Hansa gegen Lübeck vor bis zu 7.500 Fans? Planungen laufen
Sollte dem F.C. Hansa Rostock ein Sieg in Unterhaching an diesem Spieltag noch nicht zum vorzeitigen Aufstieg reichen, kann die Kogge am nächsten Samstag im Heimspiel gegen den VfB Lübeck die Zweitliga-Rückkehr nach neun Jahren aus eigener Kraft perfekt machen. Es wäre ein historischer Moment – den die Kogge mit Fans im Stadion feiern möchte.
Vorstoß vom Land
Wie die "Ostsee-Zeitung" berichtet, sollen bis zu 7.500 Fans dabei sein dürfen – dafür hätten Verein, Stadt und Polizei ein gemeinsames Konzept vorgelegt. Die Initiative für ein Aufstiegsspiel vor Zuschauern soll aus der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern gekommen sein. "Ja, die Gespräche über ein Saisonfinale vor Fans laufen", bestätigt Innenminister Torsten Renz (CDU) der Zeitung. "Ich würde es begrüßen, wenn es uns gelingt, das umzusetzen." Dabei geht es auch um die Sicherheit. So hatten sich bei den vergangenen Heimspielen gegen Ingolstadt und Zwickau mehrere hundert Fans außerhalb des Stadions versammelt.
"Wir haben nun die Wahl: Wollen wir viele kleine, diffuse Partys oder eine große mit klaren Regeln?", so Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. "Ich bin für die große Feier im Stadion. Die bedeutet weniger Risiko." Laut des parteilosen Politikers sollen die Polizei und das Gesundheitsamt das genauso sehen, wobei eine endgültige Zustimmung für Fans im Stadion noch aussteht. Klar ist: Jeder Zuschauer müsste vorher getestet und registriert werden. Dass das funktionieren kann, stellte Hansa bereits bei einem Testlauf gegen den Halleschen FC am 20. März unter Beweis, als 702 Fans im Stadion waren. Laut Vorstandsboss Robert Marien hätten der FCH mit der gleichen Infrastruktur doppelt so viele Zuschauer reinlassen können. Selbst eine Kulisse von 3.000 Zuschauern wäre demnach "locker machbar" gewesen.
Entscheidung Anfang der Woche
Sollten gegen Lübeck nun bis zu 7.500 Zuschauer ins Stadion dürfen, müsste die Test-Infrastruktur nochmal deutlich ausgeweitet werden. Alle Tribünen sollen belegt werden, um den nötigen Abstand zwischen den Fans gewährleisten zu können. Damit nicht alle Anhänger gleichzeitig kommen, soll jeder Block ein eigenes Zeitfenster für den Einlass erhalten. Zudem würde im ganzen Stadion eine Maskenpflicht herrschen, Alkohol wäre tabu. Die Dauerkarten-Inhaber sollen ein Vorkaufsrecht erhalten, die übrigen Tickets will die Kogge im freien Verkauf anbieten – und zwar nicht nur unter Rostockern, sondern in ganz Mecklenburg-Vorpommern.
"Aus sportlicher Sicht ist ein Spiel vor Zuschauern wünschenswert. Das hätten sich der Verein für die tolle Saison und die treuen Fans verdient", sagt Sportministerin Stefanie Drese (SPD) und stimmt Madsen zu: "Ich halte ein kontrolliertes Saisonfinale im Stadion für besser als ein unkontrolliertes Szenario außerhalb." Eine Entscheidung, ob Fans zugelassen werden, soll Anfang der kommenden Woche innerhalb der Landesregierung fallen. "Eine wichtige Voraussetzung liegt mit dem zwischen Verein, Stadt und Polizei abgestimmten Konzept vor. Eine weitere wäre, wenn die Inzidenzzahlen in Rostock weiter sinken." Derzeit liegt die 7-Tage-Inzidenz in der Hansestadt bei 49,7. Sinkt die Zahl in den nächsten Tagen weiter und geben die Behörden grünes Licht, wäre der Weg für eine Aufstiegsparty frei – dann müsste nur noch das Team von Trainer Jens Härtel nachziehen.