FCM gewinnt Derby, Lautern verliert, Haching an der Spitze
Im Ost-Derby setzte sich der 1. FC Magdeburg am Samstag mit 1:0 gegen Tabellenführer Halle durch. Die Spitzenposition übernahm die SpVgg Unterhaching mit einem 3:0-Sieg in Mannheim. Kaiserslautern erlitt nach dem Pokal-Hit einen neuen Rückschlag und verlor in Unterzahl knapp mit 2:3 gegen die Würzburger Kickers. Eintracht Braunschweig kam derweil gegen den FC Ingolstadt unter die Räder und kassierte eine 0:3-Niederlage. Zudem spielten: 1860-Köln (4:2) und Münster-Chemnitz (3:3).
Magdeburg 1:0 Halle: Bertram schießt FCM zum Derby-Sieg
Schon früh in der Partie standen die Zeichen im Duell der Ost-Rivalen auf Konfrontation – Christian Beck wurde schon nach vier Zeigerumdrehungen nach seinem Einsatz gegen HFC-Verteidiger Niklas Kastenhofer vom Unparteiischen ermahnt. Danach wurde auch Fußball gespielt und das vorwiegend von den Gästen. Julian Guttau probierte es zunächst über links ganz alleine und zwang FCM-Keeper Morten Behrens aus spitzem Winkel zur Glanzparade (10.). Danach bekam Jonas Nietfeld die Kugel von der linken Seite und stieg perfekt zum Kopfball hoch, wieder war Behrens reaktionsschnell da (16.). Guttau trieb das Spiel auf seiner Seite auch in der Folge voran, ein abgefälschter Ball zwang Behrens wenig später erneut zum Eingreifen (27.). Eigentlich hatte Halle das Spiel unter Kontrolle, wenngleich Terrence Boyd nach einem Foul an Dominik Ernst eine Rudelbildung auslöste (36.). Doch auch Magdeburg war dabei und nutzte die Gelegenheit: Tarek Chahed legte für Sören Bertram auf, der aus zweiter Reihe die Führung markierte (44.).
Halle war gefordert, doch zunächst hatte der FCM die nächste Großchance: Chahed bediente Ernst, der aus bester Position jedoch deutlich am Tor vorbeischoss (50.). Die Magdeburger waren nun besser in der Partie, die Angriffe wirkten präziser. Doch der HFC blieb genauso präsent und wieder war es Guttau, der ein Zuspiel nur knapp über das Aluminium zog (69.). Die Chancenverwertung der Magdeburger hielt Halle im Rennen: Immer wieder machte Leon Bell Bell über seine Seite Druck, doch zwei Mal konnte Beck daraus kein Kapital schlagen (74., 76.). Weil aber auch der HFC keine entscheidende Szene gegen die beste Abwehr der Liga mehr erspielte, reichte es am Ende für einen Magdeburger Sieg im Ost-Derby. In der Tabelle rutscht der HFC auf Rang zwei ab, Magdeburg ist nun Fünfter.
Kaiserslautern 2:3 Würzburg: Neuer Rückschlag für den FCK
120 Spielminuten und Elfmeterschießen steckten den Roten Teufeln in den Knochen und die Würzburger Kickers knüpften unmittelbar an die DFB-Pokalpartie an, denn schon früh gab es für den FWK einen Elfmeter. Frank Ronstadt schlug eine Flanke in den Strafraum und André Hainault bekam das Leder an die Hand – jedoch war es zweifelhaft, ob das Handspiel im Strafraum erfolgte. Albion Vrenezi war es egal, er verwandelte sicher für die Gäste (14.). Die Lautrer brauchten einige Minuten, um den Rückschlag zu verdauen und kamen dann über einen Standard zurück in die Partie: Manfred Starke brachte das Spielgerät in die Zentrale, wo sich Philipp Hercher ohne Gegenwehr per Kopf durchsetzen konnte und zum Ausgleich einnickte (28.). Die Roten Teufel wurden stärker und suchten den Weg nach vorne, doch die Genauigkeit im Abschluss fehlte (35., 45.).
Direkt nach dem Seitenwechsel dann der Schock: Christoph Hemlein, der bis hierhin eine starke Partie zeigte, legte eine Flanke von Ronstadt per Brust in den eigenen Kasten – FWK-Angreifer Luke Hemmerich wäre sonst aber auch zur Stelle gewesen (46.). Und der Tag wurde für Hemlein noch bitterer, denn bei einer Grätsche gegen den Ball räumte der Außenbahnspieler auch Vrenezi ab – und wurde unter heftigen Protesten mit der Ampelkarte vom Platz geschickt (54.). Kaiserslautern steckte nicht auf und hätte durch Timmy Thiele ausgleichen können – doch im Eins-gegen-Eins bliebt FWK-Keeper Vincent Müller der Sieger (61.). Danach machte Luca Pfeiffer den Deckel für die Gäste drauf: Auf der Außenbahn ließ Janek Sternberg die Hereingabe zu, Carlo Sickingers Grätsche ging in der Mitte daneben und der Würzburger musste nur noch einschieben (69.). Das Spiel wurde danach zerfahrener, statt Fußball gab es vermehrt nur noch Nickligkeiten und Foulspiele zu sehen. Und dann war Kaiserslautern plötzlich wieder da: Nach einem Doppelpass mit Florian Pick schlug Simon Skarlatidis zu und verkürzte unverhofft (87.)! Doch der Anschlusstreffer kam zu spät, in Unterzahl mussten sich die Roten Teufel am Ende knapp geschlagen geben und sind nun Drittletzter. Würzburg verbessert sich auf Rang zwölf.
Braunschweig 0:3 Ingolstadt: BTSV wird überrannt
Im Regen von Braunschweig stand der Heimmannschaft ein ganz schwieriges Spiel bevor, denn nach einer druckvollen Anfangsphase der Niedersachsen schlugen die Schanzer erbarmunglos zu. Schon im ersten Angriff der Gäste stand Marcel Gaus nach einem Schnittstellenpass völlig frei vor BTSV-Keeper Jasmin Fejzic – und wurde wegen einer Abseitsposition von Schiedsrichter Bastian Dankert zurückgepfiffen (9.). Aber Ingolstadt blieb dran und wieder war es Gaus: Vom Strafraumrand zog der Außenbahnspieler ab, abgefälscht entwickelte sich der Schuss zur unhaltbaren Bogenlampe für Fejzic (21.). Anschließend brachte Robin Krauße einen Eckball in die Mitte, Nico Antonitsch entwischte und traf unmittelbar zum Doppelschlag (23.). Und es wurde noch schlimmer für die Braunschweiger: Peter Kurzweg setzte sich mit einem starken Solo durch und marschierte über das halbe Feld, seine Hereingabe verwertete dann Maximilian Thalhammer mit wenig Mühe (26.). Im Top-Spiel wurden klare Verhältnisse geschaffen und Stefan Kutschke hätte sie sogar noch deutlicher gestalten können: Alleine vor Fejzic ging dieses Mal der Braunschweiger als Sieger hervor (32.). Die Schanzer überließen Braunschweig fortan das Spiel, doch die konnten daraus kein Kapital schlagen.
Den nächsten Nackenschlag handelten sich die Braunschweiger selbst ein und man konnte es nicht anders beschreiben: Innenverteidiger Steffen Nkansah senste Gegenspieler Peter Kurzweg in Kreisliga-Manier weg und wurde zurecht mit der Roten Karte vom Platz geschickt (53.). Auch der Gefoulte musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden, die Partie war danach praktisch entschieden. Ingolstadt musste nichts mehr für das Spiel machen, tat es aber trotzdem: Caniggia Elva bediente Maximilian Beister, doch der Joker reagierte alleine vor dem Tor nicht schnell genug und wurde doch noch einmal abgelaufen (81.). Ergebniskosmetik für den BTSV war Fehlanzeige, wenngleich Niko Kijewski per Lattentreffer die Chance dazu gehabt hätte (84.). Am Endergebnisse änderte sich nichts mehr. Während Ingolstadt nun Dritter ist, fällt der BTSV auf Rang fünf zurück.
Mannheim 0:3 Unterhaching: Haching an der Spitze
Wie man es im Carl-Benz-Stadion in Mannheim schon gewohnt ist, legten die Hausherren fulminant gegen die SpVgg Unterhaching los. Auffälligster Mann in den Anfangsminuten war dabei Maurice Deville, der die Hachinger Abwehr schon früh warmlief (1., 7.). Doch die Oberbayern überstanden den Druck der Mannheimer und markierten ihr Mitwirken in der Partie mit einem Treffer des Außennetzes, der von Sascha Bigalke erzielt wurde (22.). Unterhaching war nun besser im Spiel und prompt klingelte es: Moritz Heinrich dribbelte sich alleine durch die Abwehr der Mannheimer und vollendete vor Miro Varvodic (29.). Die Mannheimer fehlte danach das nötige Durchsetzungsvermögen bis zur Pause.
Im zweiten Abschnitt war der Waldhof gefordert, doch davon ließ sich Blitztabellen-Spitzenreiter Unterhaching nicht beeindrucken. Ein Eckball der Gäste wurde von Paul Grauschopf zurückgelegt, aus dem Rückraum packte Alexander Winkler den Hammer aus und versenkte die Kugel im rechten, unteren Eck (58.). Waldhof war um den Anschluss bemüht, doch die Hachinger hatten Nico Mantl im Kasten: Der 19-Jährige parierte einhändig gegen Mert Celik (67.), ehe Mounir Bouziane aus fünf Metern über den Kasten zielte (75.). Heinrich machte den Deckel per direktem Freistoßtreffer aus 18 Metern für die Gäste schließlich drauf (83.). Danach konnte Unterhaching die vorzeitige Tabellenführung feiern, während Mannheim nur noch Zehnter ist.
1860 4:2 Viktoria: Wilder Schlagabtausch auf Giesings Höhe
Die Münchener Löwen versuchten früh, die Weichen für die Partie zu stellen und das gelang ihnen vorzüglich: Stefan Lex bediente Sascha Mölders, der den Ball mit seinem ersten Kontakt per Schlenzer in die lange Ecke legte (5.). Der Aufsteiger biss sich in die Partie, doch die Löwen blieben gefährlicher. Wieder war Mölders der Ausgangspunkt eines gefährlichen Abschlusses, doch Kölns Daniel Mesenhöler lenkte den Ball noch gegen die Latte (20.). Wenn der Routinier nicht traf, dann sein Vorbereiter und dieses Mal sah Viktorias Keeper nicht gut aus – vor Mölders faustete Mesenhöler den Ball in die Beine von Markus Ziereis, der zu überrascht für einen Abschluss war und somit perfekt für Lex vorlegte, 2:0 (31.). Dann wurde es kurios: Kevin Holzweiler dribbelte sich alleine durch drei Sechziger-Abwehrspieler hindurch und erzielte den vermeintlichen Anschlusstreffer, doch Schiedsrichter Frank Willenborg pfiff den Treffer wegen einer Abseitsposition von Albert Bunjaku ab – der seinem Mitspieler in der Szene allerdings auswich, um genau dies zu verhindern (37.).
Im zweiten Abschnitt folgte der offene Schlagabtausch beider Mannschaften. Aaron Berzel verteidigte einen Ball gegen Bunjaku, doch der Abpraller landete bei Simon Handle und schon verkürzten die Kölner (70.). Die Schlussphase wurde heiß: Eigentlich sprach alles für den Ausgleich für Viktoria, doch ein Lupfer von Marcel Gottschling scheiterte am Aluminium (78.) – und im direkten Gegenzug schob Mölders den Ball zum dritten Treffer für die Münchener ein (80.). Anschließend die Entscheidung, als Berzel seinen Kopf bei einem Standard zum 4:1 reinhielt (83.), doch Viktoria hatte noch ein letztes Wort mitzureden. Sehenswert nahm Bunjaku den Ball am Strafraum an und versenkte (86.), am Münchener Sieg änderte dies nichts mehr.
Münster 3:3 Chemnitz: Himmelblau verspielt drei Führungen
Im Kellerduell zwischen den Adlerträgern und den Himmelblauen hatte der CFC das Momentum auf seiner Seite – und Erik Tallig. Der Youngster setzte sich auf der gegnerischen Grundlinie durch, seine Flanke danach eher mäßig. Doch Münster konnte den Ball nicht klären und schließlich war Tobias Müller per Kopf zur Stelle, um für die Gäste einzunicken (15.). Münster aber baute Druck auf und schlug zurück: Heinz Märschel trieb den Ball über die linke Seite, eine Flanke wurde von Philipp Hoffmann verlängert und nach ebenso unzureichender Klärung, wie zuvor auf der anderen Seite, netzte Maurice Litka flach unten ein (27.). Klare Torchancen fehlten auf beiden Seiten, also musste wieder Tallig ran. Selbst leitete der Hoffnungsträger der letzten Wochen einen Angriff ein, den Philipp Hosiner per Hacke zurücklegte und der 19-Jährige somit erfolgreich vor Oliver Schnitzler abschließen konnte (43.)! Aus der Pausenführung des CFC wurde allerdings nichts, denn wieder schlug Münster zurück: Julian Schauerte auf Fridolin Wagner, der aus elf Metern humorlos den erneuten Ausgleich besorgte (45.).
Der zweite Abschnitt wurde nicht weniger aufregend gestartet und Münster erarbeitete sich Spielanteile. Doch wieder war es der CFC, der beinahe zugeschlagen hätte – Hosiner verzog aus zehn Metern völlig freistehend (62.). In der Schlussphase war dann wieder Chemnitz die bessere Mannschaft und der Lucky Punch für die Himmelblauen lag in der Luft – und fiel auch: Ein Eckball kam über Umwege zu Dejan Bozic, der in der Schlussminute den erneuten Führungstreffer für die Gäste erzielte (89.). Aber wie es an diesem Tag so lief, so mussten sich die Himmelblauen auch den dritten Treffer der Münsteraner am Ende gefallen lassen: Am Ende einer schönen Einzelaktion schweißte Seref Özcan das Spielgerät vom rechten Eck des Strafraums in den Winkel (90.). Das Kellerduell endete somit ohne Sieger, wenngleich der CFC gleich drei Mal eine Führung verspielte.