Fünf Gründe für die Erfolgsserie von Hansa Rostock

Elf der letzten 13 Spiele gewonnen, mit 28 Zählern aus zehn Partien das beste Rückrundenteam und als Zweiter schon neun Punkte vor Rang vier: Der F.C. Hansa Rostock befindet sich derzeit in absoluter Topform – und auf bestem Wege, den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. liga3-online.de nennt fünf Gründe für die Erfolgsserie der Kogge.

Grund 1: Nach Führung immer gewonnen

Als eine von nur drei Mannschaften der Liga ist Hansa nach eigener Führung noch ungeschlagen. Der Unterschied zu den Teams aus Ingolstadt und Mannheim ist jedoch, dass die Kogge noch nicht einen Punkt abgegeben hat. 17 Siege stehen zu Buche, nachdem das Team genauso oft mit 1:0 in Führung gegangen war. Die Statistik untermauert eindrucksvoll, mit welcher Dominanz und Abgeklärtheit das Team von Trainer Jens Härtel agiert. Es sind die Zahlen eines Aufsteigers. Welche Entwicklung die Mannschaft hinter sich hat, wird mit Blick auf die Vorsaison deutlich. Da lagen die Kicker von der Ostsee 25 Mal mit 1:0 in Führung, gewannen aber "nur" 17 Partien. "Wenn wir momentan führen, ist es sehr schwer, gegen uns ein Tor zu schießen", meinte Verteidiger Nico Neidhart jüngst. "Jeder haut sich in den Ball rein."

Grund 2: Comeback-Qualitäten

Auch in dieser Rubrik ist Hansa Spitzenreiter der Liga! 14 Mal ging der Gegner bisher in Führung, doch in nicht einmal der Hälfte der Spiele konnte sich der Kontrahent letztlich auch durchsetzen. Nur sechsmal verloren die Rostocker. Stattdessen wurden noch fünf Siege und drei Remis geholt – 18 Punkte nach Rückstand, da kann kein anderer Verein mithalten. Es zeigt: Selbstvertrauen und Moral sind durch die starke Saison intakt, der langjährige Erst- und Zweitligist lässt sich durch Rückschläge nicht aus dem Konzept bringen. "Jeder kämpft momentan für jeden, das ist Wahnsinn", lobte Angreifer Pascal Breier das starke Kollektiv der Kogge, das ebenfalls mitverantwortlich für den zweiten Tabellenplatz ist.

Grund 3: Starke Defensive

Nur 26 Tore kassierte Hansa bislang in 29 Partien. Mit Tabellenführer Dynamo Dresden (24) und dem TSV 1860 München (25) sind nur zwei Vereine besser. Neben einer meist gut sortierten Abwehrreihe hat auch Torhüter Markus Kolke großen Anteil an der defensiven Stabilität. Der 30-Jährige präsentierte sich in den vergangenen Monaten in herausragender Form und machte seinem Spitznamen als "Krake" alle Ehren, hielt auch die unhaltbaren Bälle. Bereits elfmal konnte der Kapitän sein Tor sauber halten, hat so den zweitbesten Wert der Liga. Beim 1:0-Erfolg gegen den KFC Uerdingen parierte er in der Nachspielzeit einen Strafstoß und rettete so den Sieg und auch die im ersten Punkt angesprochene Serie.

Grund 4: Bis zur letzten Sekunde wach

Und nicht nur Keeper Kolke ist bis zur letzten Spielminute voll da: Beim 2:1-Erfolg (nach 0:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern (90.+6) und beim 3:2-Sieg (nach 0:2) gegen Verl (90.+4) trafen die Norddeutschen in den letzten Zügen der Partie und sicherten sich allein dadurch vier Punkter. Bereits vier Treffer schaffte Hansa in der Nachspielzeit – so viele wie keine andere Mannschaft. "Wir sind ein verschworener Haufen, das sieht man auf dem Platz", schwärmte Verteidiger und Torschütze Damian Roßbach nach dem späten Sieg gegen den FCK.

Grund 5: Breiter Kader

Einer der Grundsteine für den Erfolg ist ein breiter, gut abgestimmter und homogener Kader. Dass die Verantwortlichen im Sommer und Winter ein gutes Händchen bei der Zusammenstellung hatten, wird immer wieder deutlich. Gegen den HFC am vergangenen Wochenende waren Spieler wie Korbinian Vollmann, Philip Türpitz, Jan Löhmannsröben und Nik Omladic auf der Bank, wurden erst später oder gar nicht eingesetzt. Dass auch in den Spielen zuvor genug Qualität auf der Bank saß, zeigt der Fakt, dass Profis, die Trainer Härtel eingewechselt hatte, schon zu 15 Torbeteiligungen beitragen konnten. Ebenfalls ein Bestwert, sodass auch Härtel einen großen Anteil an der Erfolgsserie hat.

Zudem trafen bereits 13 unterschiedliche Spieler für Hansa. Es reicht für die Gegner demnach nicht aus, sich auf nur wenige Schlüsselspieler zu konzentrieren, wie es bei anderen Teams der Fall ist, die von ein oder zwei Spielern und deren Leistungen abhängig sind. Dass es in Rostock anders läuft, konnte beobachtet werden, als der Ausfall des Niederländers John Verhoek aufgefangen wurde. Der Top-Torschütze (neun Treffer) fehlte gegen Uerdingen – Pascal Breier sprang ein und traf – und Türkgücü München. Gegen den Aufsteiger verteilte das Team die Verantwortung einfach auf mehrere Schultern, Manuel Farrona Pulido, Bentley Baxter Bahn und Omladic waren erfolgreich. Wie hoch die Qualität im Kader ist zeigt auch, dass mit Nico Neidhart ein Abwehrspieler bereits vier Treffer erzielt hat und sechs weitere für seine Kollegen auflegte. Über solch eine Quote würde sich mancher Stürmer freuen. Die Chancen stehen also gut, dass Hansa nach neun Jahren in die 2. Bundesliga zurückkehren wird.

   
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