Wollitz konzentriert sich auf das "Hier und Jetzt"

Nachdem Trainer Claus-Dieter Wollitz in Folge einer Operation einige Tage aussetzen musste, stand der Trainer des FC Energie Cottbus nun die gesamte Woche wieder auf dem Trainingsplatz. Am kommenden Samstag treffen die Lausitzer auf die SG Sonnenhof Großaspach – eine Partie mit Geschichte.
Debüt-Niederlage ist Vergangenheit
Am 16.04.2016 stand Claus-Dieter Wollitz nach sieben Jahren erstmals wieder als Trainier des FC Energie Cottbus an der Seitenlinie. Der Verein stand am Abgrund, brauchte dringend einen Sieg, um den Abstiegsplätzen zu entkommen. Der Gegner: Die SG Sonnenhof Großaspach. Doch anstatt den Turnaround zu schaffen, setzte es eine herbe 0:5-Niederlage – eine schlechte Erinnerung, die am Samstag allerdings keine Rolle mehr spielen wird: "Das 0:5 und der Abstieg sind Vergangenheit. Genauso ist aber auch der Aufstieg Vergangenheit – und deswegen müssen wir die Situation im Hier und Jetzt so annehmen, wie sie ist“, ordnete der Trainer die Bedeutung der kommenden Partie ein: "Ich glaube, wenn man vier Mal hintereinander nicht den Dreier geholt hat, einiges liegen gelassen hat und hinter uns einige Vereine stehen, die man da am Ende nicht erwartet – dann kann man von einem besonders wichtigen Spiel reden."
Wollitz erwartet Steigerung
"Im Hier und Jetzt" zu spielen, das forderte der Trainer auch nach der 0:2-Niederlage gegen 1860 München. Insbesondere vom umworbenen Stürmer Streli Mamba: "Er hat drei Tore erzielt, die Quote ist mehr als in Ordnung. Wenn dann aber Angebote von links, rechts, oben, unten kommen, ist klar, dass der Spieler sich damit beschäftigt. Dass da ein bisschen Konzentration auf der Strecke bleibt, ist verständlich", zeigte sich Wollitz verständnisvoll, will nun aber wieder Leistung sehen: "Ich hab ihm gesagt, dass er im Hier und Jetzt spielen muss. Zum einen für sich selber, und zum anderen für seinen Arbeitgeber, der ihm überhaupt ermöglicht hat, erstmals anzukommen und sich entwickeln zu dürfen."
Auch von Maxi Zimmer erhofft sich der Trainer etwas mehr: "Er ist ein ganz wichtiger, aber auch sehr sensibler Spieler. Er hört alle Geräusche, sieht alle Mimiken, sieht alle Körpersprachen und Reaktionen. Und wenn die nicht so positiv sind, macht er sich einen Kopf." Daran will der 53-Jährige gemeinsam mit Zimmer arbeiten: "Es liegt an uns allen, ihn in seine Selbstverständlichkeit zu bekommen. Und wenn er die hat, ist er nicht nur ein wichtiger, sondern ein Top-Spieler."
Noch immer offene Kader-Fragen
Ein Abgang von Mamba ist mittlerweile definitiv ausgeschlossen, eine Verstärkung des Kaders aber immer noch möglich – und auch gewünscht. Die ersten Kandidaten sind da logischerweise die aktuellen Testspieler Dimitar Rangelov, Fabian Holthaus und Lars Bender. Doch bei allen dreien ist noch keine Entscheidung gefallen: "Ich bin noch nicht so weit zu sagen, ob es Sinn macht oder nicht", sagte Wollitz über eine Rangelov-Verpflichtung. Dem Trainer fehlen "kleine Details" – das gelte auch für die anderen Testspieler: "Ich kann mir bei Holthaus nach nur einer Trainingseinheit noch kein Urteil erlauben. Bender hat mit seine Auftreten vom ersten Tag an gezeigt, warum er so viele Drittliga-Spiele gemacht hat. Das ist ein geerdeter Vollprofi.“ Insgesamt bewertet Wollitz das Trio positiv – es bleibt abzuwarten, wer dauerhaft bei Cottbus bleiben wird.
Sicher ist hingegen: Am Samstag will Wollitz den nächsten Dreier einfahren. "Großaspach ist ein guter Drittligist geworden. Dennoch sollte, auch wenn wir nur Aufsteiger sind, der Anspruch sein, alles zu tun um erfolgreich zu sein.“ Der Trainer will Leidensbereitschaft sehen: "Wir müssen unsere Hingabe, unsere Leidenschaft, vor allem aber unsere Freude auf dem Platz rauspusten, alles aus dem Kessel lassen." Dann könne es mit dem nächsten Sieg klappen.