Hansa: Erst "schöne Scheiße" gespielt, dann "neue Qualität"

Trotz großer Schwierigkeiten zu Beginn setzte sich Hansa am Montagabend mit 3:0 bei Türkgücü München durch und sprang wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Die Lücken in der Defensive passten Trainer Jens Härtel aber überhaupt nicht, dennoch stellte er eine neue Qualität bei seiner Mannschaft fest.

"Müssen 0:3 hinten liegen"

Auch wenn es abgedroschen klingt: Wer solche Spiele gewinnt, der steigt auf! Denn in der Anfangsphase hatten die Gäste arge Probleme mit dem Aufsteiger, traten die Heimreise aber dennoch mit drei Punkten an – und das zum achten Mal im neunten Spiel der Rückrunde. "In den ersten 20 Minuten haben wir schöne Scheiße gespielt und keinen Zugriff bekommen", fand Trainer Jens Härtel nach der Partie bei "MagentaSport" deutliche Worte zur Anfangsphase. Sein Team sei zu Beginn "immer einen Schritt zu spät gekommen" und "ständig in Kontersituationen reingelaufen. Wenn die ihre Chancen nutzen, müssen wir 0:2 oder 0:3 hinten liegen. Wir sind wirklich fürchterlich in die Partie gekommen". Bentley Baxter Bahn pflichtete seinem Coach bei und sprach von einer "sehr, sehr schlechten" ersten Halbzeit. "Wir haben in den ersten 15, 20 Minuten nicht gewusst, wo wir sind." Doch im Moment habe die Kogge einfache eine Phase, "in der solche Dinge nicht so bestraft werden", stellte Härtel fest.

Dass Hansa – mit 25 Punkten aus neun Spielen das beste Team der Rückrunde – trotz der Startprobleme souverän mit 3:0 gewinnen konnte, daran hatte auch Bahn großen Anteil. Nicht nur, weil er nach drei Minuten einen Kopfball der Hausherren auf der Linie geklärt, sondern auch, weil er die Führung von Manuel Farrona Pulido mit einem Eckball kurz vor dem Pausenpfiff eingeleitet hatte (45.+1). "Das war ein super Zeitpunkt, um in Führung zu gehen", so Härtel. Nach 59 Minuten erhöhte Bahn sehenswert mit einem Schlenzer ins lange Eck auf 2:0, ehe der eingewechselte Nik Omladic in der Nachspielzeit den Endstand (90.+2) besorgte.

Härtel mahnt

"Wir sind eine absolut geile Truppe. Auch die, die nicht spielen, pushen die Mannschaft", lobte Bahn die Mannschaft und sprach ein "Riesenkompliment" an die Einwechselspieler aus, "die dann den Deckel draufgemacht haben". Auch Härtel ist dank vier Wintertransfers froh über die neuen Möglichkeiten von der Bank, obwohl Hansa sogar mit einigen Verletzungssorgen nach München geflogen war. "Das ist auch eine neue Qualität, so scheiße anzufangen und hinten raus souveräner zu werden", sagte er schmunzelnd. Nach dem Seitenwechsel und der Umstellung auf Viererkette hätten seine Spieler "deutlich besser" verteidigt, auch wenn Türkgücü weitere Chancen hatte, wie bei einem Lattentreffer nach 74 Minuten. "Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht, ohne dass es überragend war", hielt Härtel fest.

Durch den zehnten Sieg in den vergangenen zwölf Partien ist Hansa zurück auf dem zweiten Platz, hat aber eine Partie mehr absolviert als der FC Ingolstadt, der nur einen Zähler hinter den Norddeutschen liegt und am Mittwoch wieder vorbeiziehen kann. Damit die Erfolgsserie nicht abreist, müssten die Lehren aus der schwachen Anfangsphase gezogen werden: "Denn noch mal gewinnst du so ein Spiel nicht", warnte Härtel. Dass es im Saisonendspurt bei einem Dreikampf zwischen Hansa, Tabellenführer Dynamo Dresden und Ingolstadt bleibt, glaubt Härtel indes nicht. Es werde die eine oder Mannschaft noch ernsthaft ins Aufstiegsrennen eingreifen. "Wir sind alle lange genug dabei, zu wissen, dass es in der Liga ganz schnell geht", sagte auch Bahn. "Du musst nur zwei, drei Spiele verlieren, dann ist man wieder gefühlt drei, vier Plätze weiter unten." Mit Blick auf den Saisonendspurt gelte es nun, "immer wach zu bleiben, die Dinge sauber zu analysieren und zu verbessern", so Härtel. Damit am Samstag beim Heimspiel gegen den Halleschen FC der nächste Schritt Richtung Aufstieg genommen werden kann.

   

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