Frust beim SV Meppen: Standard-Gegentore "machen nachdenklich"

Frust wegen der eigenen Schlafmützigkeit prägte beim SV Meppen nach der unnötigen 2:3-Heimniederlage gegen Spitzenreiter 1. FC Magdeburg die Stimmung. Ob Trainer Rico Schmitt oder die Spieler – alle ärgerten sich über die Fehler bei den drei Gästetreffern nach Standardsituationen.

"Das tut natürlich weh"

"Es macht nachdenklich, dass wir gegen eine so starke Mannschaft kein Gegentor aus dem Spiel fressen, sondern nur aus Standards", schimpfte Abwehrspieler Steffen Puttkammer in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" genauso über die offenkundigen Konzentrationsmängel wie Flügelstürmer Rene Guder: "Drei Standardgegentore – das ist zu viel und tut natürlich weh." Auch Schmitt haderte nach der vorübergehenden Führung durch Ole Käuper (9.) und den 2:2-Ausgleich durch David Blacha (63.) mit der eklatanten Schwäche seines Teams: "Die Standards haben uns weh getan. Wir tun uns mit unserer Aufmerksamkeit immer wieder schwer", resümierte der Coach sichtlich enttäuscht am "MagentaSport"-Mikrofon und ergänzte seine Kritik auf der Pressekonferenz: "Das späte dritte Gegentor war ein Spiegelbild von Tor eins und zwei, da sind wir gegnerorientiert und nicht im raum unterwegs. Unsere fehlende Wachheit fällt uns immer wieder auf die Füße."

Umso ärgerlicher war für den 53-Jährigen das Ende von Meppens "Mini-Serie" nach drei Pflichtspielen ohne Niederlage angesichts des sonstigen Auftritts seiner Mannschaft. "Wir haben in der ersten Halbzeit gut verteidigt und gegen die spielstarken Magdeburger keine 100-prozentiger Torchance zugelassen, ein sensationelles und hervorragend herausgespieltes Tor gemacht und nach dem Rückstand durch Umstellungen auch vieles wieder besser gemacht. Leidenschaft und Kampfgeist waren auch da. Deswegen ist die Niederlage für uns bitter. Wir haben gegen ein Spitzenteam gut mitgehalten, und ein Punkt gegen eine Spitzenmannschaft wäre für uns möglich gewesen", analysierte Schmitt.

"Sind aus dem Spiel heraus nur schwer zu knacken"

Nach der zweiten Pleite vor heimischem Publikum allerdings müssen die Emsländer ihren Blick vor allem weiter nach unten gerichtet lassen. Meppens Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt trotz des Zwischenspurts von vier Punkten aus den vorherigen zwei Begegnungen weiterhin nur drei Zähler. Zu den Lehren aus dem Duell mit dem Tabellenführer gehörten im SVM-Lager jedoch auch positive Erkenntnisse. "Wir sind aus dem Spiel heraus nur schwer zu knacken", bescheinigte Schmitt seiner Defensive die notwendige Stabilität. Torhüter Erik Domaschke betonte unterdessen die Moral: "Wir haben aus einem Rückstand noch das 2:2 gemacht."

Aus Sicht des Schlussmannes müssen sich die Norddeutschen deshalb trotz ihrer Mängel bei ruhenden Bällen auch beim anstehenden Gastspiel am Samstag beim Aufstiegskandidaten SV Wehen Wiesbaden auch nicht verstecken: "Wir sind immer für eine Überraschung gut."

   

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