Hallescher FC nur mit 15 Feldspielern gegen Meppen?
Nach zuletzt zwei Spielzeiten mit mehr Abstiegsangst als erwartet, will der Hallesche FC nun in etwas ruhigeren Tabellenregionen unterwegs sein. Der Grundstein dafür soll am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Meppen gelegt werden. Doch das Team plagen Verletzungssorgen.
Sieben Ausfälle drohen
Florian Schnorrenberg war für die Pressekonferenz am Donnerstag bestens vorbereitet: Der Trainer des Halleschen FC hatte sich eine Liste mit Namen vorbereitet, um auch ja keinen zu vergessen. Allerdings ging es nicht um etwas erfreuliches wie etwa neue Spieler, die der HFC geholt hat, sondern um die Verletzten und Angeschlagenen. Und mit Niklas Kastenhofer (Rot-Sperre), Jannes Vollert (Außenbandriss), Toni Lindenhahn (Knorpelschaden) und Fabian Menig (Muskelbündelriss) muss Schnorrenberg auf vier Spieler sicher verzichten, zudem stehen hinter den Einsätzen von Marcel Eberwein (Mittelfußprellung), Justin Eilers (Problemen an der Achillessehne) und Julian Derstroff (erkältet) noch Fragezeichen. Heißt: Im Worst-Case sind lediglich 15 Feldspieler einsatzbereit. Immerhin sind Niklas Landgraf und Janek Sternberg, die zuletzt ebenfalls angeschlagen waren, wieder fit. "Wir müssen jetzt noch zwei Trainingseinheiten überstehen und schauen, wie wir es angehen können."
Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Saisonstart sind also wahrlich nicht die besten. Dennoch sei die Vorfreude bei den Saalestädtern groß, betonten Trainer und der mit anwesende Kapitän Jonas Nietfeld. Aufgrund der angespannten Situation könnte der 27-Jährige gegen die Emsländer auch zu einem Auftritt in der Innenverteidigung kommen. Dort wurden die Qualitäten des einstigen Stürmers, der zuletzt hauptsächlich im Mittelfeld eingesetzt worden war, schon in der Vorbereitung getestet. Ihm liege diese Position, meint der Profi. Dort könne er seine Stärken in der Kommunikation mit den Teamkollegen ausspielen. Doch letztlich spiele er da, "wo der Trainer mich braucht".
"Wollen nicht so eine Schwächephase haben"
Bei der Generalprobe am vergangenen Wochenende gegen den Zweitligisten Holstein Kiel (2:2) waren die Protagonisten mit dem Auftritt zufrieden. Dementsprechend groß ist auch die Zuversicht für die kommenden Monate. "Die Vorbereitung ist die eine Seite. Mit guten Ergebnissen kann man sich viel Selbstvertrauen holen. Das haben wir getan, wir haben gut verteidigt und haben viele Tore erzielt", so Schorrenberg, der aber anfügt: "Wir wissen auch, dass es für die Vorbereitung keine Punkte gibt."
Ein klares Saisonziel wird weder von den Bossen, noch von den Spielern nach Außen getragen. Klar sei, dass man "möglichst weit oben stehen" möchte, wie Nietfeld sagt. "Wir wollen nicht so eine Schwächephase haben, wie es letzte Saison der Fall war." Schnorrenbergs Plan sei es, "Schritt für Schritt an die Großen der Liga heranzukommen." Ein großer Vorteil für die Rot-Weißen ist, dass sich die Spieler-Fluktuation im Sommer in Grenzen hielt. Elf Spieler gingen, fünf komplett Neue kamen hinzu. "Wir sind in uns gefestigter. Man merkt bei den neuen Jungs, dass sie schon viel Erfahrung haben", sagt Nietfeld. Durch die wenigen Wechsel sei "der Großteil" zusammengeblieben. "Viele haben schon mindestens ein Jahr zusammengespielt. Deshalb denke ich, dass wir nicht so viele Ausschläge nach unten erleben, wie es letzte Saison öfter der Fall war."