Glöckner gerät ins Schwärmen: "Das ist nicht normal im Fußball"

Die Vorzeichen mit Blick auf das Derby waren beim SV Waldhof Mannheim alles andere als optimal. Dennoch besiegte das Team den 1. FC Saarbrücken nach einer Energieleistung mit 1:0 und steht auf einem Aufstiegsplatz – was Trainer Patrick Glöckner in höchsten Tönen von seinen Profis schwärmen ließ.

Glöckner griff in die Trickkiste

So kompliziert der Fußball mit all seinen Taktiken und Herangehensweisen auch sein mag. Die einfachste Erklärung für den Sieg seiner Mannschaft lieferte Waldhof-Trainer Patrick Glöckner dann im Interview bei "MagentaSport": Er hatte seiner Mannschaft zwei freie Tage versprochen, wenn sie das Duell gegen den FCS für sich entscheidet: "Das zieht immer", erklärte er lachend. "Ich musste nochmal was aus der Trickkiste auspacken." Schließlich würden er und seine Mannschaft extrem viel Zeit miteinander verbringen, da sei Freizeit ein hohes Gut für die Profis.

Und mit einem besseren Bauchgefühl könnte der 44-Jährige das Team auch nicht verabschieden. "So eine Leistung, so eine Power auf den Platz zu bringen, nachdem was in den letzten Wochen war, das ist nicht normal im Fußball", war der gebürtige Bonner stolz auf seinen Mannen. "Was die Moral dieser Mannschaft angeht, fehlen mir die Worte. Man sieht einfach, dass die Jungs mit dem Herzen Fußball spielen." Vor drei Wochen war es zu einem Corona-Ausbruch im Klub mit zwischenzeitlich 17 Spielern in Quarantäne gekommen, die Partie beim TSV 1860 München musste abgesagt werden. Unter der Woche wurde dann Sportchef Jochen Kientz mit vielen Nebengeräuschen entlassen. Zudem stand am Mittwochabend das kräfteraubende Pokal-Spiel gegen Erstligist Union Berlin an, das erst in der Verlängerung mit 1:3 verloren wurde.

"Wir sind eine Familie"

Um all diese Strapazen abzuschütteln, "brauchst du schon einen extrem krassen Teamgeist und eine Leidenschaft, immer wieder über deine Grenze zu gehen. Wir haben es geschafft, den inneren Schweinehund zu überwinden", schwärmte Glöckner von seinem Team. Auch Joseph Boyamba war begeistert. "Ich muss der Mannschaft und den Fans ein Riesen-Kompliment aussprechen. Die letzten Wochen waren nicht einfach, wir mussten einiges überstehen. Wir sind eine Familie, stehen beisammen." Der 25-jährige Angreifer hatte den entscheidenden Treffer erzielt, stand nach einem zunächst abgewehrten Schuss goldrichtig und sorgte für die 1:0-Führung (62.).

Seit sieben Spielen sind die Buwe nun ungeschlagen, holten vier Siege, stehen trotz einer Partie weniger auf Rang zwei und sind mit 17 Punkten aus acht Spielen das beste Heimteam der Liga. "Wir sind zu Hause eine Macht. Die Mannschaft hat unheimlich Bock", meinte Boyamba. Man sei "ein verschworener Haufen, das sieht man in jedem Spiel. Es macht einfach unfassbar Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen". Lediglich die Verletzung von Adrien Lebeau dämpfte die Stimmung ein wenig. Der Offensivspieler musste bereits nach neun Minuten ausgewechselt werden, nachdem er muskuläre Probleme im Oberschenkel hatte. Fraglich also, ob er am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Freiburg wieder fit ist.

   

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