"Gute Bank": Caprettis goldenes Händchen bringt Verler Sieg

Dank viel Leidenschaft und Glauben an sich selbst konnte der SC Verl am Mittwochabend einen späten 2:1-Erfolg bei Bayern II einfahren und erstmals nach zwei Niederlagen wieder gewinnen. Neben Kasim Rabihic mit einer Einzelleistung hatte auch Trainer Guerino Capretti mit gelungenen Einwechslungen einen großen Anteil am Dreier.

"Er macht das überragend"

Einen Strafstoß zu vergeben, wenn der Vorsprung nur einen Treffer beträgt, sorgt immer für viel Frust und Hektik. Doch dem SC Verl konnte das am Mittwochabend im Nachholspiel beim FC Bayern München II tatsächlich egal sein. Denn nachdem Kasim Rabihic in der fünften Minute der Nachspielzeit aus elf Metern Entfernung nicht getroffen hatte, pfiff Schiedsrichter Tobias Fritsch die Partie ab. Die Verler setzten sich auch dank eines späten Treffers von Aygün Yildirim mit 2:1 in München durch.

"Er macht das überragend, ich musste nur noch einnicken, er hat es mir einfach gemacht. Das Tor geht zur hälfte auf seine Kappe", lobte Torschütze Yildirim Vorbereiter Rabihic bei "MagentaSport". Der hatte in der 90. Minute mit einer klasse Körpertäuschung gleich zwei Gegenspieler aussteigen lassen und hatte das Auge für seinen Teamkollegen, der ganz allein im Strafraum der Bayern gestanden hatte. "Das war eine super Einzelleistung, eine gute Hereingabe. Aygün dann mit einem Flugkopfball wie das Ulf Kirsten früher mal gemacht hat", lobte Trainer Guerino Capretti mit Anspielung auf den ehemaligen Nationalmannschafts-Stürmer.

Wechsel bringen frische Impulse

Stolz war Capretti nicht nur wegen des unbändigen Willens seiner Spieler bis in die Schlussminuten hinein, sondern auch, weil sie nach Rückstand die Begegnung noch drehen konnten. Denn nach 47 Minuten hatte Timo Kern die kleinen Bayern mit 1:0 in Führung gebracht. Die Verler Defensive, vor allem Keeper Robin Brüseke, sah dabei alles andere als gut aus. "Das hat mich total gefreut, dass wir nach diesem Rückschlag nicht auseinandergefallen sind. Die Jungs haben gespürt, dass heute etwas geht. Ich hatte von draußen auch das Gefühl, dass wir heute ein Tor schießen werden", so der Coach.

Dass ihn sein Gefühl nicht täuschte, hatte auch mit seinem goldenen Händchen zu tun: Mael Corboz, der das 1:1 erzielte (69.), sowie Yildirim und Rabihic wurden allesamt erst eingewechselt und waren an den Treffern beteiligt. "Wir sind breit aufgestellt, haben auch eine gute Bank", meinte der 39-Jährige. "Da freut es mich, dass wir das Spiel über die Bank gewonnen haben. Jeder, der reingekommen ist, hat Gas gegeben und für frischen Wind gesorgt. Nur so konnten wir das Spiel gewinnen."

Somit gewann der Aufsteiger nach zuletzt zwei Niederlagen gegen den FSV Zwickau (0:3) und den 1. FC Saarbrücken (1:3) mal wieder. Der Traum vom direkten Durchmarsch in die 2. Bundesliga hat sich aufgrund von zehn Punkten Rückstand auf den dritten Rang vorerst aber erledigt. Wichtiger ist jedoch ohnehin der Vorsprung von 15 Punkten auf den ersten Abstiegsrang. Weiter geht’s für den SCV am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching.

   
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