"Gehe ich nicht drauf ein": Mölders nach 1:1 gegen Berlin genervt
Der TSV 1860 München findet einfach nicht zurück in die Erfolgsspur. Seit mittlerweile sechs Partien sind die Löwen ohne Sieg, kamen auch gegen Aufsteiger Viktoria Berlin nicht über ein 1:1 hinaus. Immerhin konnte die Mannschaft einen Rückstand wegstecken.
"Braucht jetzt nicht versuchen, Feuer zu legen"
Sascha Mölders hat aktuell keine gute Laune – das war dem Angreifer nach der Partie gegen die Hauptstädter beim Interview mit "MagentaSport" ganz deutlich anzumerken. Kurz angebunden und genervt reagierte der 36-Jährige auf einige Fragen. Zum einen saß der gebürtige Essener wie schon gegen Verl erst einmal auf der Bank, zum anderen läuft es nicht bei den Löwen. Den letzten Sieg gab es am 5. Spieltag – das war am 24. August. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt einen Punkt. Auf Rang drei sind es dagegen schon fünf Zähler. Die Ambitionen des Klubs sind ganz andere.
Er sitze "ungern auf der Bank, wie alle anderen Spieler auch", so Mölders zu seiner aktuellen Lage. Auf die Frage, wie die Kommunikation mit Trainer Michael Köllner sei, entgegnete er: "Ihr braucht jetzt nicht versuchen, Feuer zu legen. Da gehe ich jetzt nicht drauf ein." So reagiert ein Spieler, der mit der momentanen Situation unzufrieden ist. Da schien auch sein Treffer nach 77 Minuten nicht geholfen zu haben. Nachdem Stefan Lex den Pfosten getroffen hatte, war der Kult-Stürmer zur Stelle, schob aus einem Meter ins leere Tor ein und sicherte seinem Team so immerhin einen Punkt.
"Waren einen Schritt zu langsam"
Die Hausherren blieben folglich am Drücker. In der Nachspielzeit kam der Ball erneut zu Mölders, der diesen aber nicht richtig traf, um gefährlich abschließen zu können. Der Angreifer hielt sich danach den Fuß, forderte einen Strafstoß, bekam diesen aber nicht. "Am Ende des Tages reicht ein kleiner Kontakt. Ich werde sehr wahrscheinlich den Ball ins leer Tor schieben, außer ich bin zu schlecht", sagte er. Doch auch nach Sichtung der TV-Bilder könne er "das jetzt nicht genau sehen", ob tatsächlich ein strafbares Foul vorlag.
Dass Mölders dritter Saisontreffer nicht zum Sieg gereicht hatte, lag an einer Unachtsamkeit der Münchener Defensive. Nach einem Eckstoß von Björn Jopek kam Tobias Gunte recht frei zum Kopfball und besorgte die Gästeführung (60.). "Wir waren einen Schritt zu langsam, eine Lücke ist aufgegangen und die Ecke war gut geschossen", meinte Köllner. Ein paar Minuten nach dem Rückstand habe sein Team aber "die richtige Reaktion gezeigt" – und sich mit dem Ausgleich belohnt.
Kein Lohn für den Aufwand
Mit dem Ausgang der Partie war der Coach "nicht zufrieden". Das Ziel waren drei Punkte. "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt", doch immer wieder hätten Milli- oder Zentimeter gefehlt. "In der zweiten Halbzeit haben wir den Druck nicht mehr so aufrecht erhalten, wie wir wollten". Dafür fehlt auch das Selbstvertrauen. Damit dieses zurückkommt, brauche es einen Sieg. Egal wie. "Wir sind läuferisch unterwegs, können zu Hause einen großen Druck entwickeln, den Gegner einschnüren", nannte Köllner gute Eigenschaften des Löwen-Spiels. Seiner Meinung nach würden viele Teams beim Stand von 0:1 und mit Blick auf die fehlenden Siege "tot zusammen brechen". Nicht aber sein Team. "Wir investieren viel, aber es fühlt sich dann umso schlechter an, wenn du nur einen Punkt holst. Wir haben zwei Zähler verloren."
Eine gute Möglichkeit, den erforderlichen Sieg einzufahren, gibt es am kommenden Freitag, wenn das Viertelfinale im Landespokal bei Regionalligist TSV Buchbach ansteht. In der Woche danach steht das Heimspiel gegen Waldhof Mannheim an.