Haching absolviert neun Spiele in 39 Tagen: "Es ist brutal"
Die SpVgg Unterhaching tritt nach dem 0:0-Unentschieden gegen den FC Energie Cottbus weiter auf der Stelle. Verletzungspech, Spielrhythmus und Kopfsache macht Trainer Claus Schromm als Gründe für die schlechte Saisonphase seiner Mannschaft aus.
Dritte Englische Woche in Folge
Es war erst der achte Punkt im zehnten Spiel für die SpVgg Unterhaching, nachdem sie die Partie gegen Energie Cottbus torlos beendeten. Mit einem Sieg gegen Uerdingen waren die Oberbayern noch erfolgreich in die Rückrunde gestartet, seit dem Jahreswechsel konnte das Team von Trainer Claus Schromm aber nur noch einen einzigen weiteren Erfolg einfahren. Dennoch war der Coach am Mikrofon der "Telekom" mit dem Punkt in Cottbus am Ende zufrieden: "Zum Glück hat es am Ende geklappt. Wir sind froh, dass sich keiner verletzt hat."
Schromm weiß: Die Personaldecke bei Unterhaching wird dünner. Mit Stephan Hain fehlt dem Cheftrainer bis auf weiteres der Top-Torjäger, der in der Hinrunde noch 13 Mal für die Spielvereinigung einnetzte. Angesichts des aktuellen Arbeitspensums wird die Personaldecke der Hachinger ohnehin eng: "Wir befinden uns jetzt in der dritten Englischen Woche. Wir müssen unsere Elf schonen", zeigte sich der 49-Jährige besorgt über den Zustand seiner Mannschaft.
"Wir können gar nicht mehr trainieren"
Nachdem die Spielvereinigung zum Jahresstart mehrfach aussetzen musste, wurden die Nachholspiele inzwischen absolviert. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass Unterhaching in den letzten 39 Tagen ganze neun Matches bestritt – also jeden vierten Tag. Schon am Samstag steht wieder die nächste Partie an. "Es ist brutal", beschönigte Schromm nichts. "Wir können gar nicht mehr trainieren. Nur noch spielen und regenerieren." Die fehlenden Kräfte machten sich im Spiel gegen Cottbus bemerkbar: Von der offensiv-stärksten Mannschaft der Hinrunde war auf dem Platz nichts zu sehen.
Das Hachinger Publikum wurde ungeduldig, quittierte die neuerliche Leistung ihrer Mannschaft mit Pfiffen. "Ich glaube, wer ein Offensivspektakel erwartet hat, der war noch nie als Fußballer in der Situation, wo er viele Spiele nicht gewonnen hat", blickte Schromm auf den Spielplan zurück, in dem sechs Niederlagen verzeichnet waren. "Da weiß jeder, was im Kopf eines Spielers vorgeht", stellte sich der 49-Jährige schützend vor seine Spieler. In Münster geht es in drei Tagen für Haching weiter, bis dahin werden Kopf und Geist wieder fit sein müssen.