Ab 14 Uhr im Ticker: Hansa in Halle – Osnabrück gegen FCM
Kaum eine Pause in der 3. Liga: Nur am Montag und am Donnerstag gibt es in dieser Kalenderwoche keine Spiele zu bewundern. Schon am Freitag begrüßen die Sportfreunde Lotte Rot-Weiß Erfurt zum vierten Spieltag, der es wie so oft in sich haben wird. Was er zu bieten hat? Ein knackiges Ostduell, ein Aufeinandertreffen zweier Favoriten aus dem letzten Jahr, ein Duell Absteiger gegen Aufsteiger und vieles mehr.
Das ist der 4. Spieltag
Oben grüßt der SSV Jahn Regensburg von dem Platz an der Sonne, der bisher nicht einen Punkt abgeben musste. Unten haben sich mit Preußen Münster und dem FSV Frankfurt zwei Teams eingenistet, die sich den Start in die Saison sicherlich anders vorgestellt haben. Noch bleibt glücklicherweise genug Zeit für eine Kurskorrektur – das gilt ebenso für den kleinen "Krisengipfel" zwischen dem SC Paderborn, mit drei Punkten gestartet, und dem SV Werder Bremen II, noch ohne einen Punktgewinn und bisher mit den meisten Gegentoren der Liga. Wer kann sich früh in der Saison oben etablieren, wer muss mit der hinteren Tabellenhälfte vorlieb nehmen? Unsere fünf Fragen versuchen, eine Antwort darauf zu finden.
Frage 1: Kann sich der SC Paderborn vor allmählich aufkommender Unruhe erneut bewahren?
Für den SC Paderborn ist der Start in die 3. Liga überaus holprig verlaufen: Niederlage, Sieg, Niederlage – richtige Erleichterung bedeutet das vorerst nicht, denn beim 0:3 gegen den 1. FC Magdeburg kam man doch ergebnistechnisch deutlich unter die Räder. Eine unter dem Strich enttäuschende Leistung des Absteigers, der Torjäger Christian Beck schlichtweg nicht in den Griff bekam.
Die gute Nachricht für den SCP: Einen derartigen Knipser hat Werder Bremen II nicht. Und überhaupt sieht es aktuell danach aus, als wäre Bremen in ihrer zweiten Drittliga-Saison erster Abstiegskandidat, 1:8 Tore und null Punkte sprechen eine deutliche Sprache. Irgendwann müssen die ersten Zähler für Alexander Nouri und Co. her – geschieht das ausgerechnet in Paderborn, dann könnte der SVW II nicht nur sich selbst helfen, sondern einen Mitstreiter in tiefere Depressionen stürzen.
Frage 2: Behält der FSV Zwickau die gute Form bei?
Man hätte es fast erwarten können: Alle drei Aufsteiger lassen sich kaum lumpen und befinden sich nach drei Spieltagen in der oberen Tabellenhälfte. Für den FSV Zwickau ist das ein ganz besonderer Erfolg, er ist nämlich durch die Spielverlegung gegen den 1. FC Magdeburg einerseits mit zwei Auswärtsspielen gestartet und weist andererseits eine Partie weniger auf als die Konkurrenz. Gegen den SV Wehen Wiesbaden soll wollen die Westsachsen den bisher positiven Eindruck aus zwei Spielen bestätigen. Trotzdem sollte sich der Aufsteiger in Acht nehmen, denn Wiesbaden besiegte in der Woche noch den Kurzzeit-Tabellenführer Fortuna Köln mit 3:0. Spätestens jetzt ist die Elf von Trainer Torsten Fröhling in dieser Drittliga-Saison angekommen.
Frage 3: Schlägt der Aufsteiger Regensburg auch den Absteiger aus Frankfurt?
Was für Traumstart an der Donau – Jahn Regensburg hat die ersten drei Partien allesamt gewonnen. So müde die Regionalliga Bayern gerne belächelt werden ob ihrer Qualität: Erst kamen die Würzburger Kickers und marschierten durch, jetzt ist Jahn Regensburg mitten im Geschäft. Ganz klar, vom Aufstieg wird beim Jahn niemand reden, so vermessen ist dort keiner. Aber vor dem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt ist der Optimismus rund um Trainer Heiko Herrlich und seine Mannen größer denn je, nachdem der bis dato starke Hallesche FC auch noch mit 2:0 in die Schranken verwiesen wurde. Ganz anders sieht die Lage beim FSV Frankfurt aus, der durch die 1:2-Pleite in Chemnitz den eigenen Fehlstart perfekt machte. Zuhause gegen Regensburg muss nun unbedingt Zählbares her, will man den Herbst nicht in den unteren Tabellengefilden verbringen. Bitter: Kapitän Patrick Ochs fällt mit Adduktorenzerrung für die Partie gegen den Jahn aus.
Frage 4: Wer holt sich das Ostduell des 4. Spieltags?
Wenn am Samstagnachmittag der Hallesche FC auf Hansa Rostock trifft, dann ist die Tradition, die beide Klubs versprühen, bis auf die Ränge zu spüren. Beide Mannschaften weisen nach drei absolvierten Spieltagen vier Punkte auf, speziell für den HFC ist das etwas zu wenig – zumindest, wenn man den ersten Spieltag als Maßstab nimmt. Gegen Regensburg folgte vor immerhin gut 500 mitgereisten Hallensern die bittere Ernüchterung: Ein richtiges Spitzenteam ist Halle nicht, dafür fehlt einfach noch die Konstanz.
Hansa Rostock hingegen versäumte es bisher, eines der drei Spiele wirklich zu dominieren: Nur ein eigener Treffer ist die maue Konsequenz, immerhin vier Punkte stehen aber gleichzeitig in der Bilanz. Eine gute Ausbeute für 270 Minuten, die unter dem Strich eher dem Drittliga-Durchschnitt anzusiedeln sind. Ruft der Hallesche FC wieder eine Leistung ähnlich den ersten beiden Spieltagen ab, dürfte die Kogge es schwer haben, in Sachen-Anhalt Punkte zu holen.
Frage 5: Welcher Torjäger trifft beim Duell der letztjährigen Fast-Aufsteiger?
Abschließend findet am Samstag noch ein heißes, vielversprechendes Spiel statt: Der VfL Osnabrück empfängt den 1. FC Magdeburg, der Fünfte begrüßt den Vierten der letzten Saison. Beide Teams werden auch in diesem Jahr zum erweiterten Favoritenkreis gezählt – auch dank ihrer Torjäger Halil Savran und Christian Beck. Sehr unterschiedliche Spielertypen, die in dieser Saison aber beide schon mehrfach trafen und ihrer Elf wertvolle Punkte zum Saisonstart beschert haben. Sowohl bei den Lila-Weißen, die immerhin fünf Zähler auf dem Konto haben, als auch beim FCM, zuletzt mit einem deutlichen 3:0-Sieg über den SC Paderborn, ist die Starteuphorie konserviert worden. Heißt: Wer am Samstag zur Bremer Brücke pilgert, kann eigentlich nichts falsch machen – beide Teams werden siegen wollen. Der 1. FC Magdeburg erst recht, weil das letzte Duell im Süden Niedersachsens mit 0:2 verloren ging.