Erdmann über Handspiel von Salger: "Er hält ihn überragend"

Zwar lag der TSV 1860 München im Auswärtsspiel bei Hansa Rostock zur Pause in Führung, war am Ende aber froh, beim 1:1 nach 90 Minuten immerhin einen Punkt mitgenommen zu haben – vor allem aufgrund einer Szene. Dennis Erdmann hatte eine ganz eigene Einschätzung dazu.

"Alles richtig gemacht, Hut ab"

Hitzig ging es während der 90 Minuten im Ostseestadion zu, allein sechsmal zeigte Schiedsrichter Konrad Oldhafer in seinem zweiten Drittliga-Spiel Gelb. Zudem stellte er Philipp Steinhart in der 84. Minute mit Gelb-Rot vom Platz – eine ebenso strittige Entscheidung, wie die Strafraum-Szene knapp zehn Minuten zuvor. Was war passiert? Stephan Salger nahm bei einem Schuss von Pascal Breier vor dem Tor liegend aktiv die Hand zum Ball, berührte diesen mit den Fingerspitzen und bremste ihn somit ab. Einen Elfmeter gab es aber nicht – Glück für die Löwen. "Salger hält ihn überragend vor der Linie", meinte Dennis Erdmann im "MDR"-Interview. "Er war mit den Fingerspitzen dran, das kann Hiller (Marco Hiller, Torwart bei 1860, d. Red.) nicht besser machen. Alles richtig gemacht, Hut ab. Es ist mir auch scheißegal, dass die Rostocker den Schiedsrichter belagern. Was will er jetzt noch machen? Fehlentscheidungen gehören zum Fußball dazu." Ob der Ball anschließend im Tor war, kann anhand der TV-Bilder nicht zweifelsfrei aufgelöst werden. Das Handspiel dagegen war eindeutig.

"Wir sind hochzufrieden mit dem Punkt, den wir uns redlich erkämpft haben", sagte Trainer Michael Köllner nach dem Spiel. "Wir haben uns mit allen Mitteln gewehrt und als Mannschaft super verteidigt", blickte der 1860-Coach auf eine starke zweite Halbzeit der Gastgeber zurück, die sich über "zwei verschenkte Punkte" ärgerten. Aber auch für die Löwen wäre durchaus mehr drin gewesen, sagte Köllner über die Anfangsphase doch: "Die erste Halbzeit war sehr gut und kontrolliert. Die ersten 20 Minuten waren das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben." Dabei haderte der Übungsleiter vor allem mit der verpassten "Riesenchance" von Stefan Lex in Minute 13. "Wir haben in der ersten Hälfte richtig abgezockt gespielt."

Erdmann über Pfiffe: "Finde das geil"

Für das Tor kurz vor der Pause zeichnete sich mit dem erst drei Minuten zuvor eingewechselten Erdmann dann ausgerechnet ein ehemaliger Rostocker (2015-2017) verantwortlich. "Solche Geschichte schreibt der Fußball", sagte der 29-Jährige bei "MagentaSport" und meinte: "Ich habe jetzt ein paar Spiele nicht gespielt – das war ungewohnt für mich. Denn ich sehe mich in der ersten Elf." Als er dann für den angeschlagenen Daniel Wein in die Partie kam, gab es Pfiffe von den Rängen: "Mich hat das angespornt. Ich finde das geil, das gehört dazu." Den deutlich größeren Unmut der Rostocker Anhängerschaft zog er aber in einer Szene kurz nach der Pause auf sich, als er gegen John Verhoek den Ellenbogen ausfuhr und ihn im Gesicht traf. Beim Torjubel zeigte er dagegen nicht – wie zunächst angenommen – den Mittelfinger, sondern den Ringfinger, wie auf Fotos zu sehen ist.

Im Rahmen der Englischen Woche geht es für die weiterhin ungeschlagenen Löwen am Mittwoch nun mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken weiter. Ein Spitzenspiel, schließlich sind die Saarländer ebenfalls noch unbesiegt. "Wir schauen jetzt, dass wir uns gut regenerieren", blickte Köllner voraus. Das wird nach dem harten Fight an der Ostsee in der Tat nötig sein.

   

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