Glöckner vor Duell mit 1860: "Geht nicht mehr um Schönspielerei"
Ganz konnte Patrick Glöckner seine demonstrative Gelassenheit letztlich doch nicht durchhalten. Am Ende der Pressekonferenz von Waldhof Mannheim vor dem wegweisenden Verfolgerduell am Sonntag mit dem punktgleichen Aufstiegsrivalen 1860 München ließ der Coach der Buwe den Druck für sein Team im anbrechenden Saisonendspurt erkennen.
"Wenn die Situation hemmt, muss man das Glück erzwingen"
"Vielleicht hemmt die Situation, aber dann muss man auch einmal das Glück erzwingen", sagte Glöckner in der Medienrunde zu abschließenden Fragen nach Mannheims Problemen in den zwei vorherigen Heimspielen gegen die Konkurrenten Eintracht Braunschweig (0:3) und 1. FC Kaiserslautern (0:0) und machte aus seiner Erwartungshaltung vor den letzten acht Saisonspielen kein Hehl: "Es geht nur noch um Punkte und nicht mehr um Schönspielerei." Glöckners Ansage kommt nicht von ungefähr. Waldhofs Rückstand zum Relegationsplatz beträgt auch ohne das Nachholspiel des zwei Positionen höher rangierenden Tabellenvierten Braunschweig schon drei Punkte, sodass jeder weitere Punkteverlust schon das Aus für sämtliche Pläne für die Zweitliga-Rückkehr bedeuten könnte.
Von einem solchen Worst-Case-Szenario wollte Glöckner trotz seiner eindringlichen Forderung nach einem Erfolg gegen die Löwen nichts wissen. "Wir sind wie München auf Schlagdistanz, es wird ein Duell auf Augenhöhe sein, aber es wird nach diesem Spiel für uns nicht vorbei sein, auch wenn wir jedes Spiel angehen wollen, als wäre es das letzte. Wir haben gesagt, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen, und dabei bleibt es auch. Endgültig abhängt ist man erst, wenn die Tabelle keine anderen Plätze mehr zu vergeben hat", betonte der Ex-Profi die Entschlossenheit seiner Mannschaft.
1860 "irgendwie Mannschaft der Stunde"
Dabei helfen soll wie erhofft auch Kapitän Marcel Seegert trotz seiner Kieferverletzung am vergangenen Wochenende beim 3:1-Erfolg beim SC Verl. "Er wird auch ohne Schiene spielen können", gab Glöckner endgültig Entwarnung. In der Vorbereitung auf das Match stimmte Glöckner seine Mannschaft auf eine schwere Aufgabe ein. "Sie sind wohl schon irgendwie die Mannschaft der Stunde", sagte der SVW-Trainer zur 1860-Serie von zuletzt vier Siegen nacheinander. Die Marschroute soll sich gleichwohl an den eigenen Qualitäten orientieren, kündigte Glöckner an: "Für uns wird es darum gehen, die Münchner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, damit wir mit unseren Stärken zum Zuge kommen und Nadelstiche setzen können."