Halle empfängt Rostock: Der Mann-gegen-Mann-Vergleich

Am kommenden Samstag empfängt der Hallesche FC den F.C. Hansa Rostock zu einem brisanten Ostderby (Anstoß 14 Uhr, live im Ticker bei liga3-online.de). Die Gäste liegen aktuell vier Plätze und einen Punkt vor den Gastgebern. Nach dem Ausscheiden im Landespokal und der Entlassung von Trainer Andreas Bergmann ist es für die Hanseaten nun umso wichtiger, in diesem Spiel als Sieger hervorzugehen. Denn nur so scheint der vierte Platz, der zur Qualifikation für den DFB-Pokal berechtigt, möglich zu sein. Doch während der HFC nur zwei der vergangenen elf Partien verlor, musste die Hansa-Kogge bereits drei punktlose Spiele in den letzten vier Partien hinnehmen. Im Vorfeld des Derbys wirft liga3-online.de einen Blick auf die einzelnen Mannschaftsteile und vergleicht diese gegeneinander.

Die Torhüterposition

Pierre Kleinheider erkämpfte sich nach dem dritten Spieltag die Stammposition bei Trainer Sven Köhler und kassierte in den folgenden 29 Partien 35 Gegentore und hielt seinen Kasten neun Mal sauber. Mit vielen tollen Reflexen verhinderte der 24-Jährige Gegentore und sicherte seinem Team dadurch so einige Punkte, ohne die der Klub in der Tabelle weiter unten anzutreffen wäre.

Jörg Hahnel dagegen startete als Stammtorwart in die Saison, musste nach dem ersten Spieltag (Rote Karte gegen Kiel) jedoch für Johannes Brinkies weichen und kehrte erst am 18. Spieltag ins Tor zurück. Der 32-Jährige ist in Rostock aufgrund schwankender Leistungen nicht unumstritten, nicht wenige Anhänger der Hanseaten wünschen sich einen neun Torhüter zur kommenden Saison. Zuletzt machte er seine Sache aber durchaus ordentlich. In 16 Spielen stehen beim 32-Jährigen 19 Gegentore und vier "Zu-Null"-Spiele zu Buche. Ob er am Samstag jedoch auflaufen kann, ist noch nicht sicher.

Unterm Strich entscheidet sicherlich die Tagesform beider Torhüter, doch traut man Kleinheider eher zu, mit starken Paraden aktiv ins Spielgeschehen und den Ausgang eingreifen zu können.

1:0 für Halle

Die Abwehr

Beim Halleschen FC bilden Innenverteidiger Marcel Franke (31 Einsätze), Linksverteidiger Daniel Ziebig (30) und Rechtsverteidiger Florian Brügmann (26) das Grundgerüst der Defensive. Franke und Ziebig fehlten bislang nur aufgrund von Gelbsperren. Den Posten als zweiten Innenverteidiger übte zuletzt Patrick Mouaya aus. Lediglich auf dieser Position herrscht aus personeller Sicht keine Konstanz, doch zuletzt kam der 29-Jährige in zehn von elf Spielen zum Einsatz. Die Hintermannschaft der Saalestädter ist größtenteils eingespielt und kassierte mit 41 Gegentreffern drei weniger als die Mannen von Ex-Trainer Bergmann.

Beim F.C.H ist die Position auf der rechten Seite mit Alexandre Mendy und der linken mit Shervin Radjabali-Fardi (beide 31 Spiele) vergeben. Nachdem Innenverteidiger Steven Ruprecht zuletzt zwei Mal nicht im Kader stand und einmal eingewechselt wurde, lief der 26-Jährige gegen Saarbrücken und die Stuttgarter Kickers von Beginn an auf. Gegen Halle ist er jedoch aufgrund seiner zehnten gelben Karte gesperrt. Somit Kapitän Sebastian Pelzer und Denis Weidlich das Innenverteidiger-Duo bilden.

Beide Mannschaften haben eine größtenteils eingespielte Defensive, die gute und schlechte Tage hat. Einen Vorteil hat keine der beiden Mannschaften.

2:1 für Halle 

Das Mittelfeld

Sven Köhler setzt im defensiven Mittelfeld auf Winterneuzugang Tim Kruse, der auf Anhieb zu überzeugen wusste und bisher noch keine Minute verpasste. Von der Formation abhängig steht ihm Björn Ziegenbein zur Seite, der aber auch vielseitig im Mittelfeld eingesetzt werden könnte. Der 27-Jährige kann nach 16 Spielen ein Tor und zwei Vorbereitungen nachweisen. In der Offensivabteilung ist Akaki Gogia eine feste Größe beim Aufsteiger von 2012, traf sieben Mal und bereitete vier weitere Treffer vor. Auf der linken Seite kommt Sören Bertram zum Zuge. Der 22-Jährige ist mit neun Treffern und fünf Vorlagen der beste Scorer des Teams. Auf seinen Rechtsaußen, Tony Schmidt, muss Köhler verzichten. Der 25-Jährige unterzog sich nach anhaltenden Schmerzen im Knie einer Operation. Er trat sieben Mal als Vorbereiter in Erscheinung.

Im zentralen Mittelfeld der Rostocker spielt mit Leonhard Haas der zweitbeste Vorlagengeber der Liga. Bereits zehn Treffer bereitete der 32-Jährige vor, ein Mal traf er selbst. Auf der linken Seite ist David Blacha, der bereits acht Mal traf, gesetzt. Gegen Halle wird er jedoch verletzt ausfallen. Die andere Seite beackert Julian Jakobs, dreimaliger Torschütze und Vorbereiter von sechs Toren.

Beide Mannschaften haben ein individuell gut besetztes Mittelfeld, das zu jeder Zeit in der Lage ist, spielentscheidende Akzente zu setzen. Doch auch in diesem Mannschaftsteil kann sich kein Team besonders vom kommenden Gegner abheben.

3:2 für Halle

Der Angriff

Mit Timo Furuholm haben die Saalestädter einen der besten Angreifer der Liga in ihren Reihen. Bereits neun Treffer kann der Finne nach 26 Partien nachweisen. Noch besser ist die Quote seines Sturmpartners Francky Sembolo. Der 28-Jährige bestritt nach seinem Wechsel im Winter elf Partien und konnte bereits sechs Mal treffen. Beide sind unter Köhler gesetzt.

Beim Gegner von der Ostsee gibt es keine klare Nummer eins. Sowohl bei den Einsätzen als auch bei der Anzahl der Tore liefern sich Johan Plat (vier Treffer), Halil Savran (fünf) und Nikolaos Ioannidis (sechs) beinahe ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Savran ist wegen seiner zusätzlich fünf Vorlagen jedoch als am gefährlichsten für die gegnerischen Torhüter einzuschätzen.

Die beiden Spitzen des HFC erzielten zusammen so viele Treffer wie die drei Kandidaten des F.C. Hansa Rostock. Vom Papier her ist die Offensive der Hausherren gefährlicher als die der Gäste.

4:2 für Halle

Fazit

Auch wenn der Hallesche FC den direkten Vergleich auf dem Papier mit 4:2 für sich entscheidet, hängt vieles von der Tagesform ab. Erlaubt sich ein Torhüter einen entscheidenden Patzer, wie sicher stehen die Abwehrreihen und verdienen die Angreifer letztendlich auch ihre Berufsbezeichnung? Zudem wird es spannend zu beobachten sein, wie die Rostocker Mannschaft auf den Trainerwechsel reagieren wird. Steigt die Unsicherheit oder kann Robert Roelofsen dem Team neue Impulse geben? Viele Fragen, die am Samstag wohl gegen 15.50 Uhr beantwortet sein dürften.

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

 

   

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