Fünf Fragen: Das erwartet uns am 24. Spieltag

Hat jemand schon einen Blick auf die Rückrundentabelle geworfen? Es fördert ein interessantes Bild zu Tage. Erster ist – Überraschung – Preußen Münster, allen voran dank des phänomenalen Viererpacks von Michele Rizzi am vergangenen Wochenende. Es folgen der FSV Zwickau, die Würzburger Kickers und die Sportfreunde Lotte. Allesamt Mannschaften, die schon mindestens einmal in dieser Spielzeit am Boden lagen und mit Ausnahme von Würzburg gewiss keine Rolle mehr im Aufstiegskampf spielen werden. Das Beispiel zeigt: Im Abstiegskampf wurde das Tempo angezogen. Unten drohen drei Teams, auf der Strecke zu bleiben.

Der 24. Spieltag

Der Chemnitzer FC hat die besten Chancen, den Anschluss zu schaffen. Unfassbar viel hängt vom Auftritt am Freitagabend ab, denn Himmelblau reist zu Lila-Weiß, zum VfL Osnabrück. Der ist als aktuell einzige Rettungsboje für die Kellerkinder drei Zähler entfernt, taumelt aktuell aber in die Krise. Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel, das nicht nur die berühmt-berüchtigte Richtung weist, sondern über Hoffnungen und Sorgen der kommenden Wochen entscheiden wird. Spannend wird es im Kampf um die 2. Bundesliga ebenfalls: Magdeburg will gegen Lieblingsgegner Münster seine Mini-Krise beenden. Die Konkurrenz aus Paderborn (gegen Erfurt) und Wehen Wiesbaden (Bremen II) tritt ebenfalls in Heimspielen an und ist ebenso klar favorisiert. Wer dort schwächelt, eröffnet den Verfolgern einen Schwachpunkt.

Frage 1: Wie groß ist die Abstiegsgefahr des VfL Osnabrück am späten Freitagabend?

Es geht um unglaublich viel. Der VfL Osnabrück empfängt vor den eigenen Zuschauern am Freitagabend den Chemnitzer FC – beide hängen tief im Tabellenkeller fest. Vorteil für Lila-Weiß sind drei Zähler Vorsprung auf den CFC sowie ein Nachholspiel, das allerdings nächsten Mittwoch gegen den formstarken Karlsruher SC ausgetragen wird. Das ist selbst als Heimspiel kein Garant für weitere Punkte.

Die Form spricht für Chemnitz, allerdings auch nur aufgrund des Ergebnisses. Denn der 1:0-Sieg über Carl Zeiss Jena war ähnlich wie der Erfolg zu Saisonbeginn gegen Zwickau ein glücklicher, verursacht nicht nur von der sächsischen Kaltschnäuzigkeit, sondern auch von vielen vergebenen Chancen der Thüringer. Tatsächlich aber würden die Himmelblauen mit einem Auswärtssieg am VfL vorbeiziehen. Die Statistik spricht nicht für die Elf von David Bergner, Chemnitz holte nur fünf Pünktchen aus seinen bisherigen zwölf Auswärtspartien. Gewinnen wird, wer die Ruhe bewahrt. Es ist überhaupt nicht abzusehen, wer das sein wird…

Frage 2: Muss sich Rot-Weiß Erfurt vor der nächsten Klatsche fürchten?

0:5 in Münster, 0:3 in Überzahl gegen Zwickau – Erfurt ist endgültig am Boden. Und doch bleibt immer noch die Resthoffnung, weil der Rückstand noch kein völlig uneinholbares Maß erreicht hat. Aber wie sollen die Thüringer am Freitagabend ihr Konto auffüllen? Es geht nach Paderborn, der Letzte reist zum Ersten, Stefan Emmerling kehrt an alte Wirkungsstätte zurück. Dieser hat paradoxerweise ebenfalls aus seinem letzten Pflichtspiel eine deutsche Klatsche, ein 0:6 eingefahren. Doch sie empfingen den FC Bayern und verkauften sich achtbar. Am Selbstbewusstsein wird diese Niederlage nicht genagt haben. Ist es für den SC Paderborn, der sich vor wenigen Monaten noch in ähnlich existenzbedrohender Lage wie Erfurt befand, nur ein Schritt in Richtung Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, so muss Rot-Weiß auf ein kleines, eher großes Wunder hoffen, um in Ostwestfalen die dringend benötigten Punkte zu holen.

Frage 3: Bleiben die Karlsruher Minimalisten ihrer Linie treu?

Es bleibt dabei. Nur der Karlsruher SC hat noch kein Heimspiel verloren. Sein Lieblingsergebnis ist das knappe 1:0, das er am vergangenen Wochenende in Wiesbaden knapp versäumte. So bleibt es bei sechs Zählern Rückstand, aber noch 15 ausstehenden Spielen. Der KSC ist nicht abzuschreiben! Untermauern will er das im Heimspiel gegen Fortuna Köln. Die spielen mittlerweile allenfalls noch wie ein Durchschnittsteam, befindet sich aber noch einen Zähler vor Karlsruhe. Favorit sind natürlich die Mannen aus Baden, die im Saisonendspurt – damit rechnen mittlerweile viele – doch noch um den Aufstieg mitspielen werden.

Frage 4: Ist Hansa Rostock eine Aufstiegsmannschaft?

Von den fünf „Großen“ der Liga – Paderborn, Magdeburg, SVWW, Rostock und Karlsruhe – hat Hansa am Wochenende das schwerste Heimspiel. Würzburg kommt. Würzburg? War doch eine leichte Aufgabe im Hinspiel! 3:0 siegte die Kogge da, und das sogar auswärts. Aber ist Würzburg von damals mit Würzburg von heute zu vergleichen? Nein. Acht Siege haben die Rothosen unter ihrem neuen Coach Michael Schiele aus den vergangenen neun Spielen erzielt, zuletzt Magdeburg verdient mit 1:0 geschlagen. Mittlerweile spielt Würzburg wie ein Aufsteiger, möglicherweise kommt der Formanstieg zu spät. Für Rostock sind die Unterfranken allerdings ein gigantischer Gradmesser. Gewinnt Rostock, ist der Kampf um die vorderen Plätze endgültig eröffnet. Meppen schlagen, das ist schön und gut, das schafft nicht jeder. Wer aber an die fetten Töpfe will, der muss Würzburg besiegen können.

Frage 5: Wann treffen die Torjäger der Liga wieder?

Irgendwie läuft es aktuell gerade bei denen nicht, die in dieser Spielzeit phasenweise Tore am Fließband erzielt haben. Stephan Hain hat in sieben Partien zuletzt nur noch einmal getroffen, Manuel Schäffler kommt sogar nur auf ein Tor in neun Spielen. Auch Benjamin Girth, Daniel Frahn oder Sven Michel warten seit einiger Zeit auf ein Erfolgserlebnis. Die meisten Vereine haben die Flaute ihrer Sturmprominenz recht gut weggesteckt. Dass sich aber ein Schneckenrennen um die Torjägerkanone entwickelt hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Die besten Chancen besitzt zweifellos Paderborns Michel im Heimspiel gegen Erfurt, oder Wiesbadens Schäffler gegen die neunzehnfach sieglosen jungen Bremer. Unterhaching braucht seinen Stephan Hain dagegen mehr denn je, die Spielvereinigung hat aus ihren ersten drei Spielen des Jahres nur einen Punkt geholt. Gegner ist der Hallesche FC.

   

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