Härtel: "Schon überraschend, was hier passiert ist"

Neuer Sportvorstand, neuer Trainer: Innerhalb von nur sechs Tagen hat der F.C. Hansa Rostock seine sportliche Führung ausgetauscht und mit Jens Härtel nun auch den Cheftrainer vorgestellt. Dieser zeigt sich angetan von seiner neuen Aufgabe in der Hansestadt.

"Ein reizvoller Verein"

Mit dem 1. FC Magdeburg stieg Härtel im vergangenen Mai in die 2. Liga auf, auch den F.C. Hansa soll der 49-Jährige nun so schnell wie möglich in das Bundesliga-Unterhaus führen. "Hansa ist ein reizvoller Verein mit einer super Infrastruktur und einer tollen Fanbase", lobt Härtel im Gespräch mit den "Norddeutschen Neusten Nachrichten". Und wenn man die Möglichkeit erhalte, bei so einem Verein zu arbeiten, "dann muss man überlegen, ob man es macht. Das habe ich getan und bin jetzt hier." Dennoch zeigt sich der neue Hansa-Coach durchaus verwundert über die Personalrochaden zu Beginn des Jahres: "Aus der Ferne betrachtet war es schon überraschend, was hier passiert ist."

Am Donnerstag wird sich Härtel zusammen mit Co-Trainer Ronny Thielemann und Sportvorstand Martin Pieckenhagen auf den Weg zur Mannschaft machen, die derzeit im türkischen Belek ihr Trainingslager absolviert. "Wir wollen sie so schnell wie möglich kennenlernen, wo liegen ihre Stärken und Schwächen und wo kann man vielleicht hier und da noch einmal nachlegen", blickt der neue Hansa-Coach voraus. Außerdem werde es darum gehen, "wie wir uns verbessern können, die einzelnen Spieler, aber auch als Mannschaft, und um unsere Spielweise, wie wir zum Beispiel ein paar weniger Tore reinbekommen als in den vergangenen Spielen." Das, weiß auch Härtel, "war teilweise zu einfach." Der 49-Jährige kündigt an: "Wir werden die Mannschaft vom Defensivverhalten her einschwören und natürlich auch vermitteln, was wir mit Ball machen wollen."

Härtel schreibt Aufstieg noch nicht ab

Ob Hansa dann nochmal oben angreifen kann? Nach der Serie von nur zwei Punkten aus den letzten fünf Spielen vor der Winterpause ist der Rückstand auf den Relegationsplatz bereits auf zehn Punkte angewachsen. "Es sind noch 18 Spiele zu spielen und genügend Punkte zu verteilen", gibt sich Härtel bedeckt, will den Aufstieg in dieser Saison aber noch nicht abschreiben. Die ersten Pflichtspiele im neuen Jahr haben es jedoch in sich: Erst gastiert die Kogge in Braunschweig und Wiesbaden, dann geht es gegen Unterhaching und nach Würzburg. "Ein Hammer-Auftaktprogramm, bei dem wir sicher immer noch mal wieder in den Rückspiegel schauen sollten", warnt der gebürtige Sachse. "Wir müssen hellwach sein und unsere Hausaufgaben machen."

Möglicherweise wird die Kogge auch auf dem Transfermarkt zuschlagen: "Man sollte wach sein, und wenn sich etwas ergibt, was Sinn macht, müssen wir darüber nachdenken." Zunächst sollen aber die bisherigen Spieler die Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren. "Vielleicht wird auch ein bisschen Energie frei, und die Jungs, die etwas hinten dran waren, geben mehr Gas", hofft Härtel, der gegebenenfalls auch Kontakt zu seinem Vorgänger Pavel Dotchev aufnehmen wird: "Das ist möglich. Wir haben ein gutes Verhältnis." Dass beide Trainer im September 2017 bei einer Pressekonferenz in Magdeburg verbal aneinandergeraten waren, ist für den neuen Hansa-Coach aber kein Thema mehr. Und führt Härtel die Kogge in die Erfolgsspur zurück, dürfte der Aufreger auch bei den Fans schnell vergessen sein.

   

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