FSV Frankfurt: „Wenn der Knoten platzt, dann richtig“
Beim FSV Frankfurt hat die sieben Spiele andauernde Negativserie ein Ende gefunden. Mit 4:1 (2:0) schossen die Hessen im Kellerduell den Tabellenletzten Preußen Münster aus dem heimischen Stadion und sich gleichzeitig den Frust von der Seele.
Frühzeitig gehen die Köpfe nach oben
„Wenn der Knoten platzt, dann richtig“ – dieses Zitat stammte nicht etwa von einem Spieler des FSV oder Trainer Roland Vrabec, sondern vom Frankfurter Pressesprecher Carsten Praeg. Und doch traf es voll und ganz auf die Situation am Bornheimer Hang zu, die sich vor dem Krisengipfel am Mittwoch weiter und weiter zugespitzt hatte. Der Zweitliga-Absteiger hatte einen katastrophalen Start erwischt, musste in sieben Spielen in Serie ohne einen Sieg das Feld verlassen. Gegen Preußen Münster aber erwischten die Schwarz-Blauen einen rundum gelungenen Tag – auch, weil der Gegner es zuließ. Die frühe Führung durch Yannick Stark brachte dem FSV das Selbstvertrauen, das ihnen zuletzt abhanden ging (8.). Und als ebenjener Stark dann auch noch das 2:0 nachlegte (29.), da gingen alle skeptischen Köpfe im Stadion endgültig nach oben: Der FSV Frankfurt war wieder da und erwies sich zumindest an diesem Abend als absolut drittligatauglich.
Viele Spieler zeigten ihre beste Saisonleistung
Nach dem Seitenwechsel fand die deutliche und gute Vorstellung der Vrabec-Elf sogleich ihre Fortführung, als Fabian Schleusener eine Flanke des überragenden Stark in die Maschen legte (52.). Letzterer zeigte sich nach Abpfiff zwar überglücklich, verwies allerdings auch auf den Rest der Mannschaft („Unser Plan ist heute voll aufgegangen!“) – und das mit Recht. Ob Linksaußen Schleusener, Verteidiger LaVere Corbin-Ong oder Mittelfeldgestalter Massimo Ornatelli – sie alle erwischten ihre wohl bisher beste Saisonleistung und störten sich daher kaum daran, dass die Preußen mit dem 1:3 durch Adriano Grimaldi kurzzeitig noch einmal Hoffnung schimmerten (65.). Für wenige Minuten war die Verunsicherung bei den Frankfurtern greifbar, plötzlich schwamm die Defensive. Eine Momentaufnahme, nichts weiter. Denn trotz einiger Angriffe der Münsteraner schwamm sich Frankfurt frei, erspielte sich mehrere Konter und nutzte den letzten zum 4:1-Endstand durch Schleusener (87.). Was für ein gelungener Abend!
„Noch kein Grund zur Euphorie“
Dementsprechend groß war auch die Freude bei den etwa 3.000 Anhängern der Bornheimer, die in den letzten Monaten im Durchschnitt bei zwei von drei Heimspielen des FSV Niederlagen einstecken mussten. „Wir haben uns für die Verbesserung belohnen können und hoffen auf Aufwind in den nächsten Spielen“, freute sich Roland Vrabec und zeigte sich ebenso wie Geschäftsführer Clemens Krüger und die ganze Mannschaft sichtlich erleichtert – auch der Übungsleiter war von der Kritik nicht restlos verschont geblieben. Klar ist allerdings auch: „Wir müssen jetzt bescheiden bleiben, ein Sieg nach acht Spielen ist noch lange kein Grund zur Euphorie“, stellte Vrabec klar. Und auch Doppeltorschütze Stark bemerkte: „Am Samstag wollen wir unbedingt nachlegen und den Sieg heute veredeln.“ Ein weiterer Erfolg gegen den VfR Aalen am kommenden Samstag, wenn das Volksbank-Stadion am Bornheimer Hang binnen dreier Tage erneut zum Heimspiel lädt, erscheint nach dieser Leistung gegen Preußen Münster zumindest nicht unrealistisch.