Dresden zieht am SVWW vorbei, SVE furios, Zwickau schlägt Waldhof
Das Topspiel des 35. Spieltages geht an Dynamo Dresden! Mit 3:1 setzten sich die Sachsen gegen den SV Wehen Wiesbaden durch, ziehen in der Tabelle dadurch an den Hessen vorbei und stehen auf einem direkten Aufstiegsplatz. Tabellenführer SV Elversberg besiegte die SpVgg Bayreuth nach 0:2-Rückstand noch furios mit 5:2, sodass die Oberfranken nun Letzter und kaum noch zu retten sind. Der FSV Zwickau wendete den vorzeitigen Abstieg mit einem 3:1 gegen Mannheim ab und lässt die Waldhof-Träume platzen, während Halle mit einem 1:0 gegen Ingolstadt einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machte. Zudem spielten 1860 München gegen Freiburg II (1:0) und Meppen gegen Essen (2:0).
Dresden 3:1 Wiesbaden: Dynamo überholt den SVWW
Im Rudolf-Harbig-Stadion stand ein Topspiel an, das entscheidend für den Aufstiegskampf werden konnte. Entsprechend waren beide Mannschaften bereit für die Partie, erspielten sich erste Halbchancen. Dann wurde es direkt intensiver: Im Rückwärtsgang versuchte Kutschke den Ball im Wiesbadener Strafraum zu erobern, blieb getroffen liegen – Schiedsrichter Cortus verwehrte einen Elfmeter, ließ stattdessen den Vorteil laufen. Eine Flanke von Kammerknecht landete dann punktgenau auf dem Kopf von Arslan, der sein 22. Saisontor markierte (11.). Auch auf der Gegenseite war Kammerknecht dann im Fokus, als er Ezeh regelwidrig beim Eindringen in den Strafraum stoppte – dieses Mal gab es den Elfmeter für den SVWW. Die Dresdner protestieren, aber Prtajin verwandelte humorlos ins linke Eck (15.). Die SGD blieb auf dem Gaspedal, ein Schuss aus der zweiten Reihe von Arslan ging jedoch knapp daneben (20.). Danach folgte eine Unsicherheit von Stritzel, dessen Faustabwehr vor Wills Füßen landete – das daraus resultierende Tor erhielt jedoch aufgrund einer Abseitsstellung keine Anerkennung (22.). Das Spiel beruhigte sich, aber das Chancenplus behielt sich Dresden vor. Conteh leitete per Hacke auf Hauptmann weiter, doch den Chipball auf Meier verwertete der Außenverteidiger knapp über das Tor (30.). Vor der Pause dann noch einmal die Riesenchance für Dresden, als Conteh auf der Grundlinie zurück zu Arslan passte, doch dessen Abschluss wurde von Mockenhaupt geblockt (45.).
In der Anfangsphase der zweiten Hälfte zeichnete sich ein ähnlicher Spielverlauf ab, denn weiter war überwiegend die SGD am Ball. Wirkliche Torgefahr entstand aber lange Zeit auf beiden Seiten nicht mehr. Aber dann machten es die Dresdner, weil Conteh einen Ball in die Mitte gab – und Mrowca einen Klärungsversuch in die Füße von Hauptmann spielte, der die Kugel – trotz eines sichtbaren Krampfes im Bein – zur erneuten Führung ins Netz hob (71.). Die SGD hatte nun alles auf dem Fuß, aber bei einer flachen Hereingabe auf Borkowski war noch die Fußspitze eines Wiesbadeners am Ball, um den dritten Einschlag zu verhindern (73.). Letztendlich machten es die Hausherren doch noch klar, weil Gürleyen vor dem eigenen Strafraum zu fahrlässig im Spielaufbau war – über drei Stationen wurde Lemmer freigespielt, sodass er nur noch vollstrecken musste (81.). Im Aufstiegsrennen tauschen Dresden und Wiesbaden somit die Plätze, sodass die SGD nun auf dem dritten Rang den direkten Aufstiegsplatz innehält. Der SVWW ist nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen nur noch Vierter.
Zwickau 3:1 Mannheim: Letzte FSV-Hoffnung bedeutet Waldhof-Aus
Nur ein Sieg konnte dem FSV Zwickau noch helfen, um den drohenden Absturz in die Regionalliga zumindest vorerst verhindern. Und die Schwäne waren durchaus motiviert, erspielten sich direkt zwei kleinere Möglichkeiten durch Baumann (2./9.). Dann aber der Schock: Eine Ecke der Mannheimer, die einem Foulspiel der Mannheimer vorausging, wurde flach an den Fünfmeterraum gespielt, wo Winkler in den Rückraum verlängerte – und Martinovic wuchtig in die Maschen traf (11.). Den Rückstand, der den feststehenden Abstieg an diesem Tag bedeuten konnte, mussten die Zwickauer erst einmal verdauen. Auffälligster Akteur blieb Baumann mit einem weiteren Kopfball (26.), doch das Spielgeschehen war insgesamt von Nervosität geprägt. Dann suchte Gomez einfach mal aus 18 Metern den Abschluss, aber im Kasten der Mannheimer machte sich Bartels ganz lang, um zu parieren (35.). Vor der Pause spielte dann nur noch Zwickau, aber die Aktionen des FSV blieben insgesamt zu ungefährlich.
Aber die Schwäne kämpften sich nach dem Seitenwechsel wieder in die Partie: Glücklich verlängerte Gomez eine Hereingabe im Strafraum zu Eichinger, der die Kugel wuchtig unter die Latte knallte (49.). Zuvor war Winkler bei der Balleroberung am Schienbein getroffen worden, der Treffer war entsprechend strittig. Weil Halle im Parallelspiel führte, war der FSV umso mehr zum Sieg gezwungen. Aber zunächst war Brinkies im Fokus, der im Eins-gegen-Eins gegen Winkler parierte (58.). Im Gegenzug versuchte Eichinger im gegnerischen Strafraum an Wagner vorbeizugehen – und kam zu Fall, der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Baumann blieb am Punkt cool und verwandelte mittig zur FSV-Führung (60.). Der FSV hatte nun klares Oberwasser und Selbstvertrauen, sodass Baumann ein hohes Anspiel gekonnt per Brust annahm und aus der Drehung zum dritten Treffer verwandelte (69.). Die Chance zum Anschluss vergab Winkler, nachdem er sich stark gegen zwei Gegenspieler behauptet hatte, weil Brinkies sich wieder ganz breit machte (70.). Den Abstieg hatte der FSV somit vorerst abgewendet, doch die Aussichten bei den Schwänen bleiben angesichts von weiterhin sieben Punkten Rückstand trotzdem düster. Der SV Waldhof kann hingegen für ein weiteres Drittliga-Jahr planen, auf dem siebten Rang dürfte der Aufstiegskampf für die Kurpfälzer bei nun sechs Punkten Rückstand auf Platz 4 vorbei sein.
Elversberg 5:2 Bayreuth: SVE dem Aufstieg nahe, SpVgg vor Abstieg
Furios war gar kein Ausdruck für das, was sich bei bestem Sonnenschein an der Kaiserlinde abspielen sollte. Die SVE war schnell um Spielkontrolle bemüht, aber die SpVgg zeigte den Spielwitz: Nollenberger brach nach einem Einwurf auf der rechten Außenbahn durch und flankte in die Mitte, wo Zejnullahu irgendwie den Fuß vor seinem Gegenspieler an den Ball bekam – Kristof sah die Kugel zu spät, um den Einschlag ins Netz aus kurzer Distanz noch zu verhindern (9.). Dann war es wieder Nollenberger, der erneut eine weite Flanke in den Strafraum gab – und nachdem Correia die nötigen Zentimeter für eine Kopfballabwehr fehlten, musste Kirsch dahinter nur noch den Fuß hinhalten, um auf 2:0 aus Gästesicht zu erhöhen (12.). Aber die SVE schlug zurück: Die Bayreuther klärten eine Ecke zentral vor den eigenen Strafraum, wo Feil die Kugel unbedrängt aus 18 Metern per Volley in die Maschen schweißte (15.). Und es ging noch weiter, denn Feil drängte kurz darauf erneut in den Strafraum, verlor die Kugel aber. Schnellbacher nahm das Spielgerät auf – und den geblockten Abschluss schnappte sich wiederum Sahin gedankenschnell, weil Schwarz beim Klärungsversuch ausrutschte. Aus der Drehung markierte Sahin den Ausgleich (24.). Die direkte Antwort der Bayreuther kam, doch bei einem Volley von Nollenberger tauchte Kristof blitzschnell ab und parierte (25.). Es blieb torreich, denn noch vor der Pause drehte die SVE die Partie spektakulär: Über links kombinierten sich die Hausherren in den Strafraum bis zu Dürholtz, der zentral auf Höhe des Elfmeterpunkts flach einschob (44.). Und für Bayreuth kam es noch dicker: Ecke Rochelt, Kopfball Schnellbacher – 4:2 (45.+2)!
Die Spielvereinigung war – auch aufgrund der Ergebnisse auf den anderen Plätzen – unter Druck. Elversberg drängte hingegen auf die frühe Entscheidung, der nötige Treffer fiel zunächst aber noch nicht (57./62.). Dann bekam die Bayreuther Defensive abermals die eigenen Beine nicht sortiert, sodass Rochelt relativ einfach zum fünften Tor einschieben konnte (64.). Danach flachte das Spielgeschehen ab, sodass Elversberg nun vor dem Aufstieg steht, immerhin wahren die Saarländer nun einen Vorsprung von sieben Zählern – während in Bayreuth bei einem Rückstand von sieben Punkten auf das rettende Ufer die Lichter ausgehen.
Halle 1:0 Ingolstadt: HFC macht großen Schritt
Ein schwungvoller Start erwartete die Zuschauer in Halle, der zunächst jedoch keine 100-prozentigen Chancen ergab. Dann wurde Steczyk beim Gang Richtung Strafraum nicht angegangen, aber den Abschluss aus 18 Metern parierte Funk (10.). Auf der Gegenseite meldete Bech die Ingolstädter im Spiel an, aber auch der Schuss des Dänen war zu unpräzise (13.). Auf beiden Seiten hatten sich die Mannschaften schnell vier Eckbälle erspielt, aber der HFC blieb optisch auffälliger. Berko bediente Gayret, dessen Schuss wieder knapp am rechten Eck vorbeiging (33.). Anschließend hatte Halangk das Auge für Steczyk, der den FCI-Keeper per Direktabnahme noch einmal glanzvoll vor der Pause prüfte (43.). Torlos ging es in die Kabinen.
Das änderte der HFC nach dem Seitenwechsel – und zwar unter gütiger Mithilfe von Ingolstadt. Hug spielte eine hohe Flanke in den Strafraum, wo eigentlich keiner an den Ball kam. die Kugel prallte dann aber vom Frankes Oberschenkel ins eigene Netz, die Saalestädter jubelten (50.). Halle war nun am Drücker, weil vom FCI in der Offensive kaum etwas kam. Dann musste sich Gebhardt aber doch noch auszeichnen: Keidel zog an der Strafraumgrenze einfach mal ab, aber der HFC-Keeper war per Flugparade zur Stelle (80.). Der HFC hielt damit einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf fest, denn aufgrund der Parallelspiele liegen die Saalestädter nun vorerst fünf Punkten vor der Gefahrenzone. Der FCI bleibt auf Platz 13 stehen.
1860 1:0 Freiburg II: Holzhauser macht den Unterschied
Die Münchner Löwen starteten etwas überraschend mit Holzhauser und Boyamba in der Anfangsformation, doch zu sehen waren in den Anfangsminuten der Partie vorwiegend die Freiburger. Vermeij wurde am Strafraum freigespielt, doch Hiller klärte den Abschluss des Niederländers stark (12.). Dann prüfte Verlaat den eigenen Schlussmann, indem er einen langen Ball unabsichtlich in Richtung des eigenen Tores klärte (14.). Anschließend meldeten sich die Sechzger in der Partie an, denn Holzhauser setzte Boyamba in Szene – und nur der beherzte Einsatz von Rosenfelder verhinderte einen präziseren Abschluss (17.). Dann wurde es wild im Grünwalder Stadion: Zuerst setzte eine lange Flanke von Makengo unbeabsichtigt auf dem Münchner Querbalken auf (25.), danach kratzte Atubolu auf der Gegenseite einen Schuss von Lakenmacher von der Linie (31.). Wieder war auch Hiller zur Stelle, als Baur eine Abnahme von Guttau auf das Tor brachte (36.). Und auch das Freiburger Gebälk wackelte, als Kehl das Lattenkreuz erwischte (38.). Kurz vor der Pause klingelte es dann doch noch, weil Holzhauser einen Freistoß aus halbrechter Position in die Maschen zirkelte (45.+1).
Im zweiten Abschnitt brachte 1860-Coach Jacobacci mit Bär einen weiteren Stürmer, der sofort in Szene war: Am zweiten Pfosten bekam der Angreifer zunächst nicht genug Druck hinter den Ball, dann bediente er Holzhauser in aussichtsreicher Position (53./56.). Die Löwen bekamen das Spielgeschehen zunehmend unter Kontrolle, doch kurz vor Schluss hätten Vermeij den Ausgleich auf dem Fuß (76.) und Rosenfelder auf dem Kopf (79.) gehabt. So blieb es beim knappen Erfolg der Sechzger, die sich mit 52 Punkten auf den achten Platz vorschieben. Freiburg II bleibt Zweiter.
Meppen 2:0 Essen: Dritter Sieg in Folge für den SVM
Durch die 2:0-Wertung und drei Punkten am Grünen Tisch war Rot-Weiss Essen vor dem Auftritt im Emsland so gut wie gerettet. Trotzdem ließ sich der SVM davon nicht entmutigen, obwohl zunächst die Gäste die erste Chance erhielten: Young zog im Strafraum ab und wähnte ein Handspiel von Dombrowka, aber die Pfeife von Schiedsrichter Bacher blieb stumm, weil es nur der Oberkörper war (10.). Auf der Gegenseite war es immer wieder Kleinsorge, der selbst einmal für Essen spielte, der Betrieb machte. Insgesamt drückte Meppen: Pourié bediente mit dem Rücken zum Tor Blacha, der jedoch an RWE-Keeper Golz scheiterte (23.). Anschließend setzte Blacha einen Schuss an den Pfosten, die Gäste im Glück (24.). Aber RWE beteiligte sich am Spiel, weil der Ball über Umwege zu Engelmann kam – geblockt (28.). Danach jubelte Meppen, obwohl sich Kleinsorge zurückhielt: Ballmert bediente den Ex-Essener in der Mitte, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (34.). Danach bediente Kleinsorge noch Evseev, dessen Schuss jedoch über den Kasten rauschte (37.).
Im zweiten Abschnitt veränderten Berlinski (47.) und Blacha (50.) das Ergebnis vorerst mit ihren Chancen noch nicht, aber dann schlug Pourié zu: Nach einem Fehlpass hatte Kleinsorge das Auge für den Stürmer, der den Ball per Kopf mitnahm und Golz schließlich per Flachschuss überwand – 2:0 (58.). Bei einem erneuten Versuch blieb dann aber der RWE-Keeper siegreich (62.). Auf der anderen Seite parierte auch Harsman gegen Ennali und Young (67./70.). Die Kugel landete dann zwar im Meppener Netz, doch zuvor hatte Götze ein sträfliches Handspiel begangen (71.). Essen gab sich in der Folge zwar nicht auf, kam aber auch nicht mehr zum Anschluss. Meppen wahrt durch den dritten Sieg in Folge somit die Restchancen auf den Klassenerhalt, indem sie sich auf Platz 17 vorschoben – mit einem Rückstand von fünf Punkten zum rettenden Ufer. Essen verweilt auf Platz 15, steht aber auch schon sieben Zähler vor Meppen.