieselregen. Wir werden unsere Ruhepausen brauchen." Dann aber, ohne die Defensive zu vernachlässigen.