Hallescher FC: Die Schlussphasen haben es in sich

In den Schlussphasen der Spiele des Halleschen FC kommt nach wie vor keine Langeweile auf: Nach den Last-Minute-Gegentreffern gegen Dortmund II und Rostock sowie dem langen Zittern bei knapper Führung gegen Stuttgart II hatte das Nachholspiel gegen die Stuttgarter Kickers eine besondere Dramatik aufzuweisen. Ein Platzverweis, ein später Führungstreffer und ein noch späteres Ausgleichstor – am Ende stand ein 1:1-Unentschieden, über das sich beide doch irgendwie freuen konnten. Die Kickers, da sie zumindest einen Punkt im Aufstiegskampf retten konnten, und die Hallenser, da sie ihren Ruf als auswärtsstarke Mannschaft bestätigten. Dass es in den letzten fünf Minuten der Begegnung hoch her ging, täuschte letztendlich ein wenig darüber hinweg, dass die Partie zuvor sehr viel Leerlauf geboten hatte. Dies kann aus HFC-Sicht jedoch positiv bewertet werden: Gegen ein Spitzenteam der Dritten Liga wurde nicht viel zugelassen, lange Zeit sah es nach einem 0:0 aus, ehe die Hallenser durch das Tor von Furuholm sogar an den drei Auswärtspunkten schnuppern durften.

Fehler werden eiskalt ausgenutzt

Doch dazu kam es bekanntlich nicht, die letzten Sekunden vor dem Abpfiff sind in dieser Phase der Saison offenbar kein HFC-Hoheitsgebiet. Beim Ausgleichstor von Manuel Fischer stand Patrick Mouaya, der den erkrankten Marco Engelhardt ersetzte, zu weit weg von seinem Gegenspieler und ließ die Flanke durchgehen. Auch eine psychologische Komponente könnte mittlerweile eine Rolle spielen: Natürlich wissen die Gegner von dieser speziellen HFC-Vorgeschichte mit der Nachspielzeit, lauern auf eben jene kleine Fehler und nutzen sie dann eiskalt aus.

„Kein Punktverlust, sondern ein Punktgewinn“

Dennoch war der Tenor auf Seiten der Saalestädter ein ganz anderer als beispielsweise nach dem Rostock-Spiel. „Es ist für uns bitter, gleich nach der Führung noch den Ausgleich zu bekommen. Mit viel Laufbereitschaft, Leidenschaft und Disziplin waren wir glücklich in Führung gegangen“, so Trainer Sven Köhler gegenüber dem „MDR“. "Weil wir heute auf eine der besten Mannschaften der Liga trafen, war es für uns kein Punktverlust, sondern ein Punktgewinn.“ Und auch Heimtrainer Horst Steffen, der sich eigentlich drei Punkte für den Aufstieg vorgenommen hatte, lobte die Leistung des HFC. Ob am kommenden Spieltag gegen Energie Cottbus ebenfalls eine punktreife Leistung abgeliefert werden kann, muss zumindest beim Blick auf die Statistik bezweifelt werden: Das Spiel gegen die Lausitzer findet im heimischen Sportpark statt –  dort gab es, im Gegensatz zu den Auswärtsfahrten, in dieser Spielzeit zumeist mehr Frust als Lust für die Hallenser.

   

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