Jetzt im Ticker: Zwickau in Frankfurt – Hansa gegen Duisburg

LiveTicker

Die wohl schnellste Rückrunde aller Zeiten dampft weiter in Richtung Saisonfinale: Am Dienstag und Mittwoch wird der 31. Spieltag ausgetragen. Für den SC Paderborn und den FSV Frankfurt bedeutet der Wochenspieltag die Vorbereitung auf das vorentscheidende direkte Duell am kommenden Samstag – ab Platz 17 aufwärts will sich jeder einfach nur von unten entfernen und die 40-Punkte-Marke schnellstmöglich durchbrechen. Erfurt und Bremen II stehen sich gar Auge in Auge gegenüber, der Verlierer muss weiterhin mit einer sehr realistischen Abstiegschance leben.

Der 31. Spieltag

Ganz anders sieht der Aufstiegskampf aus: Der MSV Duisburg hat einen Teil seines Vorsprungs eingebüßt, die Verfolger aus Magdeburg, Osnabrück und Kiel marschierten im Gleichschritt voran und kristallisieren sich mehr und mehr als ärgste Widersacher heraus. Der FCM steht in Chemnitz vor der wohl schwierigsten Aufgabe – Duisburg bekommt es mit den kriselnden Rostockern zu tun. Osnabrück muss in Großaspach ran und Kiel verfügt gegen Wehen Wiesbaden, eines der Teams der Stunde, über das einzige Heimspiel des Spitzenquartetts. Klar ist: Spannung ist allerorts geboten. Und eigentlich stellen sich vor dieser englischen Woche mehr als nur fünf Fragen…

Frage 1: Erfurt oder Bremen II, wer bleibt nah der roten Linie?

Direkte Duelle von Tabellennachbarn besitzen immer ihren ganz speziellen Reiz – auf diesen hätten aber sowohl Erfurt als auch Werder Bremen II gerne verzichtet. Noch vor drei Wochen befanden sich beide Teams, die in der Winterpause als Abstiegskandidaten gehandelt wurden, nach positiven Ergebnissen auf dem Weg ins Mittelfeld. Die Sieglosigkeit hat beide im Gleichschritt zurück an die Kante zur Regionalliga gebracht: Punktet der FSV Frankfurt bald dreifach, wäre der Verlierer dem ersten Abstiegsplatz ziemlich nah. Die Bilanz spricht kein eindeutiges Ergebnis aus: Erfurt ist daheim schwach, Bremen reißt auswärts ebenso keine Bäume aus. Das Toreschießen ist für beide eine Mammutaufgabe – ein torloses Remis der 24-Tore-Offensiven erscheint als heißer Tipp.

Frage 2: Stoppt der Chemnitzer FC den 1. FC Magdeburg?

Krise hin oder her – diese 3. Liga ist nicht zu berechnen. Genau aus diesem Grund darf der Chemnitzer FC nun nicht mehr an die letzten Wochen denken, sondern muss seine Kräfte nochmals bündeln: Das Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg kann den letztmöglichen Anlauf auf die 2. Bundesliga bedeuten. Die Mission kann nur "Drei Punkte oder gar nichts“ lauten, ein Remis wäre zu wenig. Dass Chemnitz mit den besten Teams mithalten kann, zeigte das knappe 2:3 gegen den MSV Duisburg. Magdeburg hingegen bekleckerte sich gegen Erfurt wie so oft nicht mit Ruhm, blieb aber seiner effizienten und gnadenlosen Linie treu und marschiert so weiter. Das Duell in Chemnitz bedeutet die ultimative Reifeprüfung für die zuletzt so sattelfeste Defensive: Wer gegen Fink, Frahn und Co. ebenfalls die Null halten kann, der ist bereit für die 2. Bundesliga.

Frage 3: Wer erhält Selbstvertrauen für das vorgezogene Abstiegsendspiel?

Schon jetzt schielen sowohl der SC Paderborn als auch der FSV Frankfurt auf das "Endspiel" am kommenden Samstag, wenn die Bornheimer bei den Ostwestfalen gastieren. Verlieren ist für beide dort verboten, ein Sieg für Paderborn fast schon Pflicht. Zuvor aber gilt es, sich in der englischen Woche in die bestmögliche Ausgangsposition zu befördern: Frankfurt empfängt im Duell der Gegensätze den FSV Zwickau. Aufsteiger Zwickau nahm Absteiger FSV im Jahr 2017 über 20 (!) Punkte ab – die Favoritenrolle ist klar verteilt.

Paderborn hingegen reist zum Halleschen FC, der aus den letzten zehn Punktspielen nur einen Erfolg erzielte. Wenn nicht dort gewinnen, wo dann? Es fehlen allerdings diverse Stammspieler mit Verletzungen oder Sperren. Mehrere Jugendspieler werden die Bankplätze einnehmen, Stefan Emmerling muss improvisieren – und zeitgleich um seinen Job bangen. Ein Remis und sieben Niederlagen aus den vergangenen acht Matches, viel Spielraum bleibt dem Übungsleiter nicht mehr…

Frage 4: Rutscht Hansa Rostock weiter ab?

Die Krise bei Hansa Rostock nimmt immer drastischere Formen an. Ein Erfolg aus elf Rückrundenspielen, die Last-Minute-Niederlage beim VfL Osnabrück – es brennt auf hoher See. Trainer Christian Brand erweckt aktuell nur bedingt den Eindruck, den Selbigen auch löschen zu können, mehr erinnert das Ganze an einen Schiffbruch. Für die Meuterei sorgten der mittlerweile begnadigte Kerem Bülbül wie Tobias Jänicke, der von Fans zurück in den Kader gefordert wird. Zusammengefasst eine missliche Lage, in die sich Rostock manövriert hat. Und nun kommt auch noch Rheinfrachter MSV Duisburg entlanggeschippert, will drei Punkte zuladen. Wird Hansa das zulassen? Nun ließe sich sagen, mit einem Remis könnte Rostock doch gut leben – aber dem ist nicht so. Die Leute haben genug von Unentschieden, haben genug von Enttäuschungen. Es muss ein Erfolg her, und zwar schnell. Weil Duisburg nach dem 1:1 gegen Regensburg jedoch ebenso Wiedergutmachung betreiben will, stehen die Chancen dafür nicht sonderlich hoch.

Frage 5: Halten die Sportfreunde Lotte ihre Serie gegen Preußen Münster aufrecht?

Die SF Lotte gegen Preußen Münster – das ist für den Dorfklub in den letzten Jahren stets ein freudiges Ereignis gewesen. Zweimal im Westfalenpokal und zweimal in Punktspielen (3. Liga/Regionalliga West) besiegte Lotte den SCP in Serie, Münsters letzter Sieg liegt sechseinhalb Jahre zurück. Nun stehen die Aktien für Benno Möhlmann und Co. aber gut: Lotte ist seit fünf Spielen ohne Torerfolg, zahlreiche englische Wochen zehren an körperlicher wie geistiger Stärke. Kann Ismail Atalan seiner von Verletzungen und Sperren gebeutelten Elf noch einmal neues Leben einhauchen? "Vier, fünf Punkte brauchen wir für den Klassenerhalt noch“, fordert der 37-Jährige vor der kurzen Auswärtsfahrt am Mittwochabend. Die ersten drei sollen gegen Münster eingesackt werden, schließlich geht es beim Duell Klein gegen Groß immer auch um eine Menge Prestige – mehr noch für den SCP als für die SFL.

   

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