Jetzt im Ticker: VfL in Magdeburg – Rehm-Debüt beim SVWW
In einem engen Feld, das weiterhin Abstiegs- von Aufstiegskandidaten nicht zu trennen vermag, bewegt sich die 3. Liga auf den Frühling zu. Am 23. Spieltag haben wir alles im Programm, was einem Spieltag die nötige Würze verleiht!
Das ist der 23. Spieltag
Dürfen wir präsentieren: Ein waschechtes Spitzenspiel in Sachsen-Anhalt – der 1. FC Magdeburg empfängt den VfL Osnabrück, der Zweite trifft auf den Dritten. Außerdem im Programm: Ein pikantes Ostduell zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC, das insbesondere durch die bisherige Erfolglosigkeit des FCH an Brisanz gewinnt – die Kogge steht unter Zugzwang, Halle hingegen würde gerne mindestens auf den Relegationsrang klettern. Und das war es noch längst nicht! Schon am Freitagabend gastiert der Erste beim Letzten, ein Klassiker jeder Saison. Pflichtsieg oder Stolperfalle? Vieles hängt davon ab, wie ernst und seriös der MSV Duisburg die Aufgabe in Mainz angeht. Blenden lassen dürfen sich die Zebras vom moralisch so wichtigen 3:2-Erfolg über Preußen Münster nicht. Abgeschlossen wird die Reihe an besonders packenden Spielen vom direkten Kellerduell zwischen dem SV Wehen Wiesbaden (inklusive seinem neuen Trainer Rüdiger Rehm) sowie dem FSV Zwickau. Alles dabei an diesem Wochenende! Die Vorfreude steigt…
Frage 1: Kann Mainz 05 II dem Spitzenreiter aus Duisburg Punkte abknöpfen?
Viel hat Mainz 05 II in dieser Spielzeit wahrlich noch nicht gewonnen, aber als Favoritenschreck lässt sich die Truppe um Trainer Sandro Schwarz dennoch charakterisieren. So etwa zuletzt beim VfL Osnabrück, der im eigenen Stadion mit 2:1 besiegt wurde – und auch gegen den 1. FC Magdeburg holte Mainz in der Hinrunde alle drei Punkte. Leichtsinnig werden dürfen die Zebras also nicht! Daher tut Duisburg gut daran, vor dem Aufeinandertreffen gar nicht erst auf die Tabelle zu schauen. Während der MSV sieben Punkte Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze aufweist, haben die Nullfünfer mit sieben Punkten Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze zu kämpfen. Deutlicher können die Vorzeichen am Freitagabend eigentlich gar nicht sein. Und doch weiß jeder, der die 3. Liga kennt: Entschieden ist noch überhaupt nichts.
Frage 2: Gelingt der SVWW-Einstand von Rüdiger Rehm gegen den FSV Zwickau?
In der Nachbetrachtung einer Saison werden stets sogenannte Schlüsselspiele rot angestrichen. Vor so einer Partie stehen am Wochenende der SV Wehen Wiesbaden (19.) und der FSV Zwickau (18.), die ihre Ausgangslage im Abstiegskampf bedeutend verbessern wollen. Nur der Sieger kann von den unteren Rängen springen, Wiesbaden ist mit 22 Zählern und aufgrund des Heimspiels noch bedeutend mehr unter Zugzwang als der gut in die Rückrunde gestartete FSV Zwickau. Kann möglicherweise der berühmte Trainereffekt nach der Vorstellung von Rüdiger Rehm einen zusätzlichen Schub geben? Rehm selbst wartet im Übrigen in dieser Saison noch auf den ersten Sieg im Ligabetrieb: Von der Station Arminia Bielefeld verabschiedete er sich nach den ersten zehn Spieltagen, ohne auch nur einmal drei Zähler eingefahren zu haben. Kurios: Der SVWW wartet aktuell sogar bereits seit zwölf Runden auf ein Erfolgserlebnis – da haben sich zwei getroffen…
Frage 3: Wie verkraftet die Mannschaft des VfR Aalen den Insolvenz-Schock?
Das war ein echter Schock für den VfR Aalen und sein Umfeld, auch wenn die schwere finanzielle Lage jedem bekannt war: Der planmäßig gestellte Antrag auf Insolvenz bedeutet zwar nicht das Aus vom Spielbetrieb, aber höchstwahrscheinlich einen dicken Punktabzug, der die Elf von Peter Vollmann trotz erst drei Saisonniederlagen plötzlich in den Abstiegskampf befördert. Wie geht das Team mit dieser neuen Situation um? Viel enger zusammenrücken kann es kaum noch, denn der Kader ist auf eine Minimalgröße beschränkt. Lähmen die Zukunftssorgen, motivieren sie zusätzlich? Auswärts beim Chemnitzer FC steht dem VfR im „Pleite-Gipfel“ der 3. Liga eine attraktive und äußerst herausfordernde Aufgabe bevor. Dass die Mannen von der Ostalb die Gleichung lösen können, zeigte das jüngste Auswärtsspiel bei Holstein Kiel. Im bevorstehenden Abstiegskampf braucht es nun allerdings Siege – und keine weiteren Unentschieden.
Frage 4: Krallt sich der 1. FC Magdeburg im Spitzenspiel den ersten Sieg in 2017?
Magdeburg gegen Osnabrück: Das war schon in der vergangenen Spielzeit ein echtes Spitzenspiel, kaum anders sieht es ein Jahr darauf aus. Mit viel Wohlwollen erinnert sich der VfL an ein denkwürdiges Hinspiel, das zu den qualitativ Besten der bisherigen Spielzeit gehörte – schlussendlich rang Osnabrück den FCM mit 3:2 nieder. An das letzte Heimspiel gegen die Lila-Weißen erinnert sich ganz Magdeburg hingegen außerordentlich gern, denn dort siegten die Gastgeber mit 3:0 und Christian Beck erzielte eines der schönsten, wenn nicht sogar das eindrucksvollste Tor der ganzen Magdeburger Spielzeit. Aktuell läuft der Torjäger seiner Form noch hinterher. Findet er gegen Osnabrück in die Spur zurück? Die Chancen stehen zumindest akzeptabel, denn den Niedersachsen fehlen mit Marcel Appiah und Anthony Syhre gleich zwei wichtige Defensivspieler…
Frage 5: Hievt sich der Hallesche FC unter die Top 3?
So ein direktes Spitzenspiel hat aus Sicht der Konkurrenz eine gute und eine schlechte Seite. So banal es ist – weder können Magdeburg und Osnabrück gemeinsam gewinnen noch verlieren. Für den Halleschen FC bedeutet dies: Ein Auswärtssieg bei Hansa Rostock wäre gleichbedeutend mit dem Aufrücken in die Top 3, ein Remis des Widersachers könnte sogar den zweiten Tabellenplatz bedeuten. Dafür bedarf es bei Rico Schmitt und Co. aber einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zur zweiten Halbzeit gegen Jahn Regensburg, die jüngst zu einer Enttäuschung verkam. Hansa steht hingegen allmählich unter Druck, statt des erhofften Angriffs auf die oberen Ränge sind die Abstiegsplätze näher gerückt. Der erste Erfolg nach dem Jahreswechsel muss her – da tut es gut, dass die Kogge nach dem Geisterspiel von vor zwei Wochen endlich wieder auf die geballte Kraft ihrer eigenen Anhänger zählen kann.