Großaspach: "Eigentlich sind wir eine Feierabendtruppe"

"Der Aufstieg ist für uns unglaublich. Eigentlich sind wir eine Feierabendtruppe", sagte Rüdiger Rehm, Trainer des neuen Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach im "Kicker", nachdem seine Mannschaft am Sonntag den Aufstieg perfekt gemacht hatte. Nach einem torlosen Unentschieden in der heimischen Comtech Arena avancierte Stürmer Sahr Senesie im Rückspiel bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg zum Helden. Nach 75 Minuten erzielte er das Tor des Tages, das dem Fußballverein aus dem 8.000-Einwohner Ort Aspach den Aufstieg ermöglichte. Der 28-Jährige ist so etwas wie der Star der Mannschaft, spielte 24 Mal für Borussia Dortmund in der Bundesliga und kann auf zwei Einsätze im UEFA-Cup (ein Tor) zurückblicken. Bislang kam er zudem auf 54 Drittliga-Spiele für den SV Wacker Burghausen (zehn Tore, zwei Vorlagen), von denen aus er sich im vergangenen Sommer Großaspach anschloss.

Vom Freizeitkick in den Profifußball 

Doch wer ist dieser Verein aus dem Regierungsbezirk Stuttgart eigentlich? Im Jahr 1976 war das jetzige Profiteam eine Stammtischmannschaft um den Juniorchef des ortsansässigen Hotels Sonnenhof. Sechs Jahre später ging aus dieser der FC Sonnenhof Kleinaspach hervor, der zunächst in einer vom württembergischen Fußballverband (WFV) veranstalteten Freizeitliga antrat. Ab der Saison 1987/1988 war der Klub zum regulären Spielbetrieb des WFV gemeldet. 1990/1991 schnürte auch Ralf Rangnick, heute Sportdirektor bei RB Salzburg und RB Leipzig, seine Schuhe für den Verein. 1994 gelang der Aufstieg in die Landesliga Württemberg. Am 25. August des gleichen Jahres fusionierten der FC Sonnenhof Kleinaspach und die SpVgg Großaspach, die 1920 gegründet wurde, zur heutigen SG Sonnenhof Großaspach. Nach vielen zweiten Plätzen gelang in der Saison 2001/2002 der langersehnte Aufstieg in die Verbandsliga Württemberg. Bereits nach drei Jahren Sechstliga-Zugehörigkeit war der Aufstieg in die Oberliga Baden Württemberg perfekt. Nach den Plätzen 14, 13 und 10 gelang es 2009 in der vierten Oberliga-Saison in die Regionalliga aufzusteigen. Zwischenzeitlich war auch Markus Gisdol, heute Trainer bei der TSG Hoffenheim, für das Team verantwortlich, trat nach einem Zerwürfnis mit der Vereinsführung jedoch nach nur sieben Spieltagen zurück. Zudem qualifizierte sich der Verein für die erste Runde des DFB-Pokals und trat gegen den VfB Stuttgart an (1:4).

Aufstieg wird 2012 als Zweiter knapp verpasst

Im Sommer 2010 wurde Alexander Zorniger als Trainer verpflichtet, der die Mannschaft 2012 auf den zweiten Tabellenplatz führte. Am Ende lag man neun Punkte hinter den Stuttgarter Kickers, die den Sprung in die Dritte Liga schafften. Nach dem vierten Rang in der Spielzeit 2012/2013 sicherte sich das Team von Trainer Rüdiger Rehm mit acht Punkten Vorsprung den Meistertitel der Regionalliga Südwest und sollte bekanntermaßen auch in der Relegation die Oberhand gewinnen und war somit neben Fortuna Köln der einzige Staffelmeister, der sich über das Erreichen der Dritten Liga freuen durfte.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button