"Gewisse Magie": FCS fiebert "echtem Spitzenspiel" entgegen
Ausgerechnet im Derby zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem SV Waldhof Mannheim könnte sich entscheiden, welche Mannschaft im Endspurt die Chancen auf den Aufstieg wahren kann – wenngleich FCS-Coach Uwe Koschinat im Fall der Fälle niemals die Flinte ins Korn werfen würde.
Keine falschen Signale ans Team
Den Rückstand auf das Spitzentrio können die Saarländer bei einem Sieg am Samstag (14 Uhr) auf zwei Zähler verkürzen. Dann wäre der 1. FC Saarbrücken mitten drin im Aufstiegsrennen, sobald die Konkurrenz noch Punkte liegen lässt. Sollte dies gegen Mannheim nicht gelingen, geht die Welt für Uwe Koschinat auch nicht unter. "Die anderen Mannschaften müssen erstmal ihre Hausaufgaben machen", gab der 50-Jährige zu Bedenken – und zog den Vergleich. "Ende der Hinrunde hatten wir zweimal nichts eingefahren und haben trotzdem eine extrem attraktive Ausgangsposition." Dass der FCS das kommende Spiel auf keinen Fall verlieren dürfte, wäre dementsprechend ein falsches Signal an die Mannschaft.
"Da kann noch sehr, sehr viel passieren und wir sollten auf alles vorbereitet sein", schlussfolgerte Koschinat. Zustimmung erhielt er stellvertretend aus der Mannschaft von Julian Günther-Schmidt. "Es ist Fakt, dass wir die letzten Ligaspiele gepunktet haben. Deswegen sehe ich das Positive daran", so der neunfache Torschütze. Ein Credo, das sich der Cheftrainer im Endspurt der Saison im saarländischen Umfeld wünscht. "Wir sind auf Strecke immer noch in der Verlosung. Es macht aktuell keinen Sinn, die Dinge ketzerisch zu bewerten", schob Koschinat alle negativen Gedanken beiseite. Zumal das Derby vor mehr als 15.000 Zuschauern ohnehin zu den Highlights der Saison zählen sollte. "Es liegt auch eine gewisse Magie über dieser Begegnung, denn es ist eine Partie zwischen zwei Mannschaften mit einer großen Rivalität. Man merkt allein schon an der Resonanz, dass es hier um ein echtes Spitzenspiel geht.
"Lassen kaum Punkte liegen"
"Man sollte mit einer absoluten Vorfreude reingehen und auch mit einem gewissen Stolz, morgen auflaufen zu dürfen", fügte Günther-Schmidt hinzu. Das Duell zweier Traditionsmannschaften, die in der Vergangenheit einen sehr ähnlichen Weg gegangen sind und die sich auch in dieser Saison in Summe auf Augenhöhe bewegen, steigerte auch Koschinats Freude. "Wir sollten uns keine großen Gedanken über die Konsequenzen aus dem Spiel machen. Das hieße, dass man vielleicht auf ein Ergebnis hintaktiert. An diesem Punkt sind wir nicht mehr. Es gilt, ein Heimspiel zu gewinnen." Die Kulisse im Ludwigspark soll dabei helfen. Auch Steven Zellner (nach Knieproblemen) und Boné Uaferro (nach Infekt) könnten wieder hilfreich für den FCS werden, beide absolvierten nach verletzungsbedingter Pause wieder das Training. Hinter Robin Scheu (Bänderdehnung) und Jalen Hawinks (Muskelfaserriss) stand noch ein kleines Fragezeichen. Beide konnten die letzten Trainingseinheiten aber absolvieren.
Keine Option sind dagegen Adriano Grimaldi (Achillessehnenentzündung) und Bjarne Thoelke (Trainingsrückstand). Minos Gouras, dessen Wechsel in die 2. Bundesliga unter der Woche bekannt wurde, ist sehr wohl ein Kandidat. "Das war sein Wunsch, das ist in Ordnung", schloss Koschinat das Thema ab. "Er hat mir mitgegeben, dass er alles dazu beitragen will, dass wir eine optimale Saison spielen. Davon gehe ich auch aus." Dazu muss der FCS nun im Spitzenspiel punkten, denn da hakte es in der Vergangenheit bei den Saarländern des Öfteren – nicht zuletzt im Hinspiel beim Waldhof (0:1). Koschinat stellte klar: "Wenn es am Ende nicht reicht, dann nicht, weil wir nicht die Form haben. Wenn man die Spitzenspiele ausklammert, dann sind wir die Mannschaft, die mit Abstand am konstantesten punkten. Wir lassen kaum Punkte in Spielen liegen, in denen man erwartet, dass wir punkten." Auch deshalb ist der große Wurf noch möglich.