Hallescher FC denkt über Transfers nach: "Wir sind wachsam"
Nach einer Corona-Zwangspause durch den Ausfall des Spiels gegen Türkgücü München feiert André Meyer am Samstag sein Debüt als Trainer des Halleschen FC. Wie er die Aufgabe angehen will und wie er zu dem Thema Winter-Transfers steht, sagte er in einem Interview mit der "Mitteldeutschen Zeitung".
"Feuer frei"
Mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig beginnt die Zeit als HFC-Coach für den 38-Jährigen. Es hätte wahrlich eine einfachere Aufgabe geben können, als sich mit dem Drittplatzierten messen zu müssen. Danach folgt eine Englische Woche zu Hause gegen Viktoria Berlin und beim aktuellen Zweiten 1. FC Kaiserslautern. "Ich freue mich auf die Woche, wirklich", so Meyer gegenüber der "MZ". Das 1:1 in einem 45-minütigen Testspiel gegen Lok Leipzig am vergangenen Samstag habe "nochmals Mut gemacht, wegen der Art und Weise. Wir fahren zuversichtlich nach Braunschweig und dort heißt es: Feuer frei".
Seit dem 2. Januar ist der gebürtige Hallenser bei den Rot-Weißen aktiv, soll das Team nach nur einem Punkt aus den vergangenen sechs Partien wieder aus dem Tabellenkeller – zum ersten Abstiegsplatz ist es nur ein Punkt Vorsprung – und zum Klassenerhalt führen. Sein Ziel sei es, "der Mannschaft ein Gesicht" zu geben. Der HFC "soll für etwas stehen. Und wir wollen stabiler auftreten. Zunächst innerhalb der 90 Minuten, dann über eine Saison hinweg. Bislang sind die Ausschläge zu groß".
Intensität im Training erhöht
Um konstanter gute Leistungen abzurufen, könnten auch Winter-Zugänge helfen. Durch die Vertragsauflösung mit Verteidiger Fabian Menig ist nun wieder Geld frei geworden. Zwar ginge es vorrangig darum, dass die aktuellen Spieler ihre Sachen besser machen. "Womöglich tut sich bei Zugängen trotzdem noch etwas. Wir sind wachsam", will Meyer keine Transfers ausschließen. Bis Ende Januar hat der Klub noch Zeit.
Bei der Mission Klassenerhalt spielt auch die mentale Herangehensweise eine große Rolle: In den Köpfen der Profis sei am Ende unter Ex-Coach Florian Schnorrenberg "safety first verankert" gewesen. "Trotzdem gab es 33 Gegentore, die sind ja nicht ohne Grund gefallen". Die Folge: Die Intensität im Training wurde erhöht. "Gefragt sind kurze, explosive Bewegungen, viele Sprints. Daran haben wir gearbeitet. Und es gab die Rückmeldung von den Spielern: Sie spüren es körperlich". Ein Spieler wie Knipser Terrence Boyd zum Beispiel brauche seine Explosivität im Strafraum. "Er wird also künftig weniger Wege gehen und nicht mehr an der Außenlinie gegnerische Aufbauspieler pressen. Außerdem: Die Mannschaft hat eine wirklich gute Zweikampfstatistik. Also werden wir Zweikämpfe suchen, um diese Stärken gewinnbringend einsetzen zu können". Inwieweit das Team dieses Vorhaben schon umgesetzt hat, wird sich am Samstag zeigen.