Hallescher FC: Gogia bleibt, Sembolo und Kleinheider wackeln

Nachdem der Klassenerhalt für den Halleschen FC spätestens mit dem späten 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers am vergangenen Wochenende in Sack und Tüten gepackt wurde, beginnen an der Saale nun die Wochen den „stilvollen Auslaufens“. Platz vier, und damit die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal, ist bei fünf Punkten Rückstand und noch neun zu vergebenen Punkten hinter fünf Teams relativ unwahrscheinlich, aber auch kein zwingendes Muss, da die Mannschaft von Sven Köhler am kommenden Mittwoch noch das Landespokalhalbfinale in Burg bestreitet und bei Erfolg vor dem Finalderby gegen den 1. FC Magdeburg im eigenen Stadion steht. Zwei Spiele, die für die Hallenser also von weitaus gravierenderer Bedeutung sein dürften, als die drei Partien gegen Duisburg, Münster und Schlusslicht Burghausen.

Sembolo noch zu teuer

Dementsprechend ist die Stimmung an der Saale relativ gelöst. Die Mannschaft zeigte nach der eindrucksvollen Niederlage gegen Saarbrücken zuhause gegen die Kickers einmal mehr Moral und biss sich in Person von Pierre Merkel in der letzten Minute zum Punktgewinn durch. Gerade Merkel scheint seine Sturmblockade immer besser in den Griff zu bekommen und wurde zuletzt regelmäßiger von Sven Köhler als Joker gebracht, zur merklichen Freude des sensiblen Angreifers. Auch die restliche Mannschaft ist zum Saisonende eine gefühlte Einheit. Problemfaktoren, wie Transferflop Adli Lachheb, wurden frühzeitig abgegeben, Spieler wie Anton Müller, mit denen langfristig nicht mehr geplant wird, wurden lange im Voraus informiert und nichtsdestotrotz als fester Bestandteil des aktuellen Kaders behandelt. In Zeiten, in denen manch ein Fußballverein B-Trainingsgruppen eröffnet, keine Selbstverständlichkeit. So langsam gibt es auch immer mehr Klarheit über den Verbleib von einigen Spielern. So hat sich Akaki Gogia über seinen Berater zum HFC bekannt und wird, sollte kein überragendes Angebot abgegeben werden, auch in der nächsten Saison an der Saale zaubern.  Unter anderem sollen Bundesligist Hertha BSC und Zweitligist VfL Bochum auf den Deutsch-Georgier aufmerksam geworden sein.  "Andy bleibt in Halle – wenn nicht noch etwas völlig Verrücktes passiert", so Martin Vontra in der "Mitteldeutschen Zeitung" (MZ). Er verweist auf die Vorzüge des HFC: "Andy fühlt sich in Halle pudelwohl. Es stimmt einfach im Team. Sein Botschaft ist: Halle tut mir gut.“ Und schließlich gehe es im Fußball "nicht immer nur ums Geld". Demgegenüber liegt der Verbleib Francky Sembolos wohl vorerst auf Eis, laut "MZ" ist der HFC nicht bereit, das geforderte Gehalt des von Arminia Bielefeld ausgeliehenen Kongolesen zu zahlen. Mittelfeldlenker Tim Kruse verlängerte bereits vor einigen Wochen.

Posse um Kleinheider

Fragezeichen stehen nach wie vor hinter Leihspielern wie Robert Schick oder Sören Bertram. Behalten wollen würde Sven Köhler alle, aber beim schmalen Budget der Hallenser sind solche Wünsche wohl Utopie. Am nahesten liegt zurzeit der Verbleib von Robert Schick, von dessen Arbeitseinsatz Köhler immer wieder schwärmt. Bei einem anderen Köhler-Liebling ist dagegen zurzeit alles offen: Pierre Becken laboriert seit Wochen wieder mit seinem, schon mehrfach gebrochenen, Mittelfuß. Im Moment gibt es nicht einmal eine klare Aussage dazu, ob Becken überhaupt noch einmal einen Vertrag unterzeichnen wird – beim HFC oder anderswo. Kurios mutet dagegen die geplante Vertragsverlängerung von Pierre Kleinheider an. Nachdem Kleinheider im März im Interview mit liga3-online.de verlauten ließ, sich Anfang April mit dem Verein zu Vertragsgesprächen treffen zu wollen, ruderte sein Berater in der Woche nun gänzlich zurück und verkündete in der „Mitteldeutschen Zeitung“, der HFC sei zwar Kleinheiders erster Ansprechpartner, man habe aber von Anfang an klargemacht, dass sich der Torwart erst nach Saisonende mit dem Verein zusammensetzen wolle. Allerdings soll es auch zu keiner Zeit ein Angebot des Vereins gegeben haben, weder eines neuen Vertrags, noch überhaupt zu Gesprächen. Man wolle sich zwar nun demnächst zusammensetzen, bekannt wurde nun aber, dass sowohl der Spieler Angebote, z.B. aus Darmstadt, vorliegen hat, als auch der HFC nach „einem oder zwei“ Torhütern sucht.  "Wir haben uns schon seit dem Winter intensiv bemüht. Damals wollte er aber noch keinen neuen Vertrag. Und bisher haben wir noch keine Gelegenheit bekommen, uns noch einmal intensiv auszutauschen. Es hätte schon längst alles geklärt sein können", sagte Manager Ralph Kühne gegenüber der Zeitung.

Mitarbeit: Christoph Lesk // Foto: Roman Richter

   

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