Heute im Ticker: Duisburg in Erfurt – Rostock gegen Zwickau

LiveTicker

Die Englische Woche nähert sich ihrem Ende: Am Wochenende bestreiten diverse Teams ihr drittes Spiel binnen acht oder neun Tagen, eine enorme Belastung für die Spieler. So reist etwa der Spitzenreiter aus Lotte, der diese Position tatsächlich bisher halten konnte, zum Halleschen FC und der nur einen Hauch dahinter befindliche VfL Osnabrück zum Chemnitzer FC: Attraktive, aber schwere Aufgaben im Fußballosten, die die beiden Tabellen- und Ortsnachbarn zu erwarten haben.

Droht die zweite Trainerentlassung?

Ganz anders ergeht es dagegen Preußen Münster: Dort steht Trainer Horst Steffen massiv in der Kritik, das Spiel gegen Werder Bremen II kann je nach Verlauf zu einem Endspiel werden. Droht der 3. Liga die zweite Trainerentlassung der laufenden Saison? Klar ist: Neben den Westfalen gibt es aktuell kein weiteres Team, bei dem es überhaupt nicht zu laufen scheint. Der FSV Frankfurt beendete am Mittwoch seine Krise und schoss sich gegen Münster (4:1) ebenso den Frust von der Seele wie der FSV Zwickau beim 4:0 gegen Jahn Regensburg. Und sogar Hansa Rostock schnappte sich überraschend bei Fortuna Köln mit einem 2:0-Erfolg die drei Punkte, kletterte so wieder in Richtung Mittelfeld. Und doch müssen alle diese Klubs weiter nachlegen, um den unteren Rängen nachhaltig zu entfliehen…

Frage 1: Bewahrt Münster im „Endspiel“ gegen Werder Bremen II die Nerven?

Die Geduld ist allmählich aufgebraucht rund um die Hammer Straße: Preußen Münster steht am Abgrund und hat nach der 1:4-Pleite beim FSV Frankfurt kaum noch Argumente, warum es in naher Zukunft besser laufen sollte. Die Leistung war über weite Strecken unterirdisch, die Grundtugenden für den Abstiegskampf wurden gar nicht erst gezeigt. Fest steht: Horst Steffen sitzt auch am Samstag als Trainer der Preußen auf der Bank, aber sein Stuhl ist angesägt. Präsentieren sich die Münsteraner noch einmal ähnlich wie in Frankfurt und holen zudem gegen Bremen keine Punkte, könnte die 3. Liga bereits ihre zweite Trainerentlassung dieser Spielzeit sehen. Zwar bleiben bis Samstag nur wenige Trainingseinheiten, doch irgendwie müssen die Adlerträger gegen Bremen zunächst ihre Defensive stabilisieren. Was in Frankfurt gezeigt wurde, erschien zu weiten Teilen nicht drittligatauglich.

Frage 2: Wohin schlingert der Chemnitzer FC in diesen Wochen?

Das Ende der letzten Spielzeit hatte den CFC-Fans doch noch richtig Spaß bereitet – jetzt ist die Tristesse bei den Himmelblauen ein Stück weit zurückgekehrt. Mit gezielten Verstärkungen wurde Chemnitz durchaus der Sprung in die Spitze zugetraut, die ist nun aber vorerst enteilt: Drei Niederlagen musste die Elf von Übungsleiter Sven Köhler in den letzten vier Begegnungen einstecken, nur gegen Zwickau wurde gewonnen. Vor dem Aufeinandertreffen mit dem starken Zweiten VfL Osnabrück stehen damit allen voran die Sachsen unter Erfolgsdruck. Auch sie kämpfen allerdings mit ihrer Defensive: Vier Gegentore in gerade einmal etwa 20 Minuten kassierte der CFC beim SC Paderborn. Gelegen kommt es ihnen da sicherlich nicht, dass nun der VfL Osnabrück an der Gellertstraße aufkreuzt. Diese erwiesen sich zuletzt in der Chancenverwertung als äußerst effizient und wollen in Chemnitz einen neuen Versuch starten, die Sportfreunde Lotte von der Spitze zu verdrängen.

Frage 3: Abwärts- gegen Aufwärtstrend: Besteht Regensburg gegen den SC Paderborn?

Wenn am Samstag der Aufsteiger auf den Absteiger trifft, dann ist es gleichzeitig das Duell des Abwärts- gegen den Aufwärtstrend. Na, kommt da noch jemand mit? Ganz einfach: Jahn Regensburg mischte zum Auftakt die Liga mit drei Siegen in Folge so richtig auf, mittlerweile aber läuft es nicht mehr. Zwei Pünktchen aus den letzten fünf Partien lassen den SSV ins Mittelfeld abstürzen, ein freier Fall gewissermaßen. Beim SC Paderborn ist nach zwei Siegen in Serie deutliche Entspannung eingekehrt, denn: Obwohl die Ostwestfalen mit vier Siegen und vier Niederlagen eine ausgeglichene Bilanz an den Tag legen, ist der Kontakt zu den Verfolgerrängen bereits vorhanden – in Regensburg soll der nächste Schritt gegangen werden. Allen voran die starke Leistung von Neuverpflichtung Zlatko Dedic und die Topform von Sven Michel lassen beim SCP gerade echte Vorfreude auf die kommenden Partien aufkommen.

Frage 4: Welches Kellerkind bleibt nach seinem Sieg unter der Woche weiter am Ball?

Hansa Rostock, der FSV Zwickau und der FSV Frankfurt: Sie alle verschafften sich durch einen Sieg am Dienstag oder Mittwoch viel Luft zum Atmen. Während Frankfurt daheim gegen Aalen nachlegen will und die Chancen nach der starken Leistung gegen Preußen Münster gar nicht übel stehen, begrüßen sich Rostock und Zwickau im direkten Duell. Emotional wird diese Partie allen voran durch den beliebten ehemaligen Kogge-Keeper Johannes Brinkies, der sich in Zwickau einen Stammplatz erkämpft hat und mit viel Applaus im Ostseestadion begrüßt werden dürfte. In den 90 Minuten sollten aber alle Gefühle abgestellt werden: Beide Teams brauchen Zähler, beide konnten bisher nie wirklich mit Konstanz punkten. Der Gewinner ist im Voraus unmöglich zu ermitteln – wahrscheinlich wird ein einziges Tor die Richtung weisen.

Frage 5: Kommt Torlos-Duisburg in Erfurt wieder in Fahrt?

Dem MSV Duisburg fehlen aktuell ganz akut die Tore. In Wiesbaden als auch daheim gegen Holstein Kiel stand die Null vorne, insgesamt hat der MSV erst zehn Treffer in acht Partien erzielt – und davon fast die Hälfte beim 4:0-Sieg über den FSV Mainz 05 II. Das ist unter normalen Umständen zu wenig für eine Spitzenmannschaft, ein Torjäger muss her. Während Kingsley Onuegbu gegen Kiel einen schwachen Abend erwischte, ruhen die Zebra-Hoffnungen mehr denn je auf Zlatko Janjic, der bisher recht konstante Leistungen ablieferte. Duisburg steht in Erfurt in der Bringschuld, soll der direkte Kontakt zur Spitze weiter gehalten werden. Auch RWE muss sich allerdings steigern: Zwei Pleiten in Serie ließen die Elf von Stefan Krämer zurück ins Mittelfeld der Tabelle abrutschen. Wie schnell sich daraus handfeste Krisen entwickeln können, davon können speziell die drittliga-erfahrenen Thüringer ein Lied singen…

   
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