"Frechheit den Leuten gegenüber": Ziegners Einstellungskritik

Gegen die SpVgg Bayreuth kam der MSV Duisburg am Samstag nicht über ein 1:1 hinaus. Obwohl die Zebras damit seit drei Spielen ungeschlagen sind, gab es wenig Grund für Zufriedenheit bei Cheftrainer Torsten Ziegner – einmal mehr stand die Leistungsbereitschaft der Meidericher im Fokus. Auch ein Spruchbanner der MSV-Fans sorgte für Aufsehen.

"Mich enttäuscht die Art und Weise"

Fünf Punkte holte die Ziegner-Elf aus den letzten drei Spielen, dazu konnten die Zebras fünf Buden im gegnerischen Kasten unterbringen. Die Statistik spricht beim MSV daher für einen Aufwärtstrend – nach dem 1:1-Remis gegen Bayreuth kam allerdings keine richtige Freude auf. "Ich bin enttäuscht, wie alle, die es mit dem MSV halten", erklärte Cheftrainer Torsten Ziegner in der Pressekonferenz nach Spielschluss in aller Deutlichkeit. "Weniger wegen des Ergebnisses, es ist ein gerechtes Unentschieden", führte der Fußballlehrer weiter aus. "Mich enttäuscht die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind."

Ein Satz, der immer wieder mal in Duisburg fällt. "Das Thema ist die Bereitschaft, die Einstellung. Das hat uns Bayreuth heute vorgelebt, wie sie jedem Ball hinterhergelaufen sind, gegenseitig etwas erkämpft haben. Das ist für mich Einstellung, das haben wir nicht gezeigt", so Ziegner. Beispielhaft war das Gegentor durch Alexander Nollenberger. Auf der Außenbahn wurde der Flankengeber nicht attackiert, in der Mitte reichte ein gewonnenes Kopfballduell für drei Ballkontakte von drei Bayreuthern aus. Am Mikrofon von "MagentaSport" schob Ziegner nach, dass es in der Kabine deutlich wurde: "Ich habe den Spielern dokumentiert, dass es einfach eine Frechheit ist den Leuten gegenüber, wie wir in der ersten Hälfte aufgetreten sind."

Ziegners gemischtes Händchen

Der zweite Abschnitt war dann besser, doch insgesamt "war es kein gutes Spiel. Da braucht man nicht drumherum zu reden". Bei den Jokern bewies Ziegner zunächst ein glückliches Händchen, indem er Niclas Stierlin und Niklas Kölle ins Rennen schickte – in einer undurchsichtigen Situation brachte der Außenbahnspieler schließlich den Ball zum Ausgleich im Tor unter. "Ist mir egal, mit welchem Körperteil das war. Der Treffer zählte", freute sich Kölle über sein erstes Profi-Tor, das er wohl mit dem Rücken erzielte. "Wir haben uns gegen die Niederlage gewehrt und alles dafür getan, um die nötigen Tore zu erzielen, um zu gewinnen. Leider ist uns nur ein Treffer gelungen", hielt Ziegner danach auch lobend fest.

Ein weiterer Kniff, dass Marvin Knoll nach wochenlanger Verletzungspause als Mittelstürmer in den Schlussminuten für Torgefahr sorgen würde, ging dagegen nicht auf. "Er ist ein guter Kopfballspieler, weil wir viele Bälle hoch reingebracht haben. Fußballerisch ist er begabt, dass er Bälle festmachen und auch ablegen kann. Das hat aber nicht so funktioniert", begründete Ziegner die Hereinnahme, die bei vielen Fans für Verwunderung sorgte. So überwog am Ende des Tages lediglich der Ärger über die Gesamtleistung – zumal die Zebras in Wiesbaden gezeigt hatten, dass sie es besser können. "Wenn wir das wieder geschafft hätten, dann bin ich mir sicher, hätten wir wenig zugelassen und das Spiel gewonnen. Das ist es, was uns total ärgert. Es wirft uns ein Stück weit zurück", erklärte Ziegner. "Das Ergebnis ist in Ordnung, aber für uns enttäuschend." Besser machen können es die Zebras am Dienstag in Aue.

Spruchbanner gegen Ex-Vorstand

Unmut seitens der Fans gab es bereits vor Anpfiff, denn ausgerechnet auf der Gegengerade – der Schauinsland-Reisen-Tribüne – wurde ein Spruchbanner mit den Worten "SLR und Rüttgers – vom 'Helfer' zum Henker?!" als Kritik gegen Schauinsland-Reisen-Chef Andreas Rüttgers aufgehängt. Der Ex-Vorstandsvorsitzende des MSV gilt in der Fanszene als umstritten, weil er als aktives Mitglied im Fanportal der Zebras ein "vereinsschädigendes Verhalten" zeigen soll. Pikant ist das deshalb, weil das Duisburger Reiseunternehmen als langjähriger Haupt- und Namenssponsor dazu beigetragen hat, dass der MSV in der Vergangenheit seine Existenz sichern konnte. Ein größerer Teil der Fans bekräftigte daher auch, dass sie mit der Art und Weise dieser Unmutsäußerungen nicht mitgehen können.

   

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