Hallescher FC: Niederlage für Ziegner nicht überraschend

Es hätten "Big Points" im Aufstiegsrennen sein können, doch der Hallesche FC verlor die Partie gegen den FC Energie Cottbus trotz zweimaliger Führung in letzter Minute mit 2:3. Durch die parallele Niederlage des Karlsruher SC gegen den Tabellenletzten aus Aalen und dem Sieg der Wiesbadener rückt das Verfolgertrio um den HFC nun eng zusammen.

Ziegner sieht Cottbuser Vorteile

Nachspielzeit: Björn Jopek klärte die Hereingabe vom Cottbuser Felix Geisler ins Aus, der mitgelaufene Tobias Schilk wollte das Spiel für den HFC schnell machen und legte den Lausitzern den Ball zur Ecke bereit. Standardschütze Jürgen Gjasula zupfte noch zweimal an der Kugel, brachte sie herein und José Matuwila hielt einfach den Fuß rein – Tor. Statt einer letzten Chance für einen Hallenser Sieg bescherte die Handlungsschnelligkeit den Saalestädtern die Niederlage gegen den FCE.

Von Glück kann der HFC sprechen, dass Aufstiegskonkurrent Karlsruhe im Parallelspiel gegen den Tabellenletzten aus Aalen mit 0:3 verlor, somit bleibt Halle trotz einer Niederlage in Schlagweite zum zweiten Platz. Dass die eigene Niederlage nicht völlig unverdient kam, betonte auch Trainer Torsten Ziegner im "Telekom"-Interview: "Es ist jetzt für das heutige Spiel nicht überraschend." Der 41-Jährige sah zuvor eine Partie, in der "Cottbus mehr für das Spiel getan hat", obwohl seine Mannschaft zweimal in Führung gehen konnte.

"Den Willen hatten wir heute nicht"

Dass Cottbus das Duell nach zwei Rückständen noch für sich entscheiden konnte, lag auch an der Abschlussschwäche des HFC, wie Ziegner einsah: "Ohne Frage, wir hatten Möglichkeiten, nach dem 2:1 das Ding höher zu stellen. Oder nach dem 2:2 nochmal in Führung zu gehen." Taten die Hallenser aber nicht, wodurch sie unwissentlich die "Big Points" im Aufstiegsrennen vergaben. "Cottbus hat Abstiegskampf gezeigt, die haben sich gewehrt und nicht aufgegeben", sah Ziegner die Vorteile des Gegners, die seiner Mannschaft an diesem Tag fehlten: "Unser Spiel ist geprägt von großer Willenskraft und den Willen hatten wir nicht."

Dann wurde der HFC-Trainer kritisch, nahm seine gesamte Mannschaft in die Pflicht: "Da muss ich auch mal ehrlich sagen, die Jungs in der Dreierkette waren heute die ärmsten Schweine." Zu oft sei die Abwehrreihe alleine gelassen worden, Aushilfe von den Vorderleuten habe Halle nicht geschafft. Die "langen, unangenehmen Wege" seien nicht mitgegangen worden, wohingegen Abwehrchef Moritz Heyer gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" eingestand, dass sie selbst viele Fehler gemacht haben. "Wir haben uns als Mannschaft dumm angestellt", sagte der 2:1-Torschütze. Dem stimmte auch Nebenmann Niklas Landgraf zu: "Grundsätzlich müssen wir einfach beherzter zusammen verteidigen."

Mai schon wieder im Kader

Die fehlende Kompaktheit kann Halle schon im Match gegen den F.C. Hansa Rostock am Montagabend (19 Uhr) nachbessern, danach kommt es zum direkten Duell mit dem SV Wehen Wiesbaden. Deren Sieg in Großaspach sorgte dafür, dass die Top Vier der Liga in einem Rahmen von neun Punkten zusammenrückt – der HFC liegt mit 48 Punkten genau in der Mitte.

Unterdessen stand Sebastian Mai am Dienstagabend überraschend und nur elf Wochen nach seinem Innenbandriss wieder im Kader. Den 25-jährigen Allrounder kann der HFC im Kampf um die 2. Bundesliga gut gebrauchen.

   
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