Hansa-Boss Marien verteidigt Choreo bei Pokalspiel

Mit einer großen Choreo über alle vier Tribünen hatten die Fans des F.C. Hansa Rostock beim Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart für Aufsehen gesorgt. Gleichzeitig gab es aber auch Kritik. Klubchef Robert Marien hat nun Stellung bezogen – und die Aktion verteidigt.

Banner sorgte für Diskussionen

Es war ein tolles Bild, als Hansa Rostock und der VfB Stuttgart am Montagabend in ein ausverkauftes Ostseestadion einliefen. Alle Hansa-Fans waren einheitlich in Weiß gekleidet, zudem wurden auf den Tribünen Plastikfahnen in den Vereinsfarben geschwenkt.

Auf der Südtribüne feierte die Ultra-Gruppe "Wolgastä" derweil ihr 20-jähriges Bestehen, zog dafür einen Totenkopf mit der Aufschrift "Wolgastä Multikriminell seit 1999" nach oben und platzierte vor dem Block ein großes Banner: Darauf stand in Frakturschrift: "Ausser Rand und Band, für Verein und Vaterland". Eine Choreo, die in den sozialen Netzwerken sowohl positive ("Absolut Hammer! Mega…Hut ab"), als auch negative Reaktionen ("Schämt Euch! Es ist nicht zu fassen!") hervorrief.

Rechtlich nicht zu beanstanden

Auch Hansas Aufsichtsratsvorsitzender Günter Fett fand an der Choreo auf der Südtribüne kein Gefallen: "Ich fand das sehr deplatziert. Es war ein hässlicher Punkt in diesem schönen Rahmen", sagte er der "Ostsee-Zeitung". Laut dem Blatt hatte der Fanklub zuvor eine Skizze von der Choreo beim FCH eingereicht.

Während Fett diese nach eigenen Angaben nicht zu sehen bekam, war Vorstandsvorsitzender Robert Marien über die geplante Aktion informiert. Zwar habe er Bedenken geäußert, "weil es danach Diskussionen geben wird", wie er der Zeitung sagte. Doch rechtlich sei die Choreo nicht zu beanstanden gewesen: "Verboten werden Dinge, die nicht rechtskonform sind oder Sicherheitsbedenken hervorrufen. Die Prüfung durch den Staatsschutz hat keine Auffälligkeiten ergeben."

"Ein demokratischer Verein muss das aushalten"

Auch die Polizei und der Aufsichtsrat seien in Kenntnis gesetzt worden. "Es gab Pros und Kontras, die Kontras waren sehr wenige", berichtet Marien und verteidigt die umstrittene Choreo: "Ein demokratischer Verein muss das aushalten. Man muss tolerant sein, auch wenn man es vielleicht nicht immer gern möchte."

Dennoch muss Hansa mit einer neuerlichen Geldstrafe rechnen, da im Rahmen des Spiels – vor allem vor Beginn – mehrfach Pyrotechnik gezündet worden war. "Ich rechne mit einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 bis 20.000 Euro", so Marien. Bereits in der letzten Saison musste die Kogge knapp 112.000 Euro an den DFB überweisen – so viel wie kein anderer Drittligist.

   
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