Heute im Ticker: FCM in Halle – Topspiel in Regensburg

LiveTicker

Die letzten zwölf Punkte dieser Spielzeit sind zu vergeben, danach fällt die Klappe und mindestens fünf Teams werden die 3. Liga verlassen. Bisher besitzt aber mit dem FSV Frankfurt erst ein Team die wahrscheinliche Gewissheit, im nächsten Jahr in einer tieferen Spielklasse antreten zu müssen. Selbst der abgeschlagene FSV Mainz 05 II zieht sich an der letzten Chance hoch – kurioserweise am kommenden Wochenende sogar in Frankfurt. Ein Sieg ist möglich und würde die Hoffnung nähren, sofern die ärgsten Kontrahenten aus Bremen und Paderborn schwächeln. Beide stehen in Großaspach respektive Köln vor Auswärtsaufgaben, die zunächst irgendwie machbar erscheinen.

Der 35. Spieltag

Und im Aufstiegskampf? Da spitzt sich die Lage weiter zu, wer hätte auch anderes erwartet? Das Hauptaugenmerk liegt gewiss auf dem direkten Duell zwischen Jahn Regensburg und Holstein Kiel – wer besitzt die Aufstiegstauglichkeit? Der 1. FC Magdeburg reist dagegen zum zweiten Mal binnen zehn Tagen zum Derbygegner HFC, wieder wird es aber stimmungstechnisch allenfalls ein müder Abklatsch: Magdeburgs Fanszene bleibt dem Spiel fern und muss seine Mannen in diesem wichtigen Spiel aus der Ferne unterstützen. Der VfL Osnabrück will hingegen nicht nur Punkte, sondern auch Prestige gegen den kleinen Emporkömmling aus der Nachbarschaft Lotte sammeln…

Frage 1: Gelingt Paderborn der Sprung auf die Nichtabstiegsplätze?

Zumindest für eine Nacht könnte es schon am Freitagabend soweit sein: Der SC Paderborn würde selbst mit einem Remis die gefürchteten Abstiegsplätze verlassen. Besser wäre, das steht außer Frage, ein Sieg beim zuletzt schwächelnden SC Fortuna Köln. Tatsächlich würde sogar Köln selbst trotz sieben Zählern Vorsprung damit noch einmal in die gefährliche Zone rutschen – angesichts der aktuellen Form ist der Klassenerhalt in der Domstadt längst noch nicht gesichert. "Mein Team kann noch mehr von dem umsetzen, was ich verlange“, stellt Paderborn-Coach Steffen Baumgart derweil klar – restlos zufrieden war er mit den jüngsten Erfolgen im Landespokal sowie über die Sportfreunde Lotte noch nicht. Kurios: Auswärts kassierte Fortuna Köln in der Saison 38 (!) Gegentore, in Heimspielen erst 12 Treffer – es könnte also durchaus eine harte Nuss werden und auf das entscheidende Tor hinauslaufen.

Frage 2: Kann sich Kiel möglicherweise entscheidend von Regensburg distanzieren?

Im direkten Duell des 35. Spieltags empfängt Jahn Regensburg Holstein Kiel mitten im Rennen um den zweiten und dritten Platz. Sehen wir von der Grunddevise ab, dass Regensburg als Aufsteiger ohnehin jede Partie und jeden Erfolg nur als Bonus betrachten sollte, hätte der SSV mehr zu verlieren: Er besitzt einen Punkt Rückstand auf die Störche und Heimspiele müssen in dieser 3. Liga ohnehin gewonnen werden. Für Holstein wäre schon ein mitgenommener Punkt auf der insgesamt 1.600 (!) Kilometer langen Reise von Norden von Süden ein wichtiger Schritt – und mit der Leistung, die die Elf von Trainer Markus Anfang zuletzt gegen den Chemnitzer FC zeigte, sollte das Minimalziel lösbar sein. Möglicherweise aber kämpft Kiel gegen müde Knochen aus dem Landespokal-Halbfinale gegen den VfB Lübeck, in der die Störche vom Gegner überhart rangenommen wurden. Mögliche Vorteile für Regensburg lassen sich daher ebenso ableiten.

Frage 3: Bleibt der 1. FC Magdeburg seiner Serie treu und holt Zählbares in Halle?

Viel zu jubeln gab es für die Anhänger des Halleschen FC in den vergangenen Derbys gegen den 1. FC Magdeburg wahrlich nicht. Bis auf das Landespokalfinale 2016 gegen einen bereits für den DFB-Pokal qualifizierten FCM entschied Halle kein Spiel für sich, in der eingleisigen 3. Liga wartet die Elf von Trainer Rico Schmitt noch auf den Derbysieg. Wie bereits vor einigen Tagen glimmt das Feuer im Duell aber nur auf Sparflamme: Speziell in Magdeburg ist die Vorfreude auf das Derby gedämpft, bis auf Weiteres ist diese Begegnung vom Tod des Anhängers Hannes belastet. Auch am Samstag wird im Gästeblock kein organisierter Support stattfinden, darüber hinaus dürfte der Block wieder einmal gähnend leer sein. Das sind keine Umstände für ein Duell, das allen voran aufgrund der sportlichen Situation der Magdeburger mitten im Aufstiegsrennen mehr verdient hätte. Nichtsdestotrotz ist die schwere und untereinander nicht gänzlich unumstrittene Entscheidung der Mehrzahl der FCM-Fans, auf die Begegnung zu verzichten, voll und ganz zu akzeptieren.

Frage 4: Stößt der Chemnitzer FC Erfurt näher an die Abstiegsränge?

Rot-Weiß Erfurt gastiert beim Chemnitzer FC – diese Begegnung hat es auf wie neben dem Rasen in sich. Beide Teams befinden sich in gefährlichen Situationen, müssen dem DFB noch vorhandene Gelder zur Sicherung des Spielbetriebs nachweisen. Die Lizenz ist bei beiden Teams gefährdet. Erfurt droht darüber hinaus nach sieben sieglosen Partien in Folge das Abrutschen in die unschöne akute Abstiegszone. Ja, vielleicht reichen bereits ein Sieg und ein Remis aus den letzten vier Begegnungen – dafür aber brauchte es Tore! Und von denen erzielte RWE im Jahr 2017 nun einmal erst zehn, zuletzt stand die Null wieder in steter Regelmäßigkeit. Chemnitz dagegen hat sich mit einem 0:2 in Kiel endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet, einige Leistungsträger dürften den Klub verlassen. Ob sich nochmal aufgerafft werden kann, die Spielzeit anständig bis zum Ende zu bringen? Der Samstag wird Aufschluss geben.

Frage 5: Versöhnt sich der MSV Duisburg mit seinen Fans?

Sechs Punkte Vorsprung auf den Zweiten, vier Spieltage noch zu gehen – der MSV Duisburg muss wirkliche Probleme zu besitzen, um sich jetzt noch einen "Zoff" mit seinen Fans erlauben zu können. Grund war die schwache Leistung gegen den FSV Frankfurt, die durch ein kurzzeitiges Momentum dennoch in einem 3:2-Erfolg mündete. Auswärts beim seit Wochen bärenstarken VfR Aalen gerät der überzeugende Auftritt wichtiger als die drei Punkte. Die Zebra-Fans müssen sich versichern, dass ihre Mannschaft auch spielerisch in der 2. Bundesliga bestehen kann – und nicht ein Auftakt in die Saison wie zuletzt 2015/16 droht, wo der MSV viel zu spät und erst mit einigen Winter-Neuverpflichtungen aufwachte und den direkten Wiederabstieg hinnehmen musste.

   

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