Jetzt im Ticker: Hansa beim VfL – Ost-Derby in Zwickau

LiveTicker

Was für ein straffes Programm in der Rückrunde: Nur 14 Tage liegen zwischen gleich zwei englischen Wochen, die von Spielern und allen Beteiligten noch mehr Kraft und Konzentration als üblich verlangen. Für nicht wenige Teams wie etwa die Sportfreunde Lotte leuchtet die Tankanzeige längst auf Rot, die letzten Reserveliter müssen bis zum Saisonende abgerufen werden. Wer aber hat in dieser Phase noch die Körner, den Mut, den Willen? Schon der 30. Spieltag wird Aufschluss darüber geben und das Feld weiter sortieren. Es stehen gleich mehrere Kracher auf dem Programm…

Der 30. Spieltag

Da wäre das Spitzenspiel zwischen Duisburg und Regensburg. Absteiger empfängt Aufsteiger – und zur Abwechslung ist tatsächlich der Zweitligist der letzten Saison Favorit, längst keine Selbstverständlichkeit in dieser Saison. Der MSV ging in Chemnitz einen Sieben-Meilen-Schritt zum Aufstieg, ein Heimsieg gegen Regensburg würde die Chancen weiter erhöhen. Der VfL Osnabrück und Hansa Rostock sowie der 1. FC Magdeburg und Erfurt kämpfen derweil um verschiedene Ziele, heiße Duelle sind garantiert. Zu guter Letzt versprechen auch die Duelle zwischen Zwickau und Halle sowie Fortuna Köln und dem FSV Frankfurt Brisanz – und das auf ganz verschiedene Art und Weise.

Frage 1: Schreitet der MSV Duisburg weiter in Richtung Aufstieg?

Eine kleine Rechnung vorneweg: Aktuell weist der 3. Platz in Form des VfL Osnabrück 45 Zähler auf, acht Punkte weniger als der MSV Duisburg. Bei neun verbleibenden Partien und einem Zwei-Punkte-Schnitt können den Zebras schon 63 Punkte zum Aufstieg genügen. Zehnmal müsste das Team von Ilia Gruev folglich noch irgendwie Zählbares einheimsen – das Heimspiel gegen Jahn Regensburg kann das Tor zur Zweitliga-Rückkehr bereits weit aufstoßen. Dagegen hat der Jahn etwas, der zuletzt eine unglückliche Heimpleite gegen Osnabrück hinnehmen musste. Zu verkraften war das allemal, aber insgeheim würde auch der SSV gerne noch ein Wörtchen oben mitreden, auch wenn das niemand gefordert hat. Klar ist aber auch: Alles andere als ein Erfolg der Meidericher wäre ein großer Erfolg für den „kleinen“ Jahn, der an seiner Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann…

Frage 2: Ärgern auswärtsstarke Erfurter den FCM?

Der Kampf um den Aufstieg nimmt auch in unserer Berichterstattung immer mehr an Bedeutung zu: Auch der 1. FC Magdeburg kristallisiert sich nach der Betrachtung dieser Spielzeit mehr und mehr als ernstzunehmender Kandidat heraus. Dafür gibt es mehrere Gründe, so etwa die Defensivstärke in der Rückrunde und die Geduld der Mannschaft in diversen Auftritten – oft genügt der Elf von Jens Härtel ein Tor zum Sieg. Womit der nahtlose Übergang zu Rot-Weiß Erfurt geschaffen wäre: Auch die Thüringer präsentieren sich gerne minimalistisch, viele Tore sind die absolute Ausnahme. Die letzten Auswärtsauftritte waren jedoch mehr als respektabel, Magdeburg darf sich vor dem Abstiegskandidaten nicht in Sicherheit wiegen. Motiviert werden muss jedenfalls kein Akteur mehr, beide Klubs könnten mit drei Punkten einen großen Schritt vollziehen.

Frage 3: Robbt sich der FSV Frankfurt an das rettende Ufer heran?

Wer die Formel der 3. Liga verstanden hat, der wusste auch nach 28 Spieltagen: Dass zwischenzeitlich ein Sechs-Punkte-Polster zwischen den Abstiegs- und Nichtabstiegsplätzen vorzufinden war, ist nur eine Momentaufnahme. Und siehe da, der FSV Frankfurt reagierte prompt mit drei Zählern. Gelingt nun die Veredelung beim Auswärtsspiel in Köln, wäre die Brücke zum sportlichen Klassenerhalt fast schon gespannt – finanziell muss jedoch ebenso noch eine große Hürde gemeistert werden. Die Chancen auf drei Punkte stehen grundsätzlich nicht schlecht, denn die Fortunen erwischten bis dato nur eine mäßige Rückserie und müssen selbst aufpassen, ihren komfortablen Vorsprung nicht mehr zu verspielen. Ein Heimerfolg für Uwe Koschinat und Co. würde die Wahrscheinlichkeit für den frühzeitigen Klassenerhalt deutlich erhöhen.

Frage 4: Baut der FSV Zwickau seine Erfolgsserie gegen den Halleschen FC aus?

Vor dem Duell zwischen Zwickau und Halle trennen die beiden Kontrahenten nur ein Punkt und wenige Plätze – das hätte mal jemand im Winter vorhersehen sollen! Während Zwickau im Jahr 2017 rekordverdächtige Ergebnisse einfährt, steckt der HFC zunehmend im Niemandsland fest und hat das durch mäßige Auftritte selbst zu verantworten. Durchaus wäre der Aufstiegskampf in diesem Jahr möglich gewesen, wenn Halle in der Offensive nachgerüstet hätte – von 26 Toren in 29 Spielen kann einfach niemand dauerhaft im vorderen Drittel überleben. Ein letzter Strohhalm zum Aufstiegsglück kann in der englischen Woche noch ergriffen werden, ansonsten muss sich der HFC mit Mittelmaß zufriedengeben. Und wird sich dann ärgern, denn in dieser Spielzeit wäre so viel möglich gewesen…

Frage 5: Beendet Hansa Rostock seine unheimliche Remis-Serie in Osnabrück?

Der VfL Osnabrück und Hansa Rostock streben vor dem direkten Duell in verschiedene Tabellenzonen: Die Niedersachsen haben sich mit zwei Erfolgen in Serie eindrucksvoll aus der Krise befördert und dürfen dank der allgemeinen Stolperei der Konkurrenz schon wieder mindestens von der Relegation träumen – so schnell geht das in der 3. Liga!

Anders ergeht es Hansa Rostock, das nach dem Verpuffen von einigen Wintertransfers immer noch nicht in die Gänge kommt und sich im schlimmsten Fall ab dem Sonntagnachmittag wieder sehr realistisch mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen muss: Noch beträgt das Polster fünf Punkte, allein durch Punkteteilungen kann dies aber kaum weiter anwachsen. Es muss endlich ein Sieg her! Nachdem das eigentlich erhoffte Ziel des Angriffs aufs obere Drittel wohl ad acta gelegt werden kann, soll zumindest die bei der Kogge in steter Regelmäßigkeit auftretende Phase in den unteren Regionen so schnell wie möglich beendet werden. Mehr ist in der Saison 2016/17 für Christian Brand und Co. offensichtlich einfach nicht drin.

   

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