Hansa hadert mit Chancenverwertung: "Waren klar besser"
Fußball kann so unfair sein – so oder so ähnlich werden es wohl die meisten Betroffenen im Umfeld des F.C. Hansa Rostock sehen. Bei der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Meppen spielten sich die Hanseaten Chance um Chance heraus, am Ende gewann aber die Mannschaft, die auch die Tore machte. Und das war nicht der F.C. Hansa.
Chancenplus nicht ausgenutzt
Pascal Breier, Marveille Biankadi, Cebio Soukou – sie alle hatten den Führungstreffer für den F.C. Hansa Rostock (mehrfach) auf dem Fuß. Nach 90 Minuten und ein bisschen Nachspielzeit stand jedoch das ernüchternde Ergebnis auf der Anzeigetafel: 0:2 für den SV Meppen. "Ein Freistoß, der ins Eck geht und ein Sonntagsschuss. Das war es für Meppen", erzählte ein genervter Pascal Breier nach der Partie gegenüber der "Telekom". Für den SVM reichten diese beiden Chancen, wenngleich der Treffer von Thilo Leugers aus über 30 Metern natürlich glücklich war.
"Wir waren klar die bessere Mannschaft", sah Breier die Situation nicht ganz verkehrt, denn Rostock dominierte die Partie in der ersten Halbzeit nach Belieben. Das einzige Manko war die Chancenverwertung, denn trotz zahlreicher "Hundertprozentiger" stand am Ende die Null für die Hanseaten. "Uns hat heute die Effektivität vor dem Tor gefehlt. Nächstes Spiel müssen wir die Tore machen", zeigte sich der torlose Stürmer einsichtig und kämpferisch zugleich.
"Dann reicht es nicht in dieser Liga"
Jens Härtel als Hansa-Trainer fasste die Partie in einem Satz zusammen: "Wer im Fußball die Tore macht, gewinnt das Spiel." Mit dieser Fußballweisheit behält er wohl Recht, seiner Mannschaft wollte der Coach allerdings keinen Vorwurf machen, da sie alles nach vorne geworfen und bis zum Ende alles probiert habe. Wenn man nach so vielen vergebenen Chancen dann plötzlich einem Rückstand hinterherlaufe, "dann läuft ein Spiel manchmal so."
"Wenn dann drei, vier oder fünf Prozent fehlen in der Entschlossenheit, dann reicht das nicht in dieser Liga", wurde Härtel gegenüber der "Telekom" sogar noch deutlicher. Obwohl Rostock sieben Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone angesammelt hat, geht der Blick bei den Hanseaten nach der Schwächephase immer noch nach unten. Und für Pascal Breier ist es auch kein Trost, dass man in der Defensive durchaus ansehnlich agiert und bis auf Meppens Torchancen kaum Möglichkeiten zugelassen habe: "Dafür können wir uns nichts kaufen."
Warnender Blick nach unten
Mit der Niederlage verpasste Rostock außerdem die Chance, den positiven Trend der letzten Wochen (zwei Siege in Folge) fortzuführen. Klar ist, dass man sich keineswegs als gerettet fühlen darf: Sollte Rostock wieder eine ähnliche Phase wie zum Ende der Hinrunde haben, in der die Hanseaten sieben Spiele lang keinen Sieg einfahren konnte, rücken die Abstiegsplätze wieder schnell näher. Breier bleibt aber optimistisch: "Wenn wir jetzt noch die Chancen reinmachen, dann werden wir auch relativ viele Siege einfahren dieses Jahr." Die nächste Gelegenheit dazu bietet das Auswärtsspiel in München am Sonntag in einer Woche.