Heute im Ticker: Ost-Duell in Zwickau – Anfang-Debüt

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Endlich wieder 3. Liga: An der Spitze reihen sich hinter dem MSV Duisburg zahlreiche Überraschungsteams ein: Aalen, Regensburg, Köln, Großaspach, Lotte – wer hatte diese Klubs derart weit oben erwartet? Unverhofft findet in Lotte daher am Wochenende sogar ein „kleines“ Spitzenspiel statt, während Duisburg als haushoher Favorit in das Duell mit Werder Bremen II geht.

Unruhe im Keller

Im Tabellenkeller kehrt dagegen allmählich Unruhe ein, so etwa bei Absteiger FSV Frankfurt: Die haben noch keinen einzigen Sieg eingefahren und grüßen daher nun mit drei Punkten zunächst vom vorletzten Platz. Ebenso angespannt ist die Lage in Magdeburg nach einem verpatzten Saisonstart, denn eine Niederlage in Mainz könnte im übelsten Fall den Sturz auf den letzten Rang bedeuten. Und selbst der Neuling FSV Zwickau muss nach drei torlosen Partien aufpassen, dass aus dem eigentlich guten Auftakt nicht doch ein Fehlstart wird. Unsere Vorschau auf den 6. Spieltag.

Frage 1: Wer holt sich das "Spitzenspiel" der Aufsteiger?

Die Sportfreunde Lotte empfangen am Samstag Jahn Regensburg zum Spitzenspiel. Wer hätte den beiden Klubs das zugetraut? Nun gut, ganz überraschend ist es nicht, dass Aufsteiger ihre Euphorie gerne mit in die 3. Liga nehmen. Zumindest in Lotte hat diese Freude nach Siegen im DFB-Pokal, Liga und Landespokal – dort allerdings schmeichelhaft – noch reichlich Bestand. Der SSV bot dagegen in allen genannten Wettbewerben zuletzt eine Niederlage an, darunter ein peinliches Aus im Bayernpokal gegen einen Siebtligisten. Es läuft aktuell nicht mehr rund bei Heiko Herrlich und Co., die sich nicht länger auf dem Polster der Auftaktspiele ausruhen wollen: In Lotte soll die Wende zum Guten her. Abhängig ist das allerdings zu einem Großteil von der Tagesform der Gastgeber, denn diese schwankt. An guten Tagen ist Lotte kaum zu schlagen.

Frage 2: Wann kommt der FSV Frankfurt endlich in Tritt?

Irgendwie scheint der FSV Frankfurt den Start in die 3. Liga ein wenig verschlafen zu haben. Das mag an der Findungsphase liegen, die der komplett neu zusammengewürfelte Kader durchlebt. Und doch sind die Ergebnisse, obgleich die Bornheimer nie richtig schlecht spielten, ob des zur Verfügung stehenden personellen Materials bescheiden. Null Siege, drei Punkte aus fünf Spielen. Und das, obwohl der FSV keinen offensichtlichen Schwachpunkt zeigt: In vier von fünf Partien hat die Truppe von Roland Vrabec ein Tor erzielt und nie mehr als zwei kassiert. Sämtliche Spiele waren umkämpft, aber nie war den Hessen das Glück hold. Ändert sich das gegen die SG Sonnenhof Großaspach? Frankfurt steht ordentlich unter Zugzwang, muss aber auf Marc Heitmeier nach dessen unberechtigter Roter Karte verzichten. Großaspach kommt dagegen mit zwei furiosen Heimsiegen im Gepäck und stellt daher das Team der Stunde dar. Der Punkt für das Selbstvertrauen geht ganz klar in den Fautenhau.

Frage 3: Kann Magdeburg mit dem zunehmenden Erfolgsdruck umgehen?

Allmählich hat sich der 1. FC Magdeburg in eine unschöne Lage manövriert, denn der Saisonstart verlief alles andere als optimal. Vier Zähler aus fünf Spielen bedeuten eine angespannte Situation für Jens Härtel und Co., zumal auch das Auswärtsspiel in Zwickau unter dem Strich wenige Erkenntnisse brachte: Offensiv war das bis auf die Verwertung in Ordnung, hinten offenbarten sich aber zu viele Lücken – auch wenn Christopher Handke das durch seine Kopfballstärke glänzend kaschierte. Nun führt der Spielplan den FCM nach Mainz, und das muss gesagt werden: Es ist ein Kellerduell. Und der Ausgang ist völlig offen. Ähnlich wie für Lotte gilt auch für Mainz das Prinzip: An guten Tagen geht alles, an schlechten gar nichts. Bisher erwischten Sandro Schwarz und Co. sogar meist passable Auftritte, kreierten daraus aber zu wenige Möglichkeiten. In Acht nehmen muss sich Magdeburg auf jeden Fall – geht auch die Partie am Samstag verloren, ist die Krise perfekt.

Frage 4: Untermauert der MSV Duisburg seine Ambitionen gegen Bremens Reserve?

Mit drei Siegen und zwei Remis ist der MSV Duisburg in die Saison gestartet und steht damit ganz oben in der Tabelle. Zieht man die Auftritte der Zebras im Vergleich zu seinen Verfolgern hinzu, dann wird klar: Momentan stellen die Meidericher schlichtweg das konstanteste Team dar, das zudem unglaublich reif erscheint und selbst Rückstände problemlos wegsteckt. Ohne zu weit in die Zukunft schauen zu wollen, so hat diese Mischung Potenzial, um in dieser Spielzeit oben angreifen zu können. Untermauern ließe sich dieser Eindruck mit einem souveränen Heimsieg gegen Werder Bremen II, gegen die der Zweitliga-Absteiger klarer Favorit ist – zumindest auf dem Papier. Bremen allerdings siegte zuletzt doppelt, unter anderem gegen den bis dato starken VfL Osnabrück: Vorsicht ist daher bei Ilia Gruev und Co. allemal geboten.

Frage 5: Stürzt Erfurt den FSV Zwickau auf die Abstiegsränge?

Etwas Ernüchterung ist auch beim FSV Zwickau eingekehrt, der die harte Seite der 3. Liga zuletzt kennenlernen musste. Nach vier Punkten und fünf erzielten Treffern zum Auftakt blieben die Westsachsen jüngst dreimal torlos, müssen sich im hinteren Mittelfeld einreihen. Noch ist das kein Grund zur Beunruhigung, aber mit Rot-Weiß Erfurt kommt am Sonntag eine Mannschaft, die zuletzt mehrfach gute Leistungen abrief und als Kollektiv überzeugt. In aktueller Verfassung scheint Erfurt nicht gerade leicht zu besiegen – profitieren kann Zwickau allerdings von steten Leistungsschwankungen der Erfurter, die sich gerne einmal förmlich selbst ein Bein stellen. RWE könnte übrigens mit einem Auswärtssieg sogar den direkten Kontakt zu den Aufstiegsrängen herstellen – das wären ganz neue, lang vermisste Gefühle am Steigerwald.

   

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