Heute im Ticker: FCM in Paderborn – Hansa in Großaspach

LiveTicker

Mit der ligainternen Pokal-Sensation Sportfreunde Lotte im Gepäck kann sich die 3. Liga guten Gewissens und etwas zusätzlich nationaler Werbung für ihr Können auf den Weg zum 22. Spieltag machen. Ja, der Spielplan drängt – und er sieht bis zum Saisonende keine einzige Länderspielpause mehr vor. Bis Mitte Mai wird durchgepowert, dann stehen Auf- und Absteiger fest. Aktuell wissen zahlreiche Teams dabei noch nicht einmal, in welche Richtung es gehen soll.

Der 22. Spieltag

Da wäre etwa Fortuna Köln, das sich seit Wochen omnipräsent im Verfolgerfeld aufhält. Inmitten von Teams mit positivem Torverhältnis sticht die „minus 7“ der Elf von Uwe Koschinat doch negativ hervor – und doch stimmen die Resultate offenbar, sonst hätten die Domstädter nicht schon 32 Zähler auf dem Konto. Da wäre Holstein Kiel, das allmählich regelmäßig punkten muss, um den Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze nicht zu verlieren. Und da wäre Hansa Rostock, das in der Rückrunde bisher noch überhaupt nicht auf Trab gekommen ist. Dort ist selbst der Abstiegskampf noch ein realistisches Szenario. Schon jetzt ist klar: Enttäuschen wird uns der 22. Spieltag nicht. Dafür steht an allen Ecken und Enden zu viel auf dem Spiel.

Frage 1: Wann schießt der FSV Frankfurt wieder Tore?

Die Frankfurter Torflaute gehört zu den Statistiken, die in der Liga eher unbeachtet bleiben. Unbeachtlich ist sie gleichwohl nicht, denn der FSV hat in sechs der letzten sieben Spiele kein einziges Tor erzielt! Damit einher geht – die Rechnung ist nicht sonderlich kompliziert – eine ebenso lange punktemäßige Durststrecke, insgesamt hat Frankfurt nur eines der letzten acht Spiele gewonnen. Mehr als Mittelfeld ist damit nicht drin! Vielleicht gelingt gegen den Chemnitzer FC die Wende. Keine leichte Aufgabe, das ist der CFC mit seiner Klasse nie. Zuletzt fehlte Anton Fink, eine herbe Schwächung für die Himmelblauen. Bisher konnten diese noch kein Rückrundenspiel gewinnen, daher den ausbaufähigen Auftakt des 1. FC Magdeburg nicht für sich nutzen.

Frage 2: Kann Köln den Anschluss an die Spitzenplätze herstellen?

Zugegeben: Der Gedanke, Fortuna Köln in der 2. Bundesliga zu begrüßen, dürfte den meisten Drittliga-Fans noch etwas fremd vorkommen. Das den Zweitliga-Standards ohnehin nicht entspreche Südstadion passt ebenso wenig ins Bild wie der Zuschauerandrang, der nur bei Spielen mit hohem Gästebesuch die Marke von 2.000 Fans überschreitet. Aber, und auch das muss honoriert werden: Fortuna liefert ehrliche und solide Arbeit ab, hat die 3. Liga angenommen und punktet mit ebenjenen Fähigkeiten, die in den Wintermonaten gebraucht werden. Da ist sich niemand zu schade, das Trikot schmutzig zu machen. Die Favoritenrolle vor dem Duell mit dem SV Wehen Wiesbaden (zuletzt elf (!) Mal sieglos) ist daher klar. Aber: Angeschlagene Boxer sind wild. Wiesbaden kommt ohne Trainer, aber mit viel Druck. Leichter wird der Abstiegskampf ohne Erfolge schließlich nicht…

Frage 3: Baut Paderborn gegen Magdeburg seine Emmerling-Erfolgsgeschichte aus?

Drei Siege in vier Spielen: Das hat der SC Paderborn lange, lange Zeit nicht mehr feiern dürfen. In dieser Drittliga-Saison nicht, ein Jahr zuvor in der 2. Bundesliga ebenso nicht – bis zur Spielzeit 2013/14 müssen wir zurückblicken, um diese Bilanz vorzufinden. Mit Stefan Emmerling ist zumindest kurzfristig das Glück zurückgekehrt – ob der Übungsleiter einen langfristigen Effekt erwirken kann, das müssen die anstehenden Monate zeigen. Eine Reifeprüfung für den "neuen" SCP wird allemal das Duell gegen den 1. FC Magdeburg, der seinerseits mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Mit einem Punkt aus zwei Spielen wurde der Auftakt in die Rückserie nicht erfolgreich gestaltet, zudem ist die Meinung über den Torhüterwechsel hin zu Leopold Zingerle im Umfeld gespalten. Eine neuerliche Niederlage in Paderborn würde die Unruhe im ansonsten traditionell gelassenen FCM-Umfeld wohl kaum beseitigen. Irgendwie träumt man in Sachsen-Anhalt ja doch vom Aufstieg, auch wenn es keiner laut äußern möchte…

Frage 4: Stürzt Großaspach den F.C. Hansa in die Krise?

Hansa-Fans sind ausreichend leidgeplagt, um ein feines Näschen dafür zu besitzen, wann sich wieder einmal eine Krise anbahnt. Das 0:0 gegen Jahn Regensburg sowie das 1:3 bei Preußen Münster – zwei restlos enttäuschende Auftritte – lassen die Alarmglocken klingen. Einige werden nervös, andere bleiben pragmatisch und sagen sich: 'Abstiegskampf haben wir jedes Jahr, nur stets zu verschiedenen Zeitpunkten.' Aber auch der kommende Gegner aus Großaspach ist nun einmal nur drei Zähler entfernt, schon ein Sieg würde das Thema Krise an der Ostsee verwehen wie ein zünftiger Seewind. Apropos Großaspach: Wie ist es um den Dorfklub momentan überhaupt bestellt? Nun, er ist (wie nicht wenige Teams) mit zwei Remis in die Rückserie gestartet. Damit befindet man sich ganz unspektakulär im Soll – gerne dürften es gegen Rostock die nächsten Punkte für den ungefährdeten Klassenerhalt sein.

Frage 5: Baut Duisburg seine Tabellenführung im Westschlager aus?

Die größte Kulisse wird am 22. Spieltag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der Duisburger Wedau den NRW-Schlager zwischen dem MSV Duisburg und Preußen Münster verfolgen. Die Voraussetzungen sind sonnenklar: Der MSV geht als Spitzenreiter in die Partie, will sich mit Wut im Bauch für die in letzter Sekunde verlorenen zwei Zähler gegen den VfL Osnabrück revanchieren. Der SC Preußen hat bisher erst sechs Punkte aus zehn Auswärtsspielen geholt, nur die Mainzer Reserve ist in der Fremde schwächer. Durch den überzeugenden 3:1-Erfolg über Hansa Rostock haben die Westfalen im Abstiegskampf jedoch Mut getankt. Auf die leichte Schulter nehmen werden die Zebras den kommenden Kontrahenten kaum, zumal das Duell im Hinspiel nach großem Kampf mit einem 1:1-Remis endete.

   

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