Hansa erarbeitet sich einen Punkt in Saarbrücken

Der FC Hansa hamstert sich mühsam, aber mit toller Moral zum Klassenerhalt. Die Hanseaten erreichten im gestrigen Traditionsduell gegen den 1. FC Saarbrücken ein glückliches, aber durchaus erzwungenes 1:1-Unentschieden und haben so weiter acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Somit kann auch rechnerisch am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die Kickers aus Offenbach mit einem Sieg oder entsprechenden Ergebnissen der anderen Mannschaften der Abstieg abgewendet werden. Die Tatsache, dass es bei miserablem Wetter in Saarbrücken eine zähe Vorstellung der Elf von Trainer Marc Fascher war und der Gastgeber realistisch gesehen näher am Heimsieg stand, schmälerte die Freude über den gewonnenen Punkt keinesfalls, hatte man doch einen schwer zu bespielenden Gegner erwartet, der seine Serie von acht ungeschlagenen Spielen in Folge keinesfalls einen Abbruch tun wollte.

Spielweise der Hanseaten von Woche zu Woche ansehnlicher

Vielleicht gerade deswegen war die Aufstellung von Trainer Fascher eine erhebliche Überraschung. Trotz vorhandener Qualität setzte man auf eine 4-2-3-1-System ohne echten Stürmer, die Torjäger Smetana und Plat nahmen anfangs beide auf der Bank Platz, dafür durfte Dortmund-Matchwinner Philipp Klement als Nummer 10 vor Ken Leemans und Allzweckwaffe Julien Humbert ran. Die Flügel wurden wie zuletzt vom Duo Blum/Weilandt beackert, nomineller Stürmer war Namibias Nationalspieler Manfred Starke, welcher sich, wie zuletzt im Spiel der Kogge vermehrt gesehen, regelmäßig in die Tiefe oder auch auf den Flügel fallen ließ. In der Defensive gab es keine Überraschungen, Ben Zolinski durfte sich erneut als linker Verteidiger versuchen und bestätigte seine solide Leistung vom Spiel gegen Dortmund. Insgesamt und vor allem mit zunehmend besseren Rasen- und Wetterverhältnissen, wirkt das Spiel der Rostocker von Woche zu Woche gefälliger. Das umstandsbedingte „Kick & Rush“ der Wintermonate ist interessanten Kombinationen und Rochaden gewichen, die von der durchaus spielstarken Offensive um Weilandt, Blum, Starke und Klement stets bemüht, wenn auch manchmal noch etwas unsauber und ungenau ausgespielt werden.

Starke mit toller Moral

Sich der Stärke des Gegners aber durchaus bewusst entschied sich Marc Fascher am Samstag für eine etwas defensivere Variante als gegen Dortmund II und das machte sich auch im Spiel bemerkbar. Die wenigen Chancen des Spiels konnte man vor allem auf Seiten der Saarländer zählen, während Hansa keinesfalls pomadig oder unkonzentriert, aber sehr vorsichtig agierte. Das sah man auf der Trainerbank wohl ähnlich, sodass zumindest Ondrej Smetana zur zweiten Halbzeit auf den Platz durfte. Mit der Taktikänderung öffneten die Hanseaten nun auch die eigenen Reihen, was zu zahlreichen Chancen der Gegner und in der 61. Minute auch zum verdienten Gegentor der Gastgeber führte. Es folgten weitere hochkarätige Chancen für Saarbrücken, die Torwart Kevin Müller , dem die wochenlange Denkpause auf der Bank mehr als gut getan zu haben scheint, mit Bravour vereitelte. Dass die Moral der Kogge, vor allem beim Debüttorschützen der letzten Woche, Manfred Starke, wieder deutlich besser ist, zeigte sich dann aber mit dem Ausgleichtor in der 70. Minute, als Starke nach einem geklärten Freistoß aus der Distanz einfach nochmal draufhielt. Ein weiteres Erfolgserlebnis für den Namibier, der die gewünschte Vertragsverlängerung mit jedem weiteren Tor realistischer macht.

Nur acht Spieler mit Vertrag für die kommende Saison

So konnten die Hanseaten mit einem glücklichen Punkt den Heimweg antreten und womöglich in der kommenden Wochen schon die Planung für die kommende Drittligasaison beginnen. Bisher haben nur acht Spieler einen Vertrag für die kommende Saison, dazu kommt die voraussichtliche Beförderung vom 19-jährigen Robin Krauße aus der eigenen Jugend. Alle anderen, inklusive Trainer Marc Fascher, stehen vor einer noch ungewissen Zukunft. Fascher wollte sich bisher zu seiner persönlichen Zukunft nicht äußern, aufgrund der Umstände wäre es aber eine Überraschung, wenn sein Vertrag am Saisonende nicht verlängert werden würde.

FOTO:  Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   

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