Härtels Vorfreudel: "So eine Atmosphäre hat man gerne"

Der F.C. Hansa Rostock verspricht im Ostduell mit dem FC Carl Zeiss Jena keine Zurückhaltung und will seine Bilanz vor heimischen Publikum ausbauen. FCH-Coach Jens Härtel wünscht sich dennoch einen Verbleib des FCC in der Liga.

"Unten und oben gibt es nicht"

Geboren im mittelsächsischen Rochlitz, war Hansa-Trainer Jens Härtel schon bei vielen Ost-Vereinen unter Vertrag: Germania Schöneiche, SV Babelsberg, Berliner AK, RB Leipzig und beim 1. FC Magdeburg. Kaum verwunderlich also, dass der 49-Jährige vor dem Ostduell seiner aktuellen Mannschaft gegen den FC Carl Zeiss Jena eine gewisse Affinität zu den Klubs der Region aufgebaut hat: "Es wäre schon grundsätzlich wünschenswert, wenn viele Ost-Mannschaften drinbleiben und dazukommen." Jeder sei aber am Ende für sich selbst verantwortlich, deswegen gibt es vor dem direkten Duelle "jetzt keine Rücksicht darauf, woher eine Mannschaft kommt."

Neben der geografischen Lage kommt der FCC zudem noch aus dem Tabellenkeller. Auch deswegen ist Härtel vor dem kommenden Gegner gewarnt: "Unten und oben gibt es in dieser Liga gar nicht", weiß der Chefcoach, dass die Rostocker trotz des fünften Tabellenplatzes ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Grundsätzlich aber tut sich die Hansa-Kogge in den meisten Ostduellen kaum Gefallen, gab es in sieben Spielen doch nur zwei Siege. "Dafür bin ich jetzt noch nicht lange genug hier, um zu sagen, warum es für Hansa in Ostduellen nicht so klappt." Ändern will Härtel es in jedem Fall.

Breier bereit, Königs in Köln

Dass Rostock am Samstag wieder bis zu 16.000 Zuschauer erwartet, könnte ein Faktor sein: "Grundsätzlich freuen sich Mannschaften wie Jena, wenn sie hier nach Rostock kommen. Es sind mehr Zuschauer, das Stadion ist anders und es ist viel lauter. So eine Atmosphäre hat man gerne", sagte der Trainer in der Pressekonferenz vor der Partie. Um das Spiel vor heimischen Publikum erfolgreich zu gestalten, muss auch die Standard-Schwäche der Rostocker abgestellt werden, denn "nerven tut das total". Und auch Pascal Breier soll nach überstandener Oberschenkelprobleme wieder zu einem Erfolg beitragen – nach seiner Einwechslung gegen Fortuna Köln traf der Stürmer mit der einzigen Chance.

"Pascal Breier weiß, wo das Tor steht. In allen Spielen, wo er gespielt hat, hat er seine Chancen gehabt. Seine Quote könnte besser sein, aber da gilt es natürlich dran zu arbeiten", stellte Härtel seinem Schützling ein gutes Arbeitszeugnis aus. Weniger erfolgreich gestaltet sich die Rückkehr von Marco Königs: Der Offensivmann reiste zu Spezialisten nach Köln. "Er lag im Plan, aber so richtig war er nicht zufrieden und hat leichte Beschwerden. Der Bruch macht ihm weniger Sorgen, aber er will Kleinigkeiten für sich abklären", beruhigte Härtel die Nerven. Zudem wird auch Willi Evseev weiter ausfallen, während Lukas Scherff und Marcel Hilßner wieder fit sind.

   

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